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Toontrack Seventies Rock EZX Test

Die Seventies Rock EZX von Toontrack im bonedo Test: Die Library bietet fünf vorgemixte Drum-Sets von boomy bis trocken. Das verspricht authentische Siebziger-Rock-Drums mit wenig Schnörkeln. Doch die Erweiterung kann weit mehr, als man zunächst vermutet. Wir haben uns für euch in die Seventies zurück gebeamt und schauen, was geht.

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What you see is what you get: Vintage Rock Drums!

Details

Allgemeines

Für die Aufnahmen dieser EZX-Erweiterung wurde das legendäre Columbia Studio A in Nashville gebucht, in dem seit den frühen Sechzigern viele Albumklassiker von Bob Dylan bis Johnny Cash aufgenommen und gemischt wurden. Produzent Glenn Rosenstein und Toningenieur Jeff Balding sind mit Drummer Rikk Currence durch den Aufnahmeraum gegangen und haben Kick und Snare immer wieder an anderen Stellen platziert, um zu hören, wo das Schlagzeug am natürlichsten klingt. 
Wie man es von Toontrack gewohnt ist, wurden auch hier kleine Extras ausprobiert. So fand der Toningenieur zufällig heraus, dass ein kleiner Lagerraum wie eine Hallkammer klang. Ergo räumten die Produzenten das Lager und stellten Mikros auf. Im Mixer der Seventies Rock EZX gibt es also einen Kanalzug für Chamber, mit dem man diesen Klang den Drums zumischen kann.
Zwei verschiedenen Drum Kits wurden aufgenommen, ein amerikanisches Kit der Marke Camco und eine von Mark Arnold gebaute Replik eines Slingerland Kits aus Fiberglas, so wie es Buddy Rich angeblich in den Siebzigern gespielt hat.

Optik

Das GUI zeigt genau, was Sache ist: Ein klassisches Rock-Schlagzeug mit Kick, Snare, HiHat, einem Rack-Tom, zwei Floor-Toms, einem Ride und zwei Crash-Becken. Auf den ersten Blick sieht das nicht nach viel aus. Beim zweiten Hinsehen eröffnen sich allerdings einige Möglichkeiten. 

What you see is what you get: Vintage Rock Drums!
What you see is what you get: Vintage Rock Drums!

Inhalt und Variationen

In dieser Library gibt es fünf Presets, zwei aus dem Mark-Arnold-Kit und zwei aus dem Camco-Kit. Dazu kommt der sogenannte Original-Mix. Hier laufen keine Effektketten im Hintergrund, sondern man hört das Schlagzeug, wie es im Raum klingt. Bei allen anderen Presets wurden die Kanäle fest mit Effekten bearbeitet.
Anders sieht es im Superior Drummer aus, unter dem diese Erweiterung auch läuft. Hier gibt es immer nur das unbearbeitete Kit, in diesem Fall drei Stück:  Camco Toweled Kit (mit Geschirrtüchern über den Trommeln), Camco Kit und Buddy Rich Tribute Kit. Im EZ Drummer heißt dieses Kit Mark Arnold. Zwar gibt es nur zwei bzw. drei Drum-Kits, dafür aber sechs Snares. Und hier kommen wir zu den Möglichkeiten, die auf den ersten Blick nicht auffallen. Für jede Snare existieren nämlich drei Artikulationen: Center, Rimshot und Sidestick. Ähnlich sieht es beim Ride-Becken aus: Hier kann man zwischen Bow, Bell, Edge und Mute Hit auswählen. 
Die Library an MIDI-Beats ist klein, aber ausgefeilt. Es gibt vier Beats, die in folgende Song-Parts unterteilt sind: Intro, Verse, Pre Chorus, Chorus, Bridge und Fills, und zwar jeweils in mehreren Variationen mit bis zu 20 Fills!

Wenig Beats, viele Variationen: Die Seventies Rock EZX Library
Wenig Beats, viele Variationen: Die Seventies Rock EZX Library

Handling im Mixer

Wie bei Toontrack-Erweiterungen üblich, gibt es neben den einzelnen Instrumenten wie Kick oder Snare weitere Kanalzüge. Diese unterscheiden sich von Preset zu Preset. So haben wir im Original-Mix vier Regler für Räumlichkeit: Amb Mid, Amb Far, Amb Mono und die schon erwähnte Chamber. 
Das Preset Camco Chamber bietet nur einen Ambience-Regler, dafür existiert ein neuer Regler namens Grunge. Zieht man den hoch, kommt eine ordentliche Portion Distortion hinzu, gekoppelt mit einer Rauschfahne, die dem Begriff Grunge sehr gerecht wird.

Bei jedem Preset leicht verändert: Der Mixer im Seventies Rock EZX.
Bei jedem Preset leicht verändert: Der Mixer im Seventies Rock EZX.

Effekte

Nicht nur die Kanalzüge sind bei jedem Preset unterschiedlich, auch die Effektsektion. So kann man im Original-Mix den Mic-Bleed, also das Übersprechen, für die drei Ambience-Kanäle verändern oder im Overhead-Kanal sogar ganz ausschalten. Mic-Bleed gibt es bis auf Mark Arnold Basic bei allen fünf Presets ( inklusive Original-Mix ).
Das Mark Arnold Basic bietet die Möglichkeit, Distortion auf die Hi-Hat zu legen sowie die Overheads noch kräftiger zu bearbeiten. Hier kann man Kompression und Delay hinzufügen.
Controller Delay und Delay Note entsprechen den den bekannten Parametern Dry/Wet und Time.
Bei Punky Arnold lässt sich die Parallelkompression auf dem Overhead verändern. Außerdem existiert ein Kanal für Reverb mit variablem Predelay. Camco Chamber erlaubt es, die Nachklingzeit des Halls zu justieren sowie eine separate Einstellung für die Snare-Compression vorzunehmen. Auch kann man den EQ der Snare verändern.
Camco Toweled bietet zahlreiche Variationen: So gibt es einen Hall plus Predleay, Distortion für die Kick und Mojo für den Snare-Kanal. Hierbei verändert man den Charakter der Snare mit im Hintergrund arbeitenden Effekten wie EQs und Filter. Am Ambience-Kanal kann man Compression und Distortion beimischen.

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Profilbild von Norbert Binder

Norbert Binder sagt:

#1 - 04.01.2017 um 08:52 Uhr

0

Beispiel 2 und 3 sind vertauscht, oder?

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