Mit fast 80 Jahren darf Tony Levin für sich in Anspruch nehmen, einer der innovativsten Tieftöner des Planeten zu sein. Und das, obwohl Levin nie ein erklärter spieltechnischer Virtuose am Instrument war. Das Hauptanliegen des 1946 in Boston geborenen Musikers war und ist vielmehr das Ausloten neuer Sounds am E-Bass. Unvergessen sind etwa sein Spiel mit an die Finger getapten Sticks (Funky Fingers) und seine höchst ungewöhnlichen Basslines auf Tracks wie “Sledgehammer” (Peter Gabriel) oder “Don’t Give Up” (Peter Gabriel/Kate Bush). In diesem Web-Fundstück bringt Tony Levin einen durch ein Feuer arg mitgenommenen Music Man Stingray auf besondere Weise zum Klingen!
Traumpaar: Tony Levin und der Music Man Stingray!
Dass dieser Bassist etwas Besonderes haben muss, zeigt sich schon beim Blick auf seine Credits-Liste. Neben seinen wichtigsten Bands und Projekten, wie King Crimson, Peter Gabriel oder Liquid Tension Experiment, hat der Amerikaner seit den 1970er-Jahren für Künstler wie John Lennon, David Bowie, Pink Floyd, Paul Simon, Lou Reed, Tom Waits, Seal, Sarah McLachlan, Stevie Nicks und viele andere zum Bass gegriffen.
Kaum eine Marke assoziiert man schon seit Jahrzehnten mit dem inzwischen seit geraumer Zeit glatzköpfigen Bassisten wie die Firma Music Man. Levin ist ein Fan des Music Man Stingray-Basses und wurde im Laufe der Jahre mit einer Vielzahl verschiedener Exemplare dieses Bassklassikers gesehen.
Alptraum: Feuer in Tony Levins Equipment-Scheune
Als Tony Levin vor vielen Jahren mit King Crimson auf Tournee war, brach in seiner heimischen Scheune, in der er sich sein Studio und sein Equipment-Lager eingerichtet hatte, ein verheerendes Feuer aus. Diesem fielen zahlreiche Bässe, Bassverstärker und -Boxen zum Opfer.
Die Flammen verschlangen auf ihrem zerstörerischen Weg unter anderem den legendären “Sledgehammer”-Bass, eine dreisaitige Custom-Anfertigung (“The Harley Bass”), einen sehr alten Fender Precision Bass aus den 50er-Jahren, verschiedene Upright-Bässe (u.a. von Steinberger und Clevinger), mehrere Chapman Sticks, und einige weitere wertvolle Instrumente.
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Tony Levins legendärer “Face-Bass” wurde gerettet!
Fast wäre auch der weltbekannte “Face Bass” – ein Vintage Music Man Stingray mit einer Zeichnung von Tonys Gesichtsprofil auf dem Korpus – ein Opfer der Flammen geworden. Glücklicherweise wurde das Instrument jedoch nur am Korpus angesengt. Fun Fact: In einem Interview gab Tony einmal an, dass die schwarz verbrannte Fläche schräg neben/über seinem Konterfei ihn an seine Afro-Frisur erinnere, die er vor vielen Jahren trug!
Nicht unbedingt “typisch Stingray” …
Was für ein Glück, dass dieses Instrument der Nachwelt erhalten blieb, denn so können wir uns hoffentlich noch lange daran erfreuen, was für einen ungewöhnlichen Klang Tony Levin aus diesem Bass zaubert.
Allgemein assoziiert man mit dem Music Man Stingray ja eher brachiale Sounds von Playern wie Louis Johnson oder Timmy C. Hier hingegen entsteht durch die ungewöhnliche Position der Schlaghand direkt am Halsende ein wuchtig-bauchiger Sound mit vergleichsweise wenig Attack. Dieser Klang erinnert an den eines Kontrabasses! Verstärkt wird der Stingray in diesem Clip über Ampeg-Equipment, was das röhrenähnliche warme Fauchen erklärt.
Und was lernen wir aus diesem Web-Fundstück? Nun, zum einen natürlich, dass Tony Levin ein unverschämt cooler Typ ist. Dann vielleicht, dass es im Bassspiel zwar zahlreiche klangliche Klischees gibt, mit denen man aber auch zu jeder Zeit brechen kann. Und dann natürlich, dass so ein Music Man Stingray eine verdammt heiße Sache ist. Viel Spaß mit dem Clip!
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