Toontrack Music City USA SDX Test

Praxis

Kleines Drumset, großer Raum
Wenn man sich die Entwicklung in den Add-ons für den Superior Drummer 2 ansieht, fällt auf, dass der Klang mit jeder weiteren Veröffentlichung etwas schmutziger oder zumindest roher wurde. Nachdem die New York Studios Vol. 2 einen noch deutlich vorbearbeiteten Sound anboten, verzichtete die Metal Foundry auf den Einsatz von EQs oder Kompressoren, klang aber dennoch sehr sauber.

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PB Drums, Black Beauty Snare 1 PB Drums, Black Beauty Snare 2 Slingerland Drums, Rogers Snare Slingerland Drums, Tama Snare Brushes (Kunststoff) Brushes (Metall) Hände

Mit der Custom & Vintage SDX wurde es dann richtig british. Diesen Weg verlässt Toontrack nun wieder, denn die Music City USA steht sozusagen in der Tradition von Core-Library und erster Erweiterung. Der Sound wirkt von vornherein „fertig“ und auf Hochglanz poliert, wobei sich die Slingerland Drums noch etwas mehr an einem Vintage-Charakter orientieren.
Alle Sounds setzen sich von vornherein gut durch, und vor allem der hervorragende Klang des offenbar wirklich sehr großen Big Boy Studios verleiht den Drums einen edlen und ausgesuchten Charakter. Im Vergleich zur Core-Library wirkt die Music City etwas offener und weniger stark komprimiert.
Die MIDI-Library wurde von Huxflux Nettermalm eingespielt, der auch schon für die Grooves in Toontracks Songwriters Drumpack verantwortlich zeichnete. Wie schon bei dieser MIDI-Erweiterung sind die Grooves auch hier nicht anhand der verwendeten Instrumente kategorisiert, sondern sortieren sich nach Songteilen. So kann man also aus verschiedenen Variationen für Strophe, Refrain, Prechorus oder Bridge eines Songs wählen, die in der Regel etwa acht Takte lang sind.
Zusätzlich gibt es als „Kombinationsmaterial“ einige (natürlich kürzere) Fills. Der Vorteil solcher langen Passagen ist, dass sie nicht geloopt und dementsprechend abwechslungsreicher als ein- oder zweitaktige Patterns klingen. Wem das einen zu hohen Wiedererkennungswert oder zu wenig Kontrolle mit sich bringt, der kann auch Ausschnitte dieser Files verwenden oder sie als Grundlage für eigene Kreationen verwenden.
Insgesamt zeigen die MIDIs in Verbindung mit dem groß wirkenden Klang, dass die Music City USA nicht im geringsten nur auf Country Music spezialisiert ist, sondern im Prinzip für alles, was im Rock/Pop-Sektor nach natürlichen Drums verlangt, funktionieren kann.
In unseren Beispiel-Audios hört ihr einige der MIDI-fizierten Songparts in Kombination mit unterschiedlichen Bass- und Snaredrum Sounds. Für dieses Stadium des Testberichts habe ich wie immer auf weitere Bearbeitung am internen Mischpult verzichtet.

Mikrofonierung und Mixer-Channels
Die Mikrofonierung der Drumsets ist in Toontracks vierter Erweiterung für den S2 verhältnismäßig bodenständig und bietet keine besonderen Effekt-Tracks an. Neben Close-Mics und Overheads gibt es zwei Ambience-Kanäle in Stereo und einen Mono-Raum. Im Vergleich dazu, dass die geringe Auswahl an Instrumenten etwas bedauerlich ist, muss man hier aber sagen, dass die Anzahl der Kanäle völlig ausreichend ist. Der Klang der Raum-Mikrofone spricht für sich.

Klangbearbeitung und Presets
Wie jede andere Erweiterung, bietet auch die Music City USA einige Presets (insgesamt 13), bei denen bereits mehr oder weniger am Mixer geschraubt wurde.

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Heavy Drums Leather Chains A. Morgan: Raise A Little Hell

Um einen Eindruck davon zu bekommen, wohin der Klang dieser SDX geführt werden kann, gibt es nun auch aus dieser Kategorie noch eine kleine Auswahl auf die Ohren. Als letztes Beispiel hört ihr einen Snapshot aus dem Allen Morgan Pack, also einer Erweiterung für die Erweiterung. Das MIDI Material stammt in diesem Beispiel aus dem Standard-Repertoire des Superior Drummer 2.

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