Tonium Pacemaker Test

Mobile All-in-One-Lösungen haben auf dem DJ-Markt momentan Hochkonjunktur. Tonium geht mit dem Pacemaker einen großen und innovativen Schritt nach vorn. Er bietet mit einem Gewicht von 187 g ein Zwei-Deck-System mit Mischer und Effekten, das dank integrierter 120 GB Festplatte genug Sound fassen kann, um den verschiedensten Anlässen, von Studi-Party in der WG bis zur Technoparty, gerecht zu werden. Auch hinsichtlich des Klangs kann der Partyzwerg überzeugen, denn die Wandler klingen transparent und angenehm. Die BPM-Erkennung funktioniert im Rahmen von +/- 0,5 BPM gut, hat aber genauso wie die meisten Laptop-DJ-Softwarelösungen Probleme bei Tracks mit Breaks, in denen abweichende rhythmische Elemente enthalten sind. Das Ergonomie-Konzept ist gelungen, denn die Bedienung klappt im Großen und Ganzen recht gut, ist aber manchmal etwas fummelig. Ein Zugeständnis, das man aufgrund der mannigfaltigen Features auf so kleinem Raum gerne macht. Auch die Effekte machen einen soliden Eindruck. Das bipolare Filter klingt respektabel und lässt sich zudem wie auch die Bass-EQ-Parameter automatisch bei Crossfader-Betätigung mit regeln. Richtig Spaß kommt auf, wenn der Pacemaker ans externe Mischpult angeklemmt und als Zuspieler genutzt wird. Im Pitchen und Schubsen ist der beachtlich Kleine nämlich ein beachtlich Großer. Und der DJ ist dann in der Lage, vernünftiges Frequenzmixing zu betreiben, da am Gerät selbst immer nur ein EQ bedient werden kann. Manchmal landet man bei  der Tempoanpassung versehentlich in der Klangregelung und hat kurz mal die Höhen gekillt, statt den Track zu pitchten, oder umgekehrt. Hier muss man schon sehr konzentriert arbeiten, ein softwareseitiges Abschalten des internen EQs wäre eine gute Option fürs nächste Firmware-Update. Die Performance lässt sich mit dem integrierten Recorder aufzeichnen und kostenlos im Pacemaker.net veröffentlichen, um sie einer internationalen Community zu Gehör zu bringen. Anfallende Lizenzgebühren werden von Pacemaker.net an die zuständigen Institutionen abgeführt. Zum Gesamtpaket gehört außerdem ein Editor, der die Trackverwaltung vereinfacht und mit dem man softwareseitige Mixe erstellen und diesen mit Effekten und Fades belegen kann. 495 Euro beträgt der momentane Straßenpreis und das ist durchaus gerechtfertigt. Pacemaker ist ein zuverlässiger Begleiter und ich habe keine Bedenken, dass man mit ihm einen netten  Abend verbringen kann, wenn man sich der kleinen Schwächen bewusst ist. Keep on rockin`, Pacy!

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Kompaktes & leichtes All-in-One-System
  • Integrierte Effekte
  • Master- und Phone-Crossfader
  • Gute Soundqualität
  • Große Festplatte
  • Effizienter P-Switch
  • Einfache & intuitive Handhabung
  • Edles Design
  • Auto BPM, Beatmatching, Key-Wert
  • Phasemeter
  • Konfigurierbares Effekt-Layout
  • Performance-Rekorder
  • Easy Mix-Upload
  • Zwei separate Kanäle/ Ausgänge
  • Hoher Spaßfaktor
Contra
  • Beat-Analyse und Matching etwas ungenau
  • Keine Loop-Quantisierung
  • Pacemaker-Software zum Bespielen nötig
  • Nur ein Effekt/EQ simultan regelbar
Artikelbild
Tonium Pacemaker Test
Für 495,00€ bei
tonium-pacemaker_teaser
Systemanforderungen PC
  • Windows XP and Windows Vista
  • Pacemaker Editor für Windows
  • USB 2.0 port
Systemanforderungen Mac
  • Mac OS X v10.4.4 or later
  • Pacemaker Editor für Mac
  • USB 2.0 Port

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