ANZEIGE

Toontrack Legacy of Rock SDX Test

Mit der Legacy of Rock SDX bietet Toontrack eine Erweiterung für den Superior Drummer 3, die sich dem Drumsound der großen Rock-Produktionen aus den Sechzigern und Siebzigern widmet. Und wer sonst könnte solche Samples authentischer aufnehmen als Eddie Kramer selbst, der durch seine Arbeit mit Led Zeppelin, den Rolling Stones und Jimi Hendrix den Klang dieser Ära wesentlich mitgeprägt hat?

01_Toontrack_Legacy_of_Rock_SDX_Test


Die Library orientiert sich ganz plakativ an den persönlichen Sounds von John Bonham (Led Zeppelin), Charlie Watts (The Rolling Stones) sowie Mitch Mitchell (Jimi Hendrix) und bietet fünf Drumsets, die mit dem gewohnt hohen Detailgrad des Superior Drummer 3 und vielen Extras in den AIR Studios in London aufgenommen wurden.

DETAILS & PRAXIS

Facts

Die Legacy of Rock SDX gehört zum Testzeitpunkt zu den umfangreichsten Libraries für den Superior Drummer 3 und ist als 180 GB großer Download erhältlich. Neben den fünf Basis-Kits, die jeweils mit zwei bis drei Toms kommen, sind drei zusätzliche Bassdrums, sechs zusätzliche Snares, eine breite Auswahl an Becken sowie mehrere Cowbells, Pauken und Gongs vorhanden. Einige der Sets wurden zudem mit gelöstem Snareteppich sowie in mit Besen, Mallets und sogar mit den Händen bespielter Form aufgenommen. Letzteres gab es bisher in keiner anderen Library für den Superior Drummer.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Cover der Legacy of Rock SDX.

Eddie Kramer und die AIR Studios

Die Legacy of Rock SDX setzt ihren Fokus auf das Frühwerk von Eddie Kramer. Die 60er-Jahre verbrachte er in London, wo er neben den ersten Alben von Jimi Hendrix auch „Beggars Banquet“ von den Stones und „Magical Mystery Tour“ von den Beatles aufnahm. Ab 1968 lebte er in New York, arbeitete weiter mit Jimi Hendrix und war zudem an der Entstehung einiger der einflussreichsten Alben von Led Zeppelin beteiligt – darunter „Led Zeppelin II“ und „Physical Graffiti“. Und auch das Recording des Woodstock-Festivals geht auf sein Konto. Bis heute ist Eddie Kramers Arbeit auf über 750 teils hochgradig geschichtsträchtigen Alben aus unterschiedlichen Genres zu hören.

Fotostrecke: 3 Bilder Eddie Kramer bei den Aufnahmen zur Legacy of Rock SDX (Foto: Toontrack).

Hinsichtlich der Location für die Aufnahmen wurde Eddie Kramer die freie Wahl gelassen, und er entschied sich für Studio 1 der von George Martin gegründeten AIR Studios in London. Das historische Gebäude, in dem die Studios seit den Neunzigern untergebracht sind, könnte man von außen durchaus mit einer viktorianischen Kirche verwechseln. Neben der legendären Custom-Neve-Konsole ist eine von vielen Besonderheiten eine bewegliche Wand zum Kontrollieren der Raumakustik. Zur Klientenliste zählen unter anderem Coldplay, Radiohead, Muse, U2, Paul McCartney, Adele und viele weitere.

Fotostrecke: 2 Bilder Keine viktorianische Kirche und auch kein Spukschlösschen: Die AIR Studios in London von außen (Foto: Toontrack).

Authentizität auf höchstem Niveau

Bei der Aufnahme der fünf Drumsets wurde größter Wert auf eine authentische Reproduktion der Drumsounds von John Bonham, Charlie Watts und Mitch Mitchell gelegt. Die klassischen Aufnahmen wurden genaustens analysiert, und bei der Auswahl des Equipments versuchte man, so nah wie möglich an die historischen Setups zu kommen. Die Liebe zum Detail ging dabei so weit, dass sogar einige der originalen Vorverstärker aufgetrieben wurden, die bei den tatsächlichen Aufnahmen der klassischen Alben Verwendung fanden. 

Im Control-Room: Ein legendärer Engineer hinter einer legendären Neve-Konsole (Foto: Toontrack).
Im Control-Room: Ein legendärer Engineer hinter einer legendären Neve-Konsole (Foto: Toontrack).

Der Sound von John Bonham (Led Zeppelin)

Das Default-Kit der Library, benannt als Amber Kit, orientiert sich am Livesetup, das John Bonham in den Siebzigern spielte. Das ikonische Ludwig Vistalite mit seinen rötlichen Acrylkesseln wurde ausgesprochen variationsreich gesampelt und neben einer Version mit gelöstem Snareteppich (für alle Trommeln) auch mit Mallets und mit den Händen bespielt. Auch die häufig von „Bonzo“ verwendeten Cowbells und sogar zwei Pauken und der große Gong hinter dem Drumset (in zwei unterschiedlich großen Varianten) wurden aufgenommen. Und um das Bonham-Paket zu vervollständigen, gibt es zusätzlich mit dem Sparkle Kit auch ein Maple-Set von Ludwig, wie es bei den Studioaufnahmen mit Eddie Kramer zum Einsatz kam.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Default-Kit der Legacy of Rock SDX reproduziert das Live-Setup, das John Bonham in den 70ern mit Led Zeppelin bediente.
Audio Samples
0:00
Amber Kit Amber Kit (Snares Off) Amber Kit (Mallets) Amber Kit (Hands) Sparkle Kit Sparkle Kit (alternative Snare) Pauken

Der Sound von Charlie Watts (The Rolling Stones)

Auch für den Sound des Stones-Trommlers Charlie Watts bietet die Legacy of Rock SDX zwei kleinere Drumsets mit jeweils zwei Toms. Das Jet Black Kit ist ein Gretsch Round Badge aus den Sechzigern, das nahezu vollständig dem Setup entspricht, das bei den Aufnahmen zu „Beggars Banquet“ verwendet wurde. Als Alternative steht mit dem Oyster Kit ein Ludwig Super Classic mit Keystone-Badge bereit, das ganz nebenbei Assoziationen mit Ringo Starr von den Beatles weckt.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Jet Black Kit ist nahezu identisch mit dem Setup, das Charlie Watts bei der Aufnahme von „Beggars Banquet“ spielte.
Audio Samples
0:00
Jet Black Kit Oyster Kit

Der Sound von Mitch Mitchell (Jimi Hendrix)

Mitch Mitchell wird von der Legacy of Rock SDX mit einem als Silver Kit benannten Drumset mit drei Toms bedacht, das ebenfalls vom Hersteller Ludwig stammt und 1968 gefertigt wurde. Ähnlich wie bei den Kits von Charlie Watts lässt sich auch in diesem Fall noch eine leichte Verwandtschaft zum offeneren Drumsound des Jazz erkennen. Das Silver Kit wurde neben gewöhnlichen Sticks auch mit Besen aufgenommen.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Silver Kit reproduziert den Drumsound von Mitch Mitchell und wurde sowohl mit Sticks als auch mit Besen aufgenommen. Die Unterschiede zum Sparkle Kit (John Bonham) sind in der Darstellung gering, aber durchaus vorhanden.
Audio Samples
0:00
Silver Kit Silver Kit (Brushes)

Artikulationen, Mixer-Channels und Presets

In Hinblick auf die Anzahl der Artikulationen pro Instrument spielt die Legacy of Rock SDX ganz vorne mit. Im Bereich der Hi-Hats entspricht die Library der Ausstattung einer aktuellen SDX-Library oder der Core-Library des Superior Drummer 3 und bietet stolze 27 Spielweisen mit jeweils acht Öffnungsgraden für Tip, Edge und Bell. Und auch bei allen anderen Trommeln und Becken bietet die Library so viele unterschiedliche Artikulationen, dass extrem realistisches Drum-Programming möglich ist. Alle Instrumente wurden über neun separate Raumkanäle aufgenommen, die so auch im Mixer der Software zur Verfügung stehen. Einige davon sind konkret zur Verwendung im Surroundmix gelabelt, können aber natürlich auch stereo sinnvoll verwendet werden.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Legacy of Rock SDX bietet insgesamt 23 Mixer-Channels. Davon entfallen 14 Kanäle auf die Close-Mics und neun Kanäle auf Overheads und den Raum.

Die insgesamt 49 Presets bieten gute Startpunkte zum Erstellen eines eigenen Drumsounds und zeigen ein weiteres Mal, wie enorm flexibel der Superior Drummer 3 mit all seinen internen Bearbeitungsmöglichkeiten ist. Auch wenn die Legacy of Rock SDX mit ihrer Klangästhetik und ihren Grooves ganz eindeutig in die Kerbe eines 60ies/70ies-Rocksounds schlägt, lässt sich die Library mit ihren unbearbeiteten Samples auch in vielen anderen Bereichen verwenden. 

Audio Samples
0:00
Preset: Amber Medium Ambience (Eddie Kramer) Preset: Amber Moleskin Comp (Eddie Kramer) Preset: Jet Black Plate (Eddie Kramer) Preset: Oyster Ambience (Eddie Kramer) Preset: Silver Dist Comp (Eddie Kramer) Preset: Silver Heavy (Eddie Kramer) Preset: Silver Brushes Live (Eddie Kramer) Preset: Sparkle Comp (Eddie Kramer) Preset: Sparkle Reverb (Eddie Kramer) Preset: Big Vista (Toontrack) Preset: Black Top Down (Toontrack) Preset: Hands On (Toontrack) Preset: Modern Radio (Toontrack) Preset: Tight Punch (Toontrack)

FAZIT

Die Legacy of Rock SDX ist nicht nur eine hervorragend klingende Library für den Superior Drummer 3, sondern zeigt durchaus auch Ansätze eines musikhistorischen Dokuments. Die Akribie, mit der die klassischen Drumsounds von drei Ikonen der Rockmusik von Eddie Kramer höchstpersönlich reproduziert wurden, ist einmalig. Wer schon immer eine Affinität zum Sound von John Bonham, Charlie Watts oder Mitch Mitchell hatte, der steht sozusagen vor einem Pflichtkauf. Aber auch für alle anderen Anwender ist die Legacy of Rock SDX mit ihrem teils wuchtigen aber hochgradig natürlichen und flexibel formbaren Sound, mit ihren vielen teils ungewöhnlichen Extras und der umfangreichen Groove-Library uneingeschränkt zu empfehlen.

Pro
  • hochgradig authentische Reproduktion klassischer Drumsounds
  • stilechte und umfangreiche Groove-Library
  • viele Extras (Pauken, Gong, mit Händen gespieltes Kit, etc.)
Contra
  • keins
FEATURES UND SPEZIFIKATIONEN:
  • Erweiterung für Superior Drummer 3
  • aufgenommen von Eddie Kramer in den AIR Studios
  • ca. 180 GB große Sample-Library
  • fünf Drumsets und viele Extras
  • 23 Mixer-Channels
  • 49 Presets
  • minimale Systemanforderungen:
  • PC: Windows 7 oder neuer (64 Bit)
  • Mac: macOS 10.9 oder neuer (64 Bit)
  • 8 GB RAM (16 GB oder mehr empfohlen)
  • 180 GB freier Festplattenspeicher zzgl. weitere 180 GB für Installationsprozess
  • lauffähige Installation von Toontrack Superior Drummer 3.2.0
Preis:
  • € 145,– (Straßenpreis am 30.9.2020)
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • hochgradig authentische Reproduktion klassischer Drumsounds
stilechte und umfangreiche Groove-Library
viele Extras (Pauken, Gong, mit Händen gespieltes Kit, etc.)
Contra
  • keins
Artikelbild
Toontrack Legacy of Rock SDX Test
Hot or Not
?
01_Toontrack_Legacy_of_Rock_SDX_Test Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Roland Juno D6 Sound Demo (no talking)
  • PWM Mantis Sound Demo (no talking)
  • Behringer Syncussion SY-1 Sound Demo (no talking)