Praxis
Beim Einschalten präsentiert sich mir der Transit A mit einer farbenfrohen Beleuchtung, die, wie schon in der Detailbeschreibung kurz erwähnt, natürlich vom typischen “Trace Elliot Grün” dominiert wird. Dabei sind die am Klanggeschehen beteiligten Potis grün umrandet, was das ohnehin schon sehr übersichtlich gestaltete Design weiter unterstützt.
Bevor es losgeht, muss aber erst einmal mein Testinstrument in Stimmung gebracht werden, was mit dem Tuner an Bord des Transit A absolut problemlos funktioniert. Gleichzeitig wird das Signal dabei auch stummgeschaltet.
Als Testgitarre kommt heute wieder mein Furch-OM-Modell zum Einsatz, das mit einem aktiven AER-Piezo-Pickupsystem bestückt ist. Demzufolge verzichte ich auf die Piezo-Preamp-Funktion des Gerätes.
Zunächst will ich hören, wie sich das DI-Signal des Pedals schlägt und welchen Einfluss dabei die Klangreglung hat. Dafür spiele ich zunächst eine Akkordphrase und nehme diese über den DI-Pre-Ausgang auf.
Wie sich zeigt, kann sich die Klangqualität dieses DI-Ausgangs absolut hören lassen und zeichnet sich durch eine neutrale und sauber aufgelöste Wiedergabe meines Tonabnehmersignals aus, die nahezu identisch mit den Signalen anderer hochwertiger DI-Lösungen ist, die ich in meinem Studio zum Vergleich habe.
Nun nutze ich den DI-Post Ausgang und wiederhole dieselbe Prozedur. Der EQ, der sich nicht vollends deaktivieren lässt, steht dabei in Mittelstellung. Das Gain-Poti, das auch die Kompressorfunktion beherbergt, ist nur ganz leicht aufgedreht, sodass der Kompressor noch nicht ins Geschehen eingreift. Der Klangunterschied zum DI-Pre-Signal ist hier zwar nicht großartig anders, eine leichte Dämpfung der Höhen ist aber dennoch wahrzunehmen. Der Output-Regler hat übrigens nur Auswirkung auf die Line-Ausgänge und bekleidet im Bezug auf die DI-Ausgänge keinerlei Aufgaben.
Dem Transit A Acoustic Preamp hat man eine Pre-Shape-Option spendiert, die laut Herstelleraussage für den typischen Trace-Acoustic-Sound sorgen soll. Wie das klingt, hören wir im folgenden Beispiel. Für den ersten Durchgang ist dieses Feature noch deaktiviert, danach schalte ich die Pre-Shape-Option hinzu. Für etwas Räumlichkeit habe ich auch schon einmal dezent den Reverb aktiviert, um den wir uns später natürlich auch noch im Detail kümmern werden.
Wie man gut hören kann, hilft diese Funktion dem Signal durch einen kräftigen Eingriff im Frequenzbild deutlich auf die Sprünge. Durch die entstehende “Mittenwanne” mutet das Signal etwas Hifi-mäßig an. Das hier von Trace Elliot gebotene Feature ist übrigens unter diversen Bezeichnungen auch bei anderen Herstellern zu finden, die sich gerade auf dem Markt tummeln.
Wem das Ergebnis des Pre-Shape-Eingriffs zu radikal ist, kann im Nachhinein noch mit dem EQ eingreifen. Der arbeitet dabei effektiv und kann, wenn gewollt, auch ordentlich zupacken.
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Der Kompressor zeigt eine erste hörbare Wirkung bei einer Gain-Einstellung von 9 Uhr und ist durchaus in der Lage, sehr deutlich ins Geschehen einzugreifen, wie das nächste Beispiel zeigt.
Für eine groovige Spielweise, wie im letzten Beispiel, empfinde ich die Kompression allerdings ab 12 Uhr als schon etwas zu viel des Guten. Da diese Funktion aber sehr feinfühlig reagiert, lässt sich der Kompressor gut an die eigene Spielweise anpassen. Um die Effekte in ihrer vollen Breite hören zu können, nutze ich nun die beiden Line-Ausgänge und schicke das Signal von dort aus an die beiden DI-Eingänge meines Focusrite ISA Two Preamps.
Wir starten mit einer Bestandsaufnahme des Reverb-Effekts. Dabei habe ich die Pre-Shape-Funktion wieder deaktiviert und den EQ stärker ins Geschehen gebracht, was meines Erachtens auch sehr gut funktioniert. Im nächsten Audiofile könnt ihr den Reverb nacheinander auf 9, 12 und 15 Uhr und abschließend voll aufgedreht hören.
Der Reverb-Effekt bietet zwar keine Variationen im Charakter, funktioniert aber ansonsten gut und unkompliziert, was im Live-Alltag ja auch meistens gewünscht ist. Dabei lassen sich auch in hohen Einstellungen keine zusätzlichen Nebengeräusche ausmachen.
Das Delay gibt sich ebenfalls unaufgeregt neutral im Sound. Gut, dass der Hersteller dem Delay auch gleich eine Tap-Tempo-Funktion spendiert hat, die ohne Frage sehr nützlich ist, und meiner Meinung nach bei keinem modernen Delay fehlen sollte. Es folgt ein Beispiel, bei dem ich das Feedback-Poti in mehreren Stufen aufdrehe.
Auch der Chorus lässt sich nur über ein einziges Poti bedienen. Hier hätte ich mir allerdings schon noch einen Zugriff auf die Geschwindigkeit der Modulation gewünscht. Dreht man den Effekt übrigens weiter auf, erhöht sich auch ein wenig der Ausgangspegel, was ich nicht ganz optimal finde.
Das Boost-Signal geht in den Kompressor, was zur Folge hat, dass sich bei der Aktivierung dieser Funktion ein erhöhtes Kompressionsverhalten nicht vermeiden lässt. Zwar beschreibt der Hersteller dies auch genau so im Manual, ob man sich das allerdings immer so wünscht, steht auf einem anderen Blatt.
Für das nächste Beispiel habe ich den Boost in Mittelstellung gebracht und schalte ihn am Ende hinzu. Der Kompressor ist dabei am Anfang nicht aktiv am Geschehen beteiligt.
Wie sich weiterhin zeigt, wird der Chorus-Effekt vom Boost etwas unschön überfahren und leidet demzufolge durch aufkommende Verzerrungen im Klang. Aber auch bei höheren Kompressionseinstellungen fängt das Signal mit hinzugeschaltetem Boost leicht an zu zerren. Hier kann das Pedal also leider nicht so richtig überzeugen.
Um die beschriebene Umstände zu demonstrieren, habe ich dazu ebenfalls zwei Soundfiles erstellt.
Mit drei Beispielen in unterschiedlichen Spielweisen und Einstellungen wollen wir nun aber auch hören, wie sich das Pedal in der Praxis schlägt.
Wie man hören kann, lassen sich mit den Effekten gute Ergebnisse erzielen. Sehr schön finde ich außerdem, dass das Gerät absolut nebengeräuschfrei arbeitet.
Natürlich kann der Transit-A auch als Effektgerät vor einem Akustik-Amp fungieren. Im Zusammenspiel mit meinem AER-Amp macht sich dabei die Pre-Shape-Option absolut positiv bemerkbar.
Bei moderatem Feedback-Aufkommen im tieffrequenten Bereich funktioniert auch die Phasendrehung am Gerät sehr gut. Der zusätzliche Notch-Filter arbeitet unauffällig und kann Feedback in unterschiedlichen Frequenzbereichen eindämmen. Das geht aber nur manuell. Eine automatische Erkennung der problematischen Frequenz ist hier also (wie beispielsweise beim Boss AD-10) nicht möglich.