Die kompakten Abmessungen versprechen einen ergonomischen Umgang im Handling. Da die Zarge relativ schmal ist, lässt sich die Gitarre am Gurt auch komfortabel im Stehen spielen. Ein Gurtpin ist am Unterklotz verschraubt, ein zweiter kann am Halsfuß montiert werden.
Der dünne Hals liegt bequem in der Hand. Auch mit einem kräftigen Satz D’Addario EXP-16 fühlen sich die Stahlsaiten noch weich an. Jedenfalls trägt die kurze Mensur (59,55 cm) in hohem Maße zur Entlastung der Saitenspannung bei. In den höheren Lagen muss man bei diesem Testmodell dann aber doch kraftvoll zupacken, um ein brauchbares Ergebnis einzufahren, denn die Saitenlage erweist sich als recht großzügig bemessen. Bei Bedarf kann allerdings ein Fachmann die Höhe der Stegeinlage an die Bedürfnisse des Spielers anpassen. Der Daumen der linken Hand kann auf ganzer Länge mitspielen, soweit es die Saitenlage noch möglich macht.
Der Cutaway öffnet dem Linienspieler Tür und Tor und auch Solospielstücke lassen sich auf hohem Niveau intonieren, zumindest in den tiefen Lagen. Die Saiten bleiben bei harten Anschlägen in den Kerben. Allerdings muss man sehr genau aufpassen, wohin man greift. Schnell wird man mit einem Ton mit Geräuschanteilen bestraft. Bisweilen können Töne auf den Diskantsaiten hart klingen und Substanz verlieren, wenn man zu hart anschlägt.
Vollmahagoni-Gitarren spielen klanglich in einer eigenen Liga. Schon nach den ersten Tönen weiß man, wohin die Reise geht. Der kleine Resonanzkörper produziert einen Ton mit höherer Grundfrequenz. Der Natursound geht daher mit einem Schub im Mittenbereich einher, während die Bässe sich doch vornehm zurücknehmen.
Für dich ausgesucht
Die Mahagonidecke bietet vergleichsweise weniger Brillanz im Obertonbereich, lässt aber dennoch mit einem runden Ton aufhorchen, der aber eher sachlich und trocken rüberkommt. Mit dem Plektrum werden noch mehr Obertonanteile hinzugefügt, nur leider kommen die Töne mit wenig Sustain an.
Der Preamp/Tonabnehmer klingt am Amp amtlich und die Klangregler greifen vehement ins Klanggeschehen ein. Der Naturton kann (mit dem entsprechenden Verstärker) mit tiefen Frequenzen elektroakustisch unterfüttert werden, da diese dem Instrument aufgrund des verminderten Luftvolumens auf natürliche Weise fehlen. Mit dem Presence-Regler setzt man, wie schon erwähnt, noch mehr Glanzlichter im Obertonspektrum. Grundsätzlich wertet der Preamp das Instrument auf, wozu man aber auch einen guten Amp braucht. Aber ob man sich damit im Urlaub abmühen möchte?
Zum Schluss möchte ich anmerken, dass eine kleine Reisegitarre nicht für Studio-Aufnahmen gemacht wurde. Dies sollte man dann auch unbedingt berücksichtigen.
Die Redlands Concert wurde mit zwei kleinen Neumännern abgenommen. Der Abstand zum Schallloch beträgt jeweils 20 cm am 12. Bund und am Steg. Darüber hinaus kam der interne Tonabnehmer zum Einsatz (Beispiel 1 und 2). Die Aufnahmen wurden mit einem Studiohall veredelt.
Ich habe fünf Beispiele produziert, die den Klang der Gitarre in unterschiedlichen Situationen abbilden.
Mit dem Plektrum kann man die besten Ergebnisse einfahren.