Mit der Gewichtsklasse eines japanischen Sumokämpfers geht Kawai in das Rennen um die Krone der Stagepianos. Wie so vieles in Japan hat auch die Firma Kawai eine lange Tradition, denn seit 1927 werden in Hamamatzu hauptsächlich Tasteninstrumente, akustische Flügel und Klaviere hergestellt. Und genau hier sind auch die Gene des MP8 zu suchen – und zu finden. Es geht um traditionellen Klavierbau, denn aus der Synthesizerproduktion hat man sich vor einigen Jahren bereits verabschiedet. Die Konkurrenz ist mit ihren Produkten im gleichen Preis- und Produktsegment ebenfalls erfolgreich unterwegs. Zu nennen sind hier vor allem Stagepianos, die im gleichen Land hergestellt werden wie zum Beispiel das Roland RD700SX oder das Yamaha CP-300. Aber auch das aus Europa stammende Clavia Nord Stage 88 hat hier ein Wörtchen mitzureden. Und auch im eigenen Haus gibt es Konkurrenz. Wenn man auf die wesentlich aufwändiger konstruierte Hammermechanik und Holztasten des grossen Bruders verzichten kann, ist nämlich auch das kleinere Kawai MP5 durchaus ein Thema. Das MP5 ist von der elektronischen Ausstattung und der Bedienung, der zur Verfügung stehenden Soundqualität und Quantität nahezu identisch zum MP8II und schlägt dabei mit satten 1000 € weniger zu Buche. Und auch der Gewichtsunterschied von ganzen 15 kg ist ein schlagendes Argument.
Das Kawai MP8 II ist ein Stagepiano von Klavierbauern für Pianisten. Es stellt das Topmodel der Firma Kawai im Bereich digitaler Stagepianos dar, in dessen Konzeption die ganze Erfahrung des akustischen Klavierbaus geflossen ist. Kawai möchte mit diesem Produkt die Erfolgsstory der MP-Serie fortsetzen, dessen Zielgruppe es vor allem auf einen authentischen Klavier- beziehnungsweise Flügelklang, sowie auf eine “hammerharte” Tastatur abgesehen hat. In diesem Punkt kann sich Kawai von seiner Konkurrenz klar abgrenzen. So ist das Instrument hauptsächlich in Profikreisen, in Studio und auf Bühnen anzutreffen – wobei dem Künstler auf Grund der happigen 35kg (ohne Case!) zu wünschen ist, beim Aufbau nicht mehr selbst Hand anlegen zu müssen. So verwundert es nicht, dass bei Kawai gleich ein roadtaugliches Rollencase mitgeordert werden kann.