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Toontrack SDX Value Pack Test

Praxis

Alle SDXs im Videovergleich

Zu Beginn starten wir mit einem kurzen Überblick, der die Default-Presets (also ohne Effekteinsatz) aller im März 2023 erhältlichen SDX-Libraries gegenüberstellt. Für SDXs, die aus mehreren Einzel-Libraries bestehen, stellen wir euch alle Parts einzeln vor. So ein Vergleich kann übrigens nur eine begrenzte Aussage zum Grundklang machen.

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Inhalte
  1. Grundlegendes Thema einer SDX
  2. Generationsfrage
  3. Praxis
  4. Alle SDXs im Videovergleich
  5. KATEGORIE 1: die Vielseitigen
  6. Rooms of Hansa SDX: Rock/Pop-Drums aus Berlin
  7. Fields of Rock SDX: Rock-Drums aus Wales
  8. Death & Darkness SDX: Doppel-D für Metaller
  9. KATEGORIE 2: legendäre Producer
  10. Legacy of Rock SDX: Eddie Kramer
  11. Decades SDX: Al Schmitt 
  12. Hitmaker SDX: Hugh Padgham
  13. Rock Foundry SDX: Bob Rock
  14. KATEGORIE 3: Area 33 SDX
  15. KATEGORIE 4: die klassischen SDXs

KATEGORIE 1: die Vielseitigen

SDX-Libraries für den Superior Drummer 3 sind eigentlich alle extrem vielseitig einsetzbar. Trotzdem gibt es einige SDXs, die besonders herausstechen, weil sie eine noch höhere klangliche Bandbreite als die anderen Libraries mitbringen. Wer sich mit dem SDX Value Pack eine möglichst weiträumige Grundlage für die unterschiedlichsten Genres schaffen will, sollte sich mit den folgenden Libraries eindecken.

Rooms of Hansa SDX: Rock/Pop-Drums aus Berlin

Die Rooms of Hansa SDX ist in vier Teil-Libraries unterteilt, die in unterschiedlichen Aufnahmeräumen der Hansa Studios in Berlin aufgenommen wurden. Die insgesamt sechs Kits decken alles von ultra-trockenen Sounds für Funk, Soul und Hip-Hop bis hin zu den großen Rock-Drums ab. Die Drumsets selbst sind dabei relativ klein gehalten. Sie enthalten zwei bis drei Toms und nicht zu viele Becken.

Die Rooms of Hansa SDX ist in vier Teil-Libraries unterteilt – hier sieht man den Marble Room.

Auch wenn man sich innerhalb der einzelnen Studioräume mehr Kombinationsmöglichkeiten für Instrumente wünschen könnte, ist die 120 GB schwere Library aus dem Jahr 2020 äußerst breit gefächert.

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Rooms of Hansa SDX – Live Room – Default Preset Rooms of Hansa SDX – Marble Room – Default Preset Rooms of Hansa SDX – Meistersaal – Default Preset Rooms of Hansa SDX – Vocal Booth – Default Preset Rooms of Hansa SDX – Live Room – Preset: Dirty Money Rooms of Hansa SDX – Marble Room – Preset: Bombastic Rooms of Hansa SDX – Meistersaal – Preset: Roomy Rooms of Hansa SDX – Vocal Booth – Preset: Deep

Die vielen Mixerkanäle (sehr viele Raumkanäle und mehrere Effektkanäle) und die insgesamt über 80 Presets gleichen die geringere Anzahl von Instrumenten pro Aufnahmeraum ein Stück weit aus. Wer sich eine Grundlage für möglichst viele Musikstile schaffen möchte, wird hier fündig.

Fields of Rock SDX: Rock-Drums aus Wales

Die Fields of Rock SDX folgt einem ähnlichen Konzept wie die Rooms of Hansa SDX und unterteilt die gut 160 GB große Library in vier Parts für unterschiedliche Aufnahmeräume. Dass sich einer der Parts auf Percussion konzentriert und u.a. Samples von Congas, Bongos und Rototoms bis hin zu Foley-Sounds vom Schrottplatz enthält, fällt positiv auf – in dieser Hinsicht gibt sich der Superior Drummer sonst nämlich eher zurückhaltend.

Auch die Fields of Rock SDX ist in vier Parts unterteilt und gehört zu den vielseitigsten Libraries für den Superior Drummer 3.

Die in den walisischen Rockfield Studios aufgenommene Library kam 2021 auf den Markt. Die Sounds gehen etwas eindeutiger in eine rockige Richtung als die etwas breiter gefächerten Rock-Pop-Drums aus den Hansa Studios.

Die Anzahl der Mixerkanäle liegt im oberen Mittelfeld – neben mehreren Raumkanälen gibt’s hier auch einige Effektkanäle mit Verzerrung/Kompression und Samples einer echten Hallkammer.

Audio Samples
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Fields of Rock SDX – Stone Room – Default Preset Fields of Rock SDX – Dry Room – Default Preset Fields of Rock SDX – Live Room – Default Preset Fields of Rock SDX – Stone Room – Preset: Workhorse Fields of Rock SDX – Dry Room – Preset: Hella Fields of Rock SDX – Live Room – Preset: Bloomin Ell Fields of Rock SDX – Percussion – Congas

Death & Darkness SDX: Doppel-D für Metaller

Die Death & Darkness SDX vereint zwei vollständige SDX-Libraries in einer. Der Death-Part bietet vier umfangreiche Drumsets und bis zu 35 Mixerkanäle, die in einem großen und warm klingenden Studioraum (Sonic Ranch, Texas) aufgenommen wurden.

Einen starken Kontrast bildet dagegen der Darkness-Part mit fünf weiteren Sets. Das Recording übernahm Produzent Tue Madsen in seinen Antfarm Studios in Dänemark – und zwar in einem leeren Swimmingpool mit entsprechend aggressiv-knalligem Klang.

Die Oberfläche des Death-Parts der Death & Darkness SDX.

Die ca. 170 GB große Doppel-Library wurde Ende 2019 veröffentlicht. Ganz genretypisch hat Toontrack die Drumsets umfangreich konfiguriert, wobei der Death-Part echte Doublebass-Samples von zwei Bassdrums beherbergt. Eine hervorragende Wahl für alles, was heftig rockt!

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Death & Darkness SDX – Death – Default Preset Death & Darkness SDX – Darkness – Default Preset Death & Darkness SDX – Death – Preset: Snappy Death & Darkness SDX – Darkness – Preset: Aggro

KATEGORIE 2: legendäre Producer

Die meisten anderen SDXs aus der jüngeren Generation (also seit Release des Superior Drummer 3) haben Producer aufgenommen, die mit ihrem Sound Musikgeschichte geschrieben haben. Diese Libraries zeichnen sich zwar nicht unbedingt durch eine extreme Bandbreite aus, gehen dafür aber mehr in die Tiefe und eröffnen bei den Details mehr Variationsmöglichkeiten.

Legacy of Rock SDX: Eddie Kramer

Wer könnte die Sounds von John Bonham (Led Zeppelin), Charlie Watts (Rolling Stones) und Mitch Mitchell (Jimi Hendrix) für eine Sample-Library besser aufnehmen als derjenige, der auch schon die Originale aufgenommen hat? Richtig, niemand. Das Recording der Legacy of Rock SDX übernahm deshalb Eddie Kramer höchstpersönlich. 

Legacy of Rock SDX
Die Legacy of Rock SDX enthält hochgradig authentische Vintage-Drumsounds.

Die 180 GB große Library aus dem Jahr 2020 umfasst fünf vollständige Kits mit vielen Extras – unter anderem bekommt man hier auch die Pauken, die schon John Bonham in sein Set integrierte. Weitere Besonderheiten sind Samples, die mit Mallets, Besen und sogar den Händen (!) eingespielt wurden (jeweils ein Kit). Die Mixerkanäle warten mit dem Raumklang der Londoner Air Studios und großer Flexibilität auf, womit man den charakterstarken Grundklang der Instrumente in eine ganz andere Richtung verbiegen kann.

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Legacy of Rock SDX – Default Preset Legacy of Rock SDX – Preset: Jet Black Plate Legacy of Rock SDX – Preset: Sparkle Comp

Decades SDX: Al Schmitt 

Die Decades SDX hat der legendäre und mittlerweile verstorbene Producer und Engineer Al Schmitt in den geschichtsträchtigen Capitol Studios aufgenommen. Die fünf Kits stellen einen klanglichen Querschnitt durch Schmitts Lebenswerk dar und reichen von offenem Jazz bis hin zu warmem Rock und Pop.

Für die Library sollte man sich besonders dann entscheiden, wenn ein möglichst natürlicher und nuancierter Sound gefragt ist – auch bei sanfteren Tönen. Sounds mit Mallets, Besen und gelöstem Snareteppich sind ebenfalls vorhanden.

Die Decades SDX wurde von Al Schmitt in den Capitol Studios aufgenommen.

Die Decades SDX kam 2019 auf den Markt und bringt knapp 100 GB auf die Waage. Die „nur“ 15 Mixerkanäle reichen sowohl für Stereo- als auch Surround-Mixes aus. Ein echtes Sahnehäubchen sind die Stereo-Samples aus der Hallkammer der Capitol Studios.

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Decades SDX – Default Preset Decades SDX – Preset: Ballroom Swing Plate Decades SDX – Preset: Tight Pop Room

Hitmaker SDX: Hugh Padgham

Engineer und Producer Hugh Padgham schuf einige der ikonischsten Drumsounds der 1980er Jahre. Die Hitmaker SDX kommt mit sechs Kits, die unter anderem die persönlichen Sounds von Phil Collins (Solo/Genesis), Stewart Copeland (The Police), Vinnie Colaiuta (Sting) und Manu Katché (Sting/Peter Gabriel) reproduzieren. Die Instrumente wirken dabei durchweg charakterstark und wecken schon ohne viel Mixing eindeutig Erinnerungen an die Originale. Für Fans ein Muss!

Die Hitmaker SDX beherbergt charakterstarke Sounds und gehört zu den spezifischsten Libraries für den Superior Drummer 3.

Tatsächlich befindet sich unter den 21 Mixerkanälen auch das originale Talkback-Mikrofon, das beim Recording von Phil Collins für den heftig komprimierten Raumklang verantwortlich war. Obendrauf gibt’s bei der Library aus dem Jahr 2022 eine kleine Extra-SDX mit genauso charakterstarken Drum-Machine-Samples aus den 1980ern. Die Hitmaker SDX ist eine spezielle Library – wer also nach möglichst neutralen Sounds sucht, wird bei anderen SDXs eher fündig. Der Umfang liegt bei knapp 100 GB.

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Hitmaker SDX – Default Preset Hitmaker SDX – Default Preset: Reggae Rock Basic Hitmaker SDX – Default Preset: Storyteller Compressed Reverb

Rock Foundry SDX: Bob Rock

Die Rock Foundry SDX konzentriert sich auf den Sound von Bob Rock, der u.a. das Black Album von Metallica aufgenommen hat und mit Künstlern wie Aerosmith, Bon Jovi und Mötley Crüe zusammengearbeitet hat.

Die sechs Drumsets wurden in den Warehouse Studios in Vancouver aufgenommen, wo auch schon die klassische Rock Warehouse SDX entstand. In einer kleinen Extra-SDX findet sich zudem ein minimalistisches Mono-Kit.

Drums à la Metallica, Aerosmith und Bon Jovi gibt es bei der Rock Foundry SDX.

Die 65 GB große Library erblickte Ende 2017 das Licht der Welt und war die erste SDX für den Superior Drummer 3. An manchen Stellen gibt es noch Schnittstellen zur jüngeren Generation. So gibt es zum Beispiel bei den Hi-Hats „nur“ 21 Spielweisen (keine Öffnungsgrade für die Bell).

Bob Rock hat beim Recording eindeutig Gebrauch von EQs und Kompressoren gemacht. Die insgesamt 23 Mixerkanäle enthalten zudem mehrere Effektkanäle – unter anderem Reverb und Kompression.

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Rock Foundry SDX – Default Preset Rock Foundry SDX – Preset: Studio Rock Foundry SDX – Preset: Elevator Love

KATEGORIE 3: Area 33 SDX

Die Area 33 SDX lässt sich schwer einordnen, weshalb wir ihr eine ganze Kategorie widmen. Die Library konzentriert sich auf Metal-Drums und liefert dabei die größte Materialschlacht, die es bei Toontrack jemals gab: sieben Drumsets mit bis zu jeweils acht Toms, echten Doublebass-Samples und einem Wald aus Becken.

Die Aufnahmen übernahmen Fredrik Thordendal (Meshuggah) und Daniel Bergstrand (Behemoth, In Flames) in ihrer Homebase, dem Studio 33 in Stockholm. Es handelt sich hierbei um das gleiche Team, das auch das klassische Drumkit From Hell und die spätere Metal Foundry SDX aufgenommen hat.

Materialschlacht par excellence – bei der Area 33 wird es eng auf der Programmoberfläche.

Die Area 33 SDX sticht vor allem mit ihren zusätzlichen Stereo-Close-Mics für alle Drums hervor. Der Mixer stellt damit einen Rekord auf und kommt auf sage und schreibe 45 Kanäle. Weiterhin bietet 185 GB große Library separate Samples für die rechte und die linke Hand (Toms und z.T. Snare). Sie geht also sehr ins Detail!

Ihr Release war Ende 2022 – den anfänglichen Mangel an Presets hat man bei Toontrack durch ein schnelles Update bereits behoben.

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Area 33 SDX – Default Preset Area 33 SDX – Preset: Phantom Area 33 SDX – Preset: Sound Unknown

KATEGORIE 4: die klassischen SDXs

Die vierte und letzte Kategorie widmet sich den älteren SDXs, die vor August 2017 und damit vor dem Superior Drummer 3 herauskamen. Auch wenn diese Libraries im Gegensatz zur jüngeren Generation Abstriche beim Detailgrad machen und tendenziell weniger Mixerkanäle bereithalten, müssen sie sich längst nicht vor aktuellen Drum-Libraries anderer Hersteller verstecken.

Die Progressive Foundry SDX (2015) und die Indiependent SDX (2015) gehören eindeutig noch in die Übergangsphase zwischen den beiden Generationen, weil sie im Vergleich zu den früheren SDXs schon deutlich mehr ins Detail gehen. Insbesondere die Indiependent SDX bedient mit ihren trockenen und teils stark gedämpften Sounds eine Ästhetik, die man in den jüngeren Libraries kaum findet.

Eindeutig dem Superior Drummer 2 zuzuordnen sind dagegen die Metal Machinery SDX (2014) von Andy Sneap und die Rock Warehouse SDX (2013) von Randy Staub. Davor sind die NY Studios Vol. 3 SDX (2012) aus den Avatar Studios und die recht jazzige Roots SDX (2011) aus den Blackbird Studios erschienen. Letztere gibt es in Form von zwei separaten SDXs für Sticks sowie Brushes, Rods und Mallets. Die Music City USA SDX (2010) stellt Nashville Drumsounds von Chuck Ainlay bereit.

Bei der Metal Foundry SDX (2009) und der NY Studios Vol. 2 SDX (2009) handelt es sich um die ersten beiden Erweiterungen für den Superior Drummer 2 – und bei der NY Studios Vol. 1 SDX um eine Neuauflage der damaligen Core-Library (2008). Die Custom & Vintage SDX geht sogar noch weiter zurück und wurde ursprünglich einmal unter dem Namen DfH Superior Custom & Vintage (2005) veröffentlicht.

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