Toontrack Metal Machinery SDX Test

Toontrack Metal Machinery SDX – diese hier getestete Software ist nicht die erste dieser Art: Alle Jahre wieder feiert Toontrack im November in einer groß angelegten Aktion den Metal Month, und auch 2014 wurden im Zuge dessen mehrere neue Sample-Produkte veröffentlicht. Den Anfang machte mit der Made Of Metal EZX eine sehr natürlich klingende Erweiterung für den EZdrummer, worauf gleich zwei EZmix-Packs auf einmal folgten, die sich nicht nur für Einsteiger im Bereich Metal-Mixing als Hilfestellung anbieten. Die hier getestete Metal Machinery SDX kann man dagegen durchaus als den Höhepunkt der gesamten Aktion bezeichnen, denn bei Erweiterungen für den Superior Drummer handelt es sich bekanntlich um verhältnismäßig umfangreiche Software.

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Toontrack hatte schon immer eine ausgeprägte Neigung zu allem, was mit Metal und den dazugehörigen Sub-Genres zu tun hat. Schon das 1999 als Startschuss von Toontrack veröffentlichte Drumkit From Hell, das als erstes virtuelles Drumset separate Samples für Direktsignale und Raumanteile bot, ordnete sich klar in die klanglich gewichtigeren Genres ein. Ein weiterer Glanzpunkt in dieser Hinsicht war die zehn Jahre später veröffentlichte Metal Foundry SDX, die als damals zweite Erweiterung für den Superior Drummer tonnenweise unbearbeitete Drumsounds bot, und damit sehr erfolgreich war. Bei der Metal Machinery SDX handelt es sich nun um das mittlerweile achte Add-On für den Übertrommler, und im Test werden wir sehen, was die Library zu bieten hat.

Details

Allgemeines

Die einzelnen SDX-Pakete (SDX = Superior Drummer Expansion) sind weit davon entfernt, klanglich immer wieder in die gleiche Kerbe zu schlagen. Die Aufnahmen stammen größtenteils aus unterschiedlichen Studios und wurden dementsprechend von unterschiedlichen Teams mit ganz unterschiedlichen Philosophien produziert. Das hört man natürlich. Bevor wir uns die Metal Machinery SDX genauer ansehen, werfen wir als kleine Orientierungshilfe also zunächst noch einmal einen kurzen Blick auf die grundlegenden Eigenschaften der Software und auf die bislang erhältlichen Libraries: Core-Library (The New York Studios Vol.1),The New York Studios Vol. 2, The Metal Foundry, Custom & Vintage, Music City USA, das Roots-Bundle,The New York Studios Vol. 3 und The Rock Warehouse SDX.
Generell gilt für alle Sprösslinge der Superior-Familie, dass sich die Anzahl der Einzelsamples für jedes Instrument im Drumset über verschiedene Spielweisen, Anschlagstärken und Übersprechungen in eine umfangreiche Auswahl an verschiedenen Mikrofonen ergibt. Toontrack bietet also prinzipiell einen äußerst umfassenden Sample-Pool, der den Klang jeder Trommel und jedes Beckens über jedes der verwendeten Mikrofone beinhaltet. So hört man beispielsweise ein Crash-Becken auch in den Tom-Kanälen oder ein Tom in den Snare-Kanälen. Wie im richtigen Leben eben – mit dem kleinen Unterschied, dass all das auch in der Lautstärke angepasst oder deaktiviert werden kann.

Fotostrecke: 8 Bilder New York Studios Vol. 2

Die klangliche Vielfalt der unterschiedlichen Erweiterungen macht es nicht ganz einfach, Bestandteile verschiedener SDX-Libraries untereinander zu kombinieren, ohne dabei gewisse Einbußen im Realismus des Klangs zu verzeichnen. Hinzu kommt die variierende Ausstattung an verschiedenen Mixer-Channels. So wurden die Instrumente der Core-Library beispielsweise zusätzlich von einem trashigen Bullet-Mikrofon eingefangen, die Rock Warehouse SDX bietet Stützmikrofone für einzelne Becken, und um die Snaredrums der Metal Foundry SDX reihten sich im Studio sage und schreibe fünf Close-Mics. Aus diesen Gründen zieht die Engine bewusst eine Trennlinie zwischen den unterschiedlichen Libraries. Eine Integration von Trommeln aus anderen Erweiterungen ist über die sogenannten X-Drums aber natürlich trotzdem möglich. Da dies nicht immer sinnvoll sein muss, ist die Software nicht dazu ausgelegt, solche Neukombinationen in die Extreme zu treiben. Das Prinzip der X-Drums und vieles mehr wird in unserem ausführlichen Testbericht zum Superior Drummer 2 erklärt.
Bevor es nun ans Eingemachte geht, bekommt ihr ein MIDI-File zu hören, das unter minimalem Drehen und Schrauben durch die Standard-Presets der Core-Library und der verschiedenen Erweiterungen gejagt wurde. Schon hier wird deutlich, dass sich die erhältlichen SDX-Pakete zum Teil durch sehr unterschiedliche klangliche Eigenschaften auszeichnen.

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Core-Library New York Studios Vol. 2 SDX The Metal Foundry SDX Custom & Vintage SDX Music City USA SDX Roots SDX The New York Studios Vol. 3 SDX The Rock Warehouse SDX Metal Machinery SDX

Aus Metal Machine wird Metal Machinery

Es ist keine Seltenheit bei Toontrack, dass die Sounds einer SDX für den Superior Drummer zuvor schon mit einer kleineren EZX für den EZdrummer veröffentlicht wurden. So waren beispielsweise einige Instrumente der Rock Warehouse SDX bereits in der Rock Solid EZX zu finden, und das Gleiche gilt entsprechend für die Music City USA SDX und die Nashville EZX. Im Fall unseres Testkandidaten sind die verwandtschaftlichen Beziehungen schon alleine durch den Titel der Library offen erkennbar, denn die Metal Machinery SDX stammt aus der gleichen Recording-Session wie die 2011 erschienene Metal Machine EZX. Trotzdem sind sich die beiden Libraries im Grundklang gar nicht so ähnlich, wie man es vermuten könnte. Auch wenn es sich um das gleiche Instrumentarium handelt (die SDX bietet nur einige zusätzliche Becken), ist ein grundlegender Unterschied, dass die Samples der SDX-Version keinerlei nachträglichen Bearbeitungen unterzogen wurden und dementsprechend weitaus natürlicher wirken. Der rohe Klang der Metal Foundry SDX lässt also grüßen, und darüber werden sich vor allem Anwender freuen, die selbst am Sound schrauben wollen und die damit einhergehende Flexibilität schätzen.

Audio Samples
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Metal Machinery SDX Metal Machine EZX

Die durchschnittliche Größe von SDX-Libraries hat sich über die letzten Veröffentlichungen hinweg auf etwa 20 GB eingependelt, und genau in diesem Bereich liegt auch die Metal Machinery SDX. Der Content ist auf einem Disc-Set aus drei DVDs untergebracht. Ein digitaler Download ist nur partiell möglich, was bedeutet, dass nur ein kleiner Teil der Library heruntergeladen werden kann, um direkt und ohne Lieferzeit genutzt zu werden. Zur vollständigen Installation werden also in jedem Fall die DVDs benötigt. Die Online-Autorisierung der Software läuft gewohnt problemfrei. Wie immer kann die Software für zwei Rechner gleichzeitig aktiviert werden.

Studio, Team und Equipment

Für das Recording der Samples verschlug es das Toontrack-Team diesmal in die Henson Studios in Los Angeles. Der Studio-Komplex blickt auf eine ansehnliche Geschichte zurück, und tatsächlich beherbergte das Gebäude ursprünglich die im Jahre 1917 von Mr. Charlie Chaplin höchstpersönlich gegründeten Chaplin Studios. In den 1960er Jahren richtete die Plattenfirma A&M Records dort ihren Hauptsitz ein, die wiederum 1999 von Universal übernommen wurde. Im Zuge dessen wurden die Räumlichkeiten verkauft und in „Henson Studios“ umbenannt. Die Liste der Künstler, die über die Jahrzehnte hinweg dort über die Schwelle traten, ist selbst in der ausgedünnten Auswahl mit den wichtigsten Namen so lang und vielfältig, dass es schwierig ist, in diesem Artikel einen kompakten Querschnitt zu liefern, der sich nicht über mehrere Absätze erstreckt. So sei also ganz willkürlich gesagt, dass neben Aufnahmen von The Doors, Pink Floyd, The Police, Black Sabbath oder Rage Against The Machine auch Teile der viel gerühmten Recordings für das Album Random Access Memories von Daft Punk dort gemacht wurden – und zwar genauso wie im Falle der Samples unseres Testkandidaten in Studio B, das mit seinen zum Teil unbehandelten Beton-Wänden für einen knackigen Raumklang sorgt und mit einem für Drumsounds legendären SSL 6000 E Analogpult ausgestattet ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Um Drums zu sampeln, braucht’s nur einen Drumstick!

Geleitet wurden die Aufnahmen von Produzent, Engineer und Gitarrist Andy Sneap, der durchaus als Koryphäe des Heavy Metal bezeichnet werden darf und manchen Toontrack-Anwendern möglicherweise schon aus Presets für die Metal Foundry SDX und einem persönlichen EZmix-Pack bekannt ist. Im „richtigen Leben“ produzierte er Alben mit Machine Head, Cradle Of Filth, Megadeth und vielen mehr. Die Trommeln und Becken wurden für das Sampling von John Tempesta bedient, der als Drummer der Band Testament ebenfalls schon mit Sneap gearbeitet hat. Der MIDI-Content wurde dagegen von Nick Barker eingetrommelt, der als Gründungsmitglied der Band Cradle Of Filth einen imposanten Werdegang als Metal-Drummer startete.

Praxis

Grundklang und Instrumente

Bei einem so eindeutigen Library-Titel und einem so kompromisslos mit den härteren Stilistiken des Metal verbundenen Line-Up dürfte man durchaus erwarten, dass der Grundklang der Metal Machinery SDX ebenso eindeutig und kompromisslos in Richtung Metal geht. Tut er aber nicht! Auch wenn der MIDI-Content zu großen Teilen ungezügeltes Doublebass- oder Blastbeat-Gewitter bietet, sind die unbearbeiteten Samples weit davon entfernt, nur zusammen mit heruntergestimmten Gitarren und Growling, Screaming und Shouting zu funktionieren. Ähnlich wie die Metal Foundry SDX bietet unser Testkandidat einen vielseitig einsetzbaren und kräftigen Rock-Sound, der sich dank der umfassenden Auswahl an Mixer-Channels hervorragend formen lässt.

Die Metal Machinery SDX in voll bestückter Variante
Die Metal Machinery SDX in voll bestückter Variante

Konzentrieren wir uns zunächst einmal auf die Instrumente. Insgesamt stehen drei Drumsets mit sieben Snares, drei Hi-Hats und 24 Zildjian-Becken unterschiedlicher Typen zur Auswahl. Dabei sind sich zwei der Drumsets nicht nur klanglich, sondern auch im Modell sehr ähnlich. Beim ersten Kit handelt es sich um eine Limited Edition eines Tama Starclassic Bubinga, die vom Hersteller auch als Exotix III bezeichnet wird. Weltweit gibt es nur 100 Kits dieser speziellen Ausführung, bei der die Kessel aus Bubinga-Holz von einer äußeren Schicht aus seltenem afrikanischen Sapele-Holz umschlossen werden. Das Set besteht aus vier Toms, zwei 22“ Bassdrums und einer zusätzlichen kleineren 20“ Bassdrum, die zum Tom umfunktioniert wurde. Da die Default-Konfiguration bereits in den Vergleichs-Audios verwendet wurde, ist das Kit im folgenden Beispiel mit einer alternativen Snare (Tama Warlord Masai Bubinga) zu hören. Die zwei Bassdrums klingen übrigens recht unterschiedlich, und wer für seine Drum-Performances mit einem einzelnen Exemplar auskommt, der bekommt mit der zweiten Kick eine echte klangliche Alternative. Um die Unterschiede zu zeigen, wurde der erste Track im Player mit der rechten, der zweite Track mit der linken Bassdrum und einer weiteren Snare (Tama Bell Brass) erzeugt.

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Starclassic Bubinga Sapele, Kick R, Tama WL Masai Bubinga Snare Starclassic Bubinga Sapele, Kick L, Tama Bell Brass Snare Vergleich: Sapele Kicks (R, L, RL)

Der dritte Track bietet eine direkte Gegenüberstellung der beiden Kicks bei jeweils maximaler Anschlagstärke, und bei den klanglichen Unterschieden handelt es sich um eine erfreulich realistische Eigenschaft. Um wirklich ausgewogene Doublebass-Tracks zu erstellen, wird in vielen Fällen allerdings noch ein wenig Kompression auf einem Bassdrum-Submix nötig sein. Der im Vergleich auf der letzten Seite gehörte Klang der Metal Machine EZX macht es vor!
Es wurde schon angedeutet: Das zweite Drumset unterscheidet sich nur geringfügig vom ersten. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass es sich ebenfalls um ein Tama Starclassic Bubinga handelt – allerdings nicht um eine Special Edition, sondern um die Standard-Variante. Die Konfiguration der Kessel entspricht der des ersten Sets, wobei die beiden Standtoms um eine Nummer größer ausfallen (16“ und 18“ statt 14“ und 16“), und auch die beiden Bassdrums statt mit einer Größe von 22“ mit 24“ aufwarten. Wer eine Extra-Portion Tiefbass sucht, der wird hier also fündig. Im ersten Track ist das Kit mit einer Sonor-Snare (Artist Bronze) und Zildjian Prototype Hi-Hats zu hören, der zweite Track verwendet eine Dunnett Titanium Snare, Zildjian Avedis Hi-Hats und eine Vielzahl von alternativen Becken. 

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Starclassic Bubinga, Sonor Artist Bronze, Prototype Hats Starclassic Bubinga, Dunnett Titanium Snare, Avedis Hats

Die klangliche Schere hätte an dieser Stelle durchaus etwas breiter sein können, und auch wenn es sich bei den beiden Starclassics um zwei sehr ähnliche Sets handelt, hätte das Team durch die Wahl unterschiedlicher Felle und Stimmungen sicher noch etwas mehr Varianz in den allgemeinen Sound der Library bringen können. Das Ludwig Stainless Steel setzt sich dagegen ganz deutlich von den anderen beiden Sets ab und bietet einen wuchtigen Vintage-Sound à la John Bohnham. Das Set besteht aus einer mächtigen 26“ großen Kick und drei ebenfalls großzügig dimensionierten Toms in 15“, 16“ und 18“. Das „kleinste“ Hängetom ist in diesem Fall also schon größer als so manches Standtom.
Der unbehandelte Sound ist wirklich hervorragend, und in den Beispielen ist das Kit im Zusammenspiel mit einer Ludwig Black Beauty Snare und einer knochentrockenen Ludwig Supraphonic zu hören.

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Ludwig Stainless Steel, Black Beauty Ludwig Stainless Steel, Supraphonic

Artikulationen

In Bezug auf Artikulationsvielfalt ist die Roots SDX bisher der unangefochtene Platzhirsch unter Toontracks SDX-Libraries. Als die New York Studios Vol. 3 SDX und danach auch die Rock Warehouse SDX wieder mit einer geringeren Auswahl an Spielweisen herauskamen, ließ sich aber schon erkennen, dass es sich beim Detailreichtum dieser Library nicht um eine dauerhafte Weiterentwicklung handelte, sondern dass die umfangreiche Palette der Nuancen vor allem auf eine Anwendung im Jazz ausgelegt war. So ist nun auch die Metal Machinery SDX wieder „nur“ mit den üblicheren Spielweisen ausgestattet, und der virtuelle Drummer unterscheidet beispielsweise nicht, ob geöffnete Hi-Hats auf der Beckenfläche oder am Rand des Beckens angespielt werden.

Die Mapping-Ansicht mit den Artikulationen für die Snaredrum.
Die Mapping-Ansicht mit den Artikulationen für die Snaredrum.

Nun wollen wir uns nicht in Wehklagen ergehen, denn die Library bietet nicht weniger Detail als die meisten anderen, eine allmähliche Weiterentwicklung wäre nach all den Jahren mit dem Superior Drummer 2 aber sicher angemessen. Eine Kleinigkeit hat sich bei der Metal Machinery SDX aber trotzdem geändert: Die oberen Velocity-Bereiche der Center-Artikulation für die Snare sind nicht wie gewohnt mit Rimshots belegt, sondern bleiben bei gezähmteren Standard-Schlägen. Dies hat einerseits zur Folge, dass viele Grooves aus anderen Erweiterungen zunächst etwas weniger druckvoll wirken, ist an sich aber eine weit logischere Lösung, da es ohnehin schon immer separate Samples für die kräftigeren Kantenschläge gibt. Sollte das bisherige Verhalten der Snaredrums benötigt werden, so lässt sich dies über die MIDI-Nodes des Superior Drummer wiederherstellen, mit denen sozusagen eigene Velocity-Switches für unterschiedliche Artikulationen eingerichtet werden können. In den folgenden Tracks sind alle Artikulationen für Hi-Hats und Snare bei maximaler Velocity zu hören.

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Artikulationen Snare (Ludwig Black Beauty) Artikulationen Hi-Hats (Zildjian Z Custom Mastersound)

Mixer-Channels und Presets

Ähnlich wie die Rock Warehouse SDX bietet die Metal Machinery SDX keine all zu umfangreiche Auswahl an Raummikrofonen. Neben den Direktkanälen der einzelnen Trommeln (Kicks und Snares jeweils dreifach mikrofoniert) und den Overheads finden sich ein Mono-Raum (Neumann CMV3), und zwei Stereo-Räume in mittlerer bis weiter Entfernung (je zwei RCA77 Bändchen-Mikros und Neumann U67). Im Gegenzug sind neben dem Direktkanal für Hi-Hats und Ride noch vier weitere Stützkanäle für die übrigen Becken vorhanden (je ein Neumann KM184), die sich hervorragend dazu eignen, dem Mix ein kleines Extra an Präsenz zu verleihen. Genauso wie auch in der Rock Warehouse SDX sind auch in diesen Kanälen alle Übersprecher aus dem Drumset enthalten. Schade übrigens, dass es diesmal keinen ausgewiesenen Schmutzkanal gibt! Einen Überblick bekommt ihr im folgenden Video.

Natürlich finden sich auch in der Metal Machinery SDX einige Presets, die von Andy Sneap persönlich erstellt wurden. Wie man das bisher von SDX-Libraries gewohnt ist, sind es, gemessen an den klanglichen Möglichkeiten der Library, verhältnismäßig wenige – nämlich genau sechs. Schade, dass auf diesem Weg nicht ein größerer Teil des an sich sehr weitreichenden Potenzials ausgeschöpft wird. Die vorhandenen Presets sind dagegen alle sehr gut gemacht, und eine Analyse der internen Mixer-Settings ist durchaus aufschlussreich. Besonders zu erwähnen ist, dass in einigen Presets auch zusätzliche Samples zum Layern von Kicks, Snares und zum Teil auch von Toms zum Einsatz kommen. Diese sind ebenfalls in der Library enthalten und über das Menü der X-Drums abrufbar.

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Preset: Allround Preset: Big Room Preset: Fat Preset: Aggro Rock Preset: Standard Rock Preset: Tight Rock

Fazit

Wer den rohen Klang von Libraries wie der Metal Foundry, der Custom & Vintage oder der Roots SDX mag, der wird auch an der Toontrack Metal Machinery SDX Gefallen finden. Im Vergleich zur Core-Library und den anderen Erweiterungen kommt man hier wieder einmal sehr nah an das Gefühl, mit echten und naturbelassenen Schlagzeug-Aufnahmen zu arbeiten, wie sie unter hervorragenden Voraussetzungen im richtigen Leben entstehen. Dementsprechend ist eine hohe klangliche Flexibilität vorhanden, die aber natürlich impliziert, dass man sich auch die Zeit nehmen will, den Klang im Mix zu formen. Dass sich zwei der drei vorhandenen Drumsets recht nahe sind, tut der Sache keinen Abbruch, und wenn es einen leisen Kritikpunkt an der Library gibt, dann handelt es sich dabei wohl nur darum, dass es nun schon seit längerem keine bedeutsame Weiterentwicklung in Hinblick auf die Anzahl von Artikulationen oder Presets gibt. Die Toontrack Metal Machinery SDX ist eine weitere Farbe auf der Palette des Superior Drummer, die sich hervorragend für alles, das mit Rock zu tun hat, verwenden lässt und ihr Geld zweifelsohne wert ist. Für die Höchstwertung fehlt es aber ein wenig an überraschendem Wow-Effekt.

PRO:
  • unbearbeiteter und formbarer Grundklang
  • Stützmikrofone für einzelne Becken (inkl. Bleeding)
  • spezielle Samples zum Layern (Kick, Snare und Toms) enthalten
CONTRA:
  • wenige Presets
  • Artikulationsvielfalt für Hi-Hats könnte umfassender sein
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Features:
  • Erweiterung für Superior Drummer 2.4.1
  • 20 GB große Sample-Library
  • 3 Drumsets
  • 24 Mixer-Channels
  • Minimale Systemanforderungen:
  • PC: Pentium 4 oder Athlon @ 2GHz
  • MAC: Intel-Mac, 2 GB RAM (4 GB für alle Systeme empfohlen)
  • DVD-Laufwerk
  • Internet-Verbindung für den Autorisierungsprozess
  • Lauffähige Installation des Superior Drummer 2.4.1
Preis:
  • EUR 159,- (UVP)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • unbearbeiteter und formbarer Grundklang
  • Stützmikrofone für einzelne Becken (inkl. Bleeding)
  • spezielle Samples zum Layern (Kick, Snare und Toms) enthalten
Contra
  • wenige Presets
  • Artikulationsvielfalt für Hi-Hats könnte umfassender sein
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Toontrack Metal Machinery SDX Test
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