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Chow DSP Chow Tape Model Test

Seitdem Musik nicht mehr auf Band, sondern fast nur noch digital aufgenommen wird, wird auch versucht, den Klang der analogen Geräte digital so detailgetreu wie möglich zu reproduzieren. Die Auswahl an Tape-Plugins ist deshalb inzwischen riesig und auch Chow Tape Model fing als reine Hardware-Emulation an, das Plugin kann aber mehr als nur Vintage-Sound.   

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Details & Praxis

Allgemeines

Chow Tape Model ist Open Source und kann deshalb ganz unproblematisch auf derSeite des Herstellers heruntergeladen werden. Eine Installation entfällt, die jeweilige Datei muss nur in den entsprechenden Ordner des Betriebssystems kopiert werden. Chow Tape Model gibt es in 64 Bit für Windows (das einzige Betriebssystem, bei dem auch eine 32-Bit-Version verfügbar ist), macOS und Linux in den Formaten VST2, VST3, AU und LV2, außerdem gibt es den Effekt auch als Standalone-Anwendung. Durch die Verwendung der JUCE-Graphics ist das GUI nicht nur frei skalierbar, bei jeder Größe bleibt ein Unschärfe-Effekt zusätzlich gänzlich aus.

Konzept und GUI

Das Chow Tape Model wurde als Forschungsprojekt an der Stanford University entwickelt und sollte zuerst gar nicht veröffentlicht werden. Ursprünglich handelte es sich um eine reine Hardware-Emulation einer Sony TC-260, also einer Bandmaschine aus den 60er Jahren. Im Laufe der Entwicklung entschied man sich dann aber dazu, einen Schritt weiter zu gehen und Physical Modeling zu implementieren. Dabei werden die physikalischen Eigenschaften des Originals in einem mathematischen Modell abgebildet, somit können alle im Modell beinhalteten Parameter später zusätzlich verändert werden. 

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Durch die zahlreichen Controls ist das Plugin sehr flexibel. Das GUI besteht aus vier Modulen, über die man das Chow Tape steuern kann. Ganz links findet man die Gain-Controls (Input-, Output-Gain und Dry/Wet), auf Filter umgeschaltet werden dann ein Low- und ein High-Cut-Filter sichtbar, beide können, genau wie die weiteren drei Module, deaktiviert werden. Es folgen die Tape-Controls für Bias, Saturation und Drive, auf Tone umgeschaltet wird ein Zwei-Band-EQ mit variabler Transition-Frequency zugänglich. 
Im dritten Modul geht es mit Loss, Degrade und Chew dann um die Qualität und Beschaffenheit des Tapes, unter Loss wird aber auch die Geschwindigkeit des imaginären Bandes eingestellt. Gerade hier wird der Vorteil des Physical Modeling deutlich, denn man kann neben der bei anderen Emulationen festgelegten IPS-Zahl beim Chow Tape auch jeden Wert dazwischen einstellen, von 1 bis 50, und damit Effekte erzielen, die mit anderen Emulationen gar nicht möglich sind. Im vierten Modul wählt man die Parameter für Wow und Flutter.

Sound

Das Chow Tape Model weiß in unseren Audiobeispielen zu überzeugen, auch wenn das Plugin in allen Fällen eher dezent eingesetzt wurde, natürlich kann man damit auch krassere Effekte erzielen. Die Orgel bekommt durch das Plugin Charakter, eine schöne Saturation und ich habe ganz leicht den Wow-Effekt benutzt, um die Schwankungen bei der Wiedergabegeschwindigkeit der Hardware nachzustellen. Das klingt richtig gut. Als nächstes testen wir Chow Tape auf einem Gitarren-Loop und auch hier gefällt mir die bearbeitete Variante wesentlich besser. Zum einen hört man wieder die Saturation, die sich in einem angenehmen Kratzen äußert. Zum anderen klingt der Loop durch die Obertöne aber auch präsenter und mehr im Vordergrund. Ein ähnliches Bild beim Synth-Loop: ein schönes Kratzen, mehr Klarheit und Präsenz und außerdem wird der Bassbereich durch Chow Tape auch angenehm hervorgehoben und klingt irgendwie voller. Zum Schluss hören wir noch eine Gitarre, bei der ich Band-Degradierung voll ausgeschöpft habe, um diesen Effekt deutlich hörbar zu machen.   

Audio Samples
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01 Orgel Clean 02 Orgel mit Chow Tape 03 Gitarre 1 Clean 04 Gitarre 1 mit Chow Tape 05 Synth Clean 06 Synth mit Chow Tape 07 Gitarre 2 Clean 08 Gitarre 2 mit Chow Tape

Fazit

Jatin Chowdhury, der Entwickler von Chow Tape Model hat mit einem Paukenschlag auf sich aufmerksam gemacht. Sein Plugin klingt nicht nur gut, es nutzt zudem das Physical Modeling, so ist man bei seiner Tape-Emulation nicht auf den Klang beschränkt, den die emulierte Hardware hervorbringen konnte. Neben den Effekten, die man in der Regel durch die Verwendung von Tape erhält, wie Saturation bis hin zu Verzerrung, Kompression, Absenkung der Höhen und Anhebung der tiefen Frequenzen sind besonders die Optionen bezüglich der Qualität des Tapes interessant. Chow Tape ist eine der besten Tape-Emulationen, mit Spannung erwarten wir die nächste Veröffentlichung von Chow DSP! 

Pro
  • klingt super
  • sehr viele Parameter
  • sehr wandelbar, bis hin zu Chorus-Effekten
  • wenig CPU-Auslastung
Contra
  • Keines
Features
  • Emulation einer Sony TC-260 Bandmaschine
  • nutzt Physical Modeling für noch mehr Kontrolle über die Parameter
  • vier Module: Gain/Filters, Tape/Tone, Loss/Degrade/Chew und Flutter/Wow
  • 16 Presets + eigene können abgespeichert werden
Preis
  • Chow DSP Chow Tape Model: kostenlos
Unser Fazit:
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Chow DSP Chow Tape Model Test
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von Gearnews

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