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Topmodel! Test

Das MP8 II ist sehr solide verarbeitet. Das Gehäuse ist zum größten Teil aus schwarz lackiertem und gebürsteten Metall gefertigt und wird an beiden Seitenenden durch schöne, mahagonifarben lasierte Holzwangen flankiert. Der große Buckel des Korpus beherbergt – wie die Hutze auf der Motorhaube eines großen amerikanischen V8 Bigblock – das Herzstück der Pianotastatur, die so genannte AWA GRAND PRO II Hammermechanik für die 88 Holztasten. In Kawais Stagepiano sind echte, fleißige Hämmerchen am Werk, die zwar nicht zur Tonerzeugung beitragen, aber in Verbindung mit den Holztasten ein für ein Stagepiano einzigartiges Spielgefühl bereit stellen. Die Bedienungselemente sind übersichtlich rechts und links von einem kleinen Display angeordnet.  Rechts hat Kawai die Programmsektion für die Sounds und Setups, die Transpose-Buttons, ein Metronom und die Systemparametertaster untergebracht. Links finden wir die Echtzeitregler für den direkten Zugriff auf entweder den Effekt, den EQ, die Tone-Modifikationen oder frei wählbare Midi-Parameter. Weiter links sind die Fader und Buttons für die verschiedenen Split- beziehungsweise Layer-Zonen an geordnet.

Das MP8 II ist auf der Rückseite  mit Anschlüssen für alle Betriebsarten ausgerüstet. Neben den obligatorischen Midi-Buchsen findet man hier auch einen zeitgemäßen USB-Anschluss, der die Midi-Anschlüsse voll ersetzen kann. Komplett verkabelt erscheint im Menü des Sequenzers neben den Midikanälen automatisch der auswählbare USB Port für das MP8. Neben der Buchse für das mitgelieferte Doppelpedal stellt Kawai noch eine Buchse für einen Fußschalter und ein Expression-Pedal bereit. Natürlich ist deren Funktionsweise zuweisbar. Highlight sind – neben den normalen Klinkenausgängen – die beiden XLR Ausgänge mit einem Ground Lift Schalter. Die XLR-Anschlüsse ersetzen die leidige DI-Box, das symmetrierte Signal kann also direkt zur Stagebox geschickt werden. Für den Livebetrieb ist dies außerdem ein vorbildlicher Weg, Outputkabel sicher zu fixieren und sie so vor widrigen Einflüssen wie Kabelzug oder ungewolltem Herausziehen zu schützen. Dies sollte unter den Herstellern professioneller Tasteninstrumente Schule machen.

Der Headphone-Anschluss befindet sich an der Vorderseite des Instruments unten links in der Leiste unter der Tastatur. Diese Lösung ist so vorbildlich wie logisch, da das lästige “blinde” Herumstöpseln an der Rückseite entfällt, besonders wenn man ein zweites Keyboard auf einem Ständer in Betrieb nimmt und der Zugang so noch mehr verstellt ist.

Anschlüsse:
Midi In/Out/Thru
USB zum Midi-Datenaustausch
2x Footswitch
Controller
2 x XLR-Output mit Ground-Lift-Schalter
2 x Klinke-Output
Stereoklinke über Headphone

Anschluss:Funktion:
MidiIn / Out / Thru
USBMidi-Datenaustausch
2x ControllerFootswitch / Expressionpedal / zuweisbar
ControllerDamper / Sostenuto / zuweisbar
2 x XLROutput mit Ground-Lift-Schalter
2 x KlinkeOutput
StereoklinkeHeadphone

Rechts neben dem Display: Die Sounds und die Set-Ups des MP8 II sind in zwei Reihen à acht Tasten und den vier Tasten A bis D organisiert, wobei die oberste Reihe die Instrumentenkategorie anwählt werden. Die darunter liegende, numerische oder alphabetische Tastenreihe legt den eigentlichen Sound oder das Set-Up fest. Die wählbaren Instrumentenkategoriern sind Piano, E-Piano, Drawbar, Organ, Strings/Vocals, Brass/Wind, Pad/Synth und Bass/Guitar/Drums.

Ganz links auf der Bedienfläche befindet sich die Einheit für die Keyboard-Zones. Diese Zones können Split-Zones oder Layer-Zones sein. Mit vier Fadereinheiten und den jeweils zugeordneten Zone-Select-und Zone-On/Off-Schaltern lassen sich gleichzeitig sowohl interne Sounds layern und splitten als auch angeschlossene externe Midi-Instrumente steuern. Auf diese Weise kann man dem Instrument acht unterschiedliche (vier interne und vier externe) Sounds gleichzeitig spielen. Wählt man eine der vier Zonen durch den Select-Button aus, lassen sich über die Buttons Menue Up und Down alle erdenklichen Parameter für die ausgewählte Zone bearbeiten und steuern. Hier beweist das MP8 echte Masterkeyboard-Eigenschaften, da diese Funktionen theoretisch für alle acht verschiedenen, sowohl internen als auch externen Sound-Zones zur Verfügung steht. Allerdings wird diese Eigenschaft durch ein zwar leserliches, aber kleines LCD Display mit gerade mal 16 Zeichen getrübt. Schade eigentlich, denn den nötigen Platz, für ein größeres und übersichtlicheres Display, hätten die Entwickler des MP8 auf der großen Frontplatte zur Verfügung gehabt.

Auf der linken Seite befinden sich die vier Slider für die Zones.
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