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Torso Electronics T-1 Test

Mit dem Torso Electronics T-1 haben wir einen der spannendsten Hardware-Sequenzer der letzten Jahre zum Test erhalten. Seinen Ursprung hat das schicke Desktop-Gerät mit MIDI- und CV-Konnektivität in einer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne.

Torso Electronics T-1 Test. (Quelle: Lukas Hermann)
Torso Electronics T-1 Test. (Quelle: Lukas Hermann)

Inzwischen ist das Teil mit 16 speicherbaren Projekten, die jeweils 16 komplexe Pattern mit generativen Strukturen enthalten können, ein wichtiges Element vieler Setups für Live-Performances. Ferner überzeugt er mit Eurorack-Kompatibilität und vielseitigen MIDI-Funktionen. Wir haben uns den T-1 Sequenzer genauer angeschaut.

Torso Electronics T-1: Das Wichtigste in Kürze

  • Algorithmischer Hardware-Sequenzer mit 16 Spuren
  • 16 Bänke mit 16 Pattern mit jeweils 16 Unterpattern (Cycles)
  • Kompatibel mit MIDI- und Eurorack-Synthesizern
  • 18 Regler und 23 RGB-Pads zum Erstellen von Sequenzen
  • Generative Struktur auf Basis von Zufallseinstellungen
  • Stromversorgung über USB-C

Details

Torso Electronics T-1: Erster Eindruck

Wie so oft bei Produkten aus dem hohen Norden pflegt auch der Torso Electronics T-1 visuelles Understatement. Unser Exemplar kam entsprechend für den Test in einer simplen braunen Verpackung an. Darin lag tatsächlich nur der T-1, ein USB-C-Kabel und ein MIDI-Adapter. Ferner gab es nichts: kein Manual, keine Sticker. Dafür erhielten wir allerdings ein hochwertiges Produkt: Der T-1 ist komplett aus solidem Aluminium gefertigt. Nicht nur das Gehäuse, auch die 18 gerasterten Encoder wirken dadurch extrem widerstandsfähig. Dazu gibt es auf dem Panel noch 23 Touchpads mit einem angenehmen Druckpunkt. Sie leuchten auf, sobald der T-1 mit Strom versorgt wird, einen Ein-/Aus-Schalter gibt es dafür nicht.

Torso Electronics T-1: Schrägansicht
Mit einer Breite von knapp 30 cm passt der Torso Electronics T-1 bequem auf viele Studiotische. (Quelle: Lukas Hermann)

Am Torso Electronics T-1 werden euklidische Patterns erstellt

Folgerichtig ist auch die Tatsache, dass die Navigation am Torso Electronics T-1 ohne ein Display auskommt. Nichtsdestoweniger hatten wir beim Test von Anfang an einen sehr angenehmen Eindruck. Es ist schön, dass der Sequenzer keine Menüs hat, denn dadurch gibt es auch keine Einstellungswut. Man verliert sich direkt in die Eigenheiten des Sequenzers, von denen er so einige hat. Wo also anfangen? Vermutlich beim Rhythmuskonzept, denn der T-1 ist ein euklidisch grundiertes Melodiewerkzeug. Das heißt in der Anwendung: Pro Kanal werden erst einmal die Anzahl der „Steps“ und dann die aktiven „Pulses“ festgelegt. Letztere verteilen sich beim Drehen des jeweiligen Encoders zuerst gleichmäßig auf die bis zu 16 möglichen Schritte pro Pattern. Anschließend geht es an die Melodie.

In wenigen Sekunden entsteht ein Song

Die Melodie entsteht am Torso Electronics T-1 durch eine Kombination mehrerer Parameter: „Voicing“ legt dabei die Tonfolge fest, „Range“ die Auslenkung im Oktavbereich und „Pitch“ die Tonhöhe. Zusätzlich kann man noch unterschiedliche Phrasierungsstile, Akzente und Swing eingestellen. Dafür wird der jeweilige Regler gehalten und über die linken 16 Pads eine grobe Einstellung vorgenommen. Aus der Kombination entsteht dann eine Tonfolge, die sich über den „Scale“-Regler auf eine Tonleiter festlegen lässt. Das alles läuft zudem intuitiv und experimentell ab: Ohne viel Nachdenken liefert einem der T-1 in wenigen Sekunden ein melodisches Grundgerüst.

 T-1: Rückseite
Hinten bietet der Torso T-1 MIDI-, USB-C-, CV- und analoge Sync-Anschlüsse für die Verbindung zu unterschiedlichem Equipment. (Quelle: Lukas Hermann)

Generative Melodien sind im Handumdrehen erstellt

Das melodische Grundgerüst kann man im Folgenden auf unterschiedliche Art und Weise zu generativer Musik verfeinern. An dieser Stelle kommt der „Random“-Regler ganz rechts ins Spiel – hinter ihm versteckt sich ein Tuning-Machine-Algorithmus. Er wird aktiviert, indem „Random“ gedrückt, gehalten und schließlich ein bestimmter Zielparameter gedreht wird. Dadurch wird ein Zufallseinfluss auf ihn vorgenommen, der etwa die Tonhöhe oder die Clock-Division zufällig einstellt. Das Ergebnis wird zudem geloopt und regelmäßig generativ verändert, abhängig von der „Rate“ und Auslenkung des Random-Reglers selbst.

Torso Electronics T-1: Bis zu 256 Steps pro Pattern

Mit ein paar Tastenkombinationen kann man solche generativen Ideen zu Songstrukturen ausarbeiten. Dafür können Pattern mit der „Cycles“-Funktion von 16 auf bis zu 256 Steps ausgebaut oder neue erstellt werden. Jeder Cycle mit 16 Steps kann übrigens andere Einstellungen haben, also etwa eine andere Harmonie oder einen frischen Rhythmus liefern. Klingt mächtig? Ist es auch. Und wie sinnvoll es im Fall der Anwendung ist, das klärt der Praxisteil.

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