Besseres Timing in vier Schritten – Bei Musikern heißt es Timing, ansonsten könnte man es Zeitgefühl nennen, und jeder Mensch hat ein anderes. Manche schauen permanent auf ihre Armbanduhr, sind aber im entscheidenden Moment immer zu spät, andere dagegen sind in der Lage, ohne zusätzliche Hilfe mehr oder weniger präzise die Uhrzeit ansagen zu können. Und so etwas wie eine innere Uhr ist auch beim Musikmachen extrem wichtig, denn heutzutage ist punktgenaues Spielen angesagt, und zumindest innerhalb der Band sollten die inneren Uhren synchron laufen.
Hört euch alte AC/DC-Aufnahmen an und ihr werdet feststellen,dass die Band nicht unbedingt nach Click spielt, aber alle sind zusammen. Grundvorraussetzung ist auf jeden Fall ein gutes eigenes Timing. Und eine unabdingbare Voraussetzung dafür ist das Üben mit Metronom oder Drumbeat, das ein gleichmäßiges Rhythmusgefühl trainiert und letztendlich dafür sorgt, dass man in der Band mit Drums und Bass einen kernigen Groove spielen kann. Aber wie sieht es aus, wenn man als Gitarrist selbst der Groove-Geber ist? Wenn also der Moment kommt, in dem beim Fahrrad die Stützräder abgeschraubt werden oder das Kind mal ohne Schwimmflügel ins Wasser soll … Genau das ist unser heutiges Thema, mit dem wir unsere innere Uhr trainieren und uns fit machen für das perfekte Timing.
Dazu gibt es eine recht einfache Powerchordfolge, bei der keine technischen Probleme zu meistern sind, abgesehen von knackigen Achtelnoten. Bass und Schlagzeug sind beim Jamtrack dabei, aber immer im vierten Takt legen sie eine kleine Verschnaufpause ein und ihr müsst den Karren allein nach Hause ziehen. Dabei solltet ihr im besten Fall kerzengerade das entsprechende Rhythmus-Pattern weiterspielen und dann im nächsten Takt wieder mit Bass und Drums zusammen starten. Dazu habe ich vier unterschiedliche Pattern genommen, zuerst durchgehende Achtel, dann weniger Anschläge und kleine Pausen, um den Schwierigkeitsgrad etwas zu erhöhen. Hier sind erst einmal die einzelnen Übungen:
Übung 1
Übung 2
Übung 3
Übung 4
Jetzt geht die Reise nach Jerusalem los! Hier sind die Jamtracks in unterschiedlichen Tempi (100, 90, 80, 70 BPM). Fangt mit dem schnellsten an, und wenn das gut klappt, dann geht auf den nächsten Level – zehn Beats langsamer. Selbstverständlich könnt ihr das Rhythmus-Lick im Leertakt auch variieren. Um den Spaßfaktor und den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, könnt ihr auch den Gigsimulator starten. Ladet eure Kumpels ein, stellt Getränke bereit und bittet sie darum, das Publikum eines vollen Irish Pubs samstagnachts um halb zwei zu simulieren, während ihr konzentriert diese Übungen spielt. Habt Spaß und viel Erfolg!
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