Details
Gehäuse / Optik
Der Traynor Combo präsentiert sich als Toploader, was bedeutet, dass die komplette Reglermannschaft von oben erreichbar ist – das Bedienfeld befindet sich im hinteren Bereich der Oberseite. Und dafür wird auch die komplette Breite benötigt, denn der Amp ist zweikanalig ausgelegt, und jeder Kanal verfügt über eine getrennte Klangregelung.
Dort oben finden wir natürlich auch den Kunstledergriff, mit dem man den Kasten gut balanciert tragen kann. Das allerdings nicht allzu weit, denn bei knapp 24 Kilo Lebendgewicht macht der mäßig trainierte Gitarristenarm schon nach kurzer Strecke schlapp. Wir wissen aber seit Fender Twin und Vox AC30, dass gute Amps leider auch ein mehr oder weniger stattliches Gewicht haben, denn harte Röhrenpower fordert eben an gewissen Stellen ihren Tribut. Der Combo ist zudem stabil und robust gebaut, das Gehäuse aus Multiplex mit schwarzem Kunststoff überzogen und an allen Ecken mit Metallschonern versehen. Das Innenleben wird von fünf Röhren auf Betriebstemperatur gehalten, drei 12AX7 in der Vor- und zwei EL34 in der Endstufe, die das aufbereitete Signal schließlich an den 12“ Celestion Vintage 30 Speaker weiterreichen. Der Lautsprecher wird vorne von einem schwarzen Bespannstoff abgedeckt, hinten ist der Combo zur Hälfte offen. Für stabilen und rutschfesten Halt auf der Bühne und beim Transport sorgen vier große Gummifüße an der Unterseite.
Bedienfeld
Der YCV50B ist komplett zweikanalig aufgebaut. Kanal 1 sorgt mit seinen Reglern auf der linken Seite des Bedienfeldes für die verzerrten Töne. Neben Gain und Volume für Verzerrungsgrad und Lautstärke erlaubt eine Dreiband-Klangregelung (Bass, Treble, Middle) tiefergehende Eingriffe in das Frequenzband. Für noch mehr Verzerrung ist eine Boost-Schaltung zuständig, die mit einem Taster auf dem Bedienfeld aktiviert wird. Selbstverständlich kann diese Funktion auch mit dem Fußschalter ferngesteuert werden. Es geht weiter mit Kanal 2, der für die unverzerrten Klänge zuständig ist. Hier hat man neben einer identischen Dreiband-Klangregelung lediglich einen Volume-Regler zum Justieren der Lautstärke zur Verfügung. Wer es in den Höhen etwas präsenter liebt, der freut sich über den zusätzlichen Brightness-Taster. Die Mastersektion ist mit einem Volume-Regler, der die Gesamtlautstärke steuert (Master Volume) und dem Regler für den Anteil des Federhalls (Reverb) vertreten. Rechts außen finden wir das Lämpchen für den Betriebsstatus, bei Standby leuchtet sie rot, ist der Amp in Betrieb, wechselt sie nach Orange. Auch die beiden Kanäle kommen mit eigenen LEDs auf dem Bedienfeld, Kanal 1 ist orange, Kanal 2 grün. Wenn die Boost-Funktion im ersten Kanal aktiviert wird, leuchtet zusätzlich die rote LED über dem Boost-Taster. Die Anwahl der Kanäle erfolgt über den Channel Select-Taster oder mit dem mitgelieferten Fußschalter.
Rückseite
Auf der Rückseite findet man drei Klinkenanschlüsse, zum einen die Buchse für den Zweifach-Fußschalter, mit dem die Kanäle umgeschaltet und die Boost Funktion aktiviert werden können, die beiden anderen sind dem internen seriellen Effektloop (Send, Return) vorbehalten. Hier werden externe Effektgeräte zwischen Vor- und Endstufe geschaltet. Eines hätte ich fast vergessen, denn ein weiterer Anschluss ist beim flüchtigen Hinschauen nicht sofort zu entdecken. Dabei handelt es sich um die Buchse für eine externe Lautsprecherbox, die sich ganz versteckt auf der Unterseite des Chassis befindet. Warum man diese Lösung bevorzugt hat, verstehe ich nicht ganz, denn man muss einmal um die Holzabdeckung auf der Rückseite herumgreifen, um das Lautsprecherkabel in die Buchse zu stecken. Das ist meiner Ansicht nach nicht sehr praktikabel, denn gerade wir Gitarristen wollen schnell zur Sache kommen und mögen es beim Aufbauen lieber schnell und unkompliziert.