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Traynor Custom Valve YCV50B Combo Test

Praxis

Beim Praxistest beginnen wir wie immer mit den Cleansounds und tasten uns langsam in Richtung HiGain vor. Aus diesem Grund wird zuerst Kanal 2 bearbeitet, denn dieser ist für die unverzerrten Klänge zuständig. Um einen groben Überblick über den Grundsound dieses Kanals zu erhalten, habe ich alle Regler in die mittlere Position gebracht, und hier ist das klangliche Ergebnis:

Git.Chan.Vol.Treb.BassMid.BrightMasterRev.
Strat25555Off50
Audio Samples
0:00
Clean

Wir erhalten ein relativ ausgeglichenes Frequenzbild, lediglich der Bassbereich ist einen Hauch erhöht. Der Verstärker klingt rund und warm. Wenn man einen etwas crisperen Sound haben möchte, dann lohnt es sich, den Brightness-Schalter zu aktivieren, denn mit ihm werden die Höhen ab ca. 5 kHz reichlich angehoben und der Klang wird wesentlich brillanter.

Git.Chan.Vol.Treb.BassMid.BrightMasterRev.
Strat25555On50
Audio Samples
0:00
Bright

Für Vintage-Sound und mehr Räumlichkeit hat man dem Amp einen Federhall mitgegeben. Mit dem Reverb-Regler wird der Effekt dem Originalsignal hinzugemischt. Hier eine kleine Kostprobe mit einer Einstellung des Reverb-Reglers von auf 4.

Git.Chan.Vol.Treb.BassMid.BrightMasterRev.
Strat26754Off54
Audio Samples
0:00
Clean Reverb

Der Regelweg des Federhalls ist sehr gut eingestellt. Hier lässt sich vom dezenten Reverb mit leichter Räumlichkeit bis zum scheppernden Spring Reverb einiges hervorzaubern. Die Nachhallzeit beträgt etwas drei Sekunden, das Direktsignal bleibt aber auch bei hoher Effektintensität immer noch klar im Vordergrund. Vor allem ist das Ganze gut dosierbar. Ihr hört im nächsten Beispiel vier verschiedene Einstellungen des Reverb-Reglers. Zuerst auf 2 dann, 5, 8 und 10.

Git.Chan.Vol.Treb.BassMid.BrightMasterRev.
Strat26754Off54
Audio Samples
0:00
Reverb

Ein etwas weiter aufgedrehter Volume-Regler entlockt dem Combo bereits leicht angezerrte Töne. Gepaart mit dem scheppernden Federhall sind da natürlich Surf-Sounds besonders originalgetreu nachzubauen. Dafür habe ich den Brightness-Taster aktiviert und die Höhen noch weiter aufgedreht, was einen sehr scharfen, leicht angezerrten Sound ergibt, der sich auch im Bandgefüge (Live und bei Aufnahmen) sehr gut durchsetzt.

Git.Chan.Vol.Treb.BassMid.BrightMasterRev.
Jaguar28646On59
Audio Samples
0:00
Surf

Bisher waren nur Gitarren mit Single-Coils, also mit niedriger Ausgangsleistung am Start. Nimmt man eine mit Humbucker, liefert auch der Clean-Kanal schon rotzige Verzerrungen. Hier ein Beispiel mit der SG.

Git.Chan.Vol.Treb.BassMid.BrightMasterRev.
SG28547Off51
Audio Samples
0:00
Crunch Two

Verzerrung ist eine Sache, aber wichtig ist natürlich auch die Lautstärke, die der Amp im Clean-Bereich generiert, ohne zu zerren. Hier kann man sich entspannt zurücklehnen, denn die 50 Watt sind auf jeden Fall für Clubgigs (ohne Mikrofonabnahme) und auch zur Beschallung von größeren Bühnen geeignet. Der 1×12“ Speaker hat ein sehr gutes Abstrahlverhalten und klingt auch bei höheren Lautstärken keineswegs nölig. Wer noch mehr Membranfläche benötigt, hat immer noch die Möglichkeit, entweder eine Box zusätzlich zum internen Speaker anzuschließen, oder die Verbindung zum internen Lautsprecher zu trennen und diesen durch eine weitere Box zu ersetzen. Dann gibt es wirklich mächtigen Druck.

Und weiter geht es mit den dreckigen Sounds. Wir wechseln auf Channel 1 und beginnen zuerst einmal in der unteren Kategorie, der Gainregler steht auf 3, die restlichen habe ich in die mittlere Position gebracht und wir hören uns den Klangcharakter des ersten Kanals an. Hier fällt im Vergleich zu Channel 2 auf, dass der Bassbereich etwas ausgedünnter rüberkommt, was bei verzerrten Sounds nicht unbedingt nachteilig ist, denn dadurch ist die Transparenz in den tiefen Frequenzen gewährleistet.

Git.Chan.Vol.Treb.BassMid.BrightMasterRev.
SG28547Off51
Audio Samples
0:00
Crunch 1

Man bemerkt diese Transparenz sofort, wenn man den Gainregler weiter aufdreht. Die Verzerrung nimmt zu, der Sound wird aber nicht matschig. Gerade wenn man die tiefe E-Saite etwas heftiger bearbeitet, gibt es keine Probleme in Ansprache und Klangübertragung. Der Combo klingt frisch und offen, mit einem sehr rotzigen Sound. Für Blues-Rock á la Stevie Ray Vaughan bestens geeignet.

Git.Chan.GainVol.Treb.BassMid.BoostMasterRev.
SG1310555Off51
Audio Samples
0:00
Blues Rock

Jetzt wollen wir einen detaillierten Blick auf die Wirkungsweise der Klangregelung im ersten Kanal werfen. Der Höhenregler arbeitet bei ca. 3 kHz mit hohem Wirkungsgrad. Wenn man den Regler weiter aufdreht, werden auch die oberen Mitten zum Teil noch mit angehoben. Er geht also auch ein wenig in den Bereich des Mittenreglers, daher kann es mitunter bissig klingen, dreht man beide weiter auf. Ansonsten lassen sich Overdrivesounds in vielen Variationen generieren.

Git.Chan.GainVol.Treb.BassMid.BoostMasterRev.
SG1870-501055Off51
Audio Samples
0:00
Treble

Der Regler für den Bassbereich ist am dezentesten. Ab ca. 100 Hz abwärts wird hier auf das Frequenzspektrum eingewirkt, allerdings nicht so krass wie in den beiden anderen Bereichen. Das ist aber auch hier nicht notwendig, denn in der Praxis wird in den Tiefen meist nur etwas Feinkosmetik betrieben, nämlich meistens abgesenkt. Man hat ja für den unteren Bereich schließlich noch einen Bassisten auf der Bühne stehen.

Git.Chan.GainVol.Treb.BassMid.BoostMasterRev.
SG18750-5-105Off51
Audio Samples
0:00
Bass

Die Centerfrequenz des Middle-Reglers liegt bei ca. 1 kHz, der breitbandig und beherzt eingreift. Der Mid Scoop Sound, bei dem der Mittenbereich so abgesenkt wird, dass der Frequenzverlauf grafisch der Form einer Badewanne gleicht, kann mit abgedrehtem Regler erzeugt werden. Dreht man Middle voll auf, dann entsteht die britische Verzerrung, bestens für alle Rockbereiche geeignet. Durchsetzungsfähig ist das Ganze auf jeden Fall.

Git.Chan.GainVol.Treb.BassMid.BoostMasterRev.
SG187550-5-10Off51
Audio Samples
0:00
Middle

Wem die Verzerrung nicht ausreicht, der hat jetzt die Möglichkeit, noch einen draufzusetzen und den Boost zu aktivieren. Allerdings hat mir der Sound nur begrenzt gefallen, weil der Amp dann doch sehr stark komprimiert und der Klang, je weiter der Gain aufgedreht wird, undefiniert klingt. Dadurch verliert er seine gute Durchsetzungskraft, die er bisher im Kanal 1 hatte. Zu empfehlen ist eine Einstellung mit Gain bis 5. Dann lässt sich die Boost-Funktion ganz gut für den Leadsound nutzen, vorausgesetzt, der Verzerrungsgrad beim normalen Mode ist dafür ausreichend. Das muss jeder für sich testen und entscheiden. Um den maximalen Verzerrungsgrad zu demonstrieren, hier ein Beispiel mit weit aufgedrehtem Gain und abgesenkten Mitten für die Schwermetall-Fraktion.

Git.Chan.GainVol.Treb.BassMid.BoostMasterRev.
LP186761On51
Audio Samples
0:00
Metal
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