Trick Pro 1-V Bigfoot Single und Pro 1-V Double Pedal Test

Die amerikanische Firma Trick gehört zu jenen Herstellern, die in Deutschland in Sachen Marketing eher unauffällig auftreten und trotzdem den meisten Drummern irgendwie schon einmal begegnet sind. Beispielsweise wird die edle Snaredrum-Abhebung GS 007 an unzähligen Trommeln anderer Schlagzeugmarken verbaut und gilt mittlerweile als Qualitätsstandard. Neben diversen Zubehörteilen stellt Trick sogar ganze Drumsets her, und besonders die Snares gelten als Geheimtipp unter Freunden von Metallkesseln. Eine Gemeinsamkeit haben fast alle Produkte von Firmeninhaber Mike Dorfman: das Rohmaterial Aluminium. Dass das Leichtmetall auch bei der Konstruktion unserer Testkandidaten eine Hauptrolle spielt, ist also wenig verwunderlich, schließlich sollen die Maschinen insbesondere die Anhänger der Hochgeschwindigkeits-Fraktion ansprechen. Wenig Spielwiderstand und eine geradezu digitale Rückmeldung der Fußbewegungen stehen damit im Anforderungsprofil ganz oben.  

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Mir selbst ist Trick vor vielen Jahren zuerst in Form einer Aluminium-Snaredrum begegnet. Später habe ich dann sogar mal einen Gig auf einem kompletten Trick Alu-Schlagzeug mit gegossenen Kesseln spielen können. In beiden Fällen gefiel mir die massive Bauweise und die schlichte Eleganz der Teile. Genau diese Attribute scheinen die vorliegenden Pedal-Topmodelle der Pro 1-V Serie auch zu besitzen. Ob die schicken Maschinen aber auch so schnell sind wie sie aussehen, lest ihr auf den folgenden Zeilen.

Details

Trotz vieler Features wirken die Pedale nicht überladen

Ja, hier haben wir es zweifelsfrei mit Qualität zu tun. Aus dem vollen Aluminium gefräste Teile, Kugellager an allen beweglichen Verbindungen, dicke Bodenplatten und geringste Toleranzen machen deutlich, warum die Trick Pedale bei vielen Trommlern – trotz der hohen Preise – beliebt sind. Aber der Reihe nach… Viele Features sollen die Fußmaschinen haben, ansehen tut man ihnen die auf den ersten Blick allerdings nicht unbedingt. Das Design ist sauber und aufgeräumt, die beiliegende Bedienungsanleitung benötige ich zum Zusammenbau nicht. Konstruktiv setzt Trick auf die einsäulige Auslegung der Pedale. Im oberen Teil der dicken Alustützen befinden sich zudem fast alle Merkmale, die die Trick Maschinen von anderen Herstellern abheben. Da wäre zunächst die – von außen unsichtbare – Druckfeder. Ein Tritt aufs Pedal führt damit nicht zum Auseinanderziehen einer Feder, sondern zur Stauchung. Der Kontakt zwischen Welle und Feder wird hierbei durch eine Art kugelgelagerte Pleuelstange hergestellt, welche im unteren Teil der Säulen – natürlich ebenfalls kugelgelagert – verschraubt ist. Der Clou an dieser Konstruktion ist allerdings, dass die Einstellung der Federspannung über eine großzügig dimensionierte Rändelschraube erfolgt. Fummeliges Lösen und Kontern zweier Muttern soll damit der Vergangenheit angehören.

Fotostrecke: 5 Bilder Beide Trittplatten-Typen, hinten seht ihr die Longboard-Version.

Auf den Antriebsachsen sitzen  – schwarz eloxiert – zwei breite Aluminiumringe. Beim linken handelt es sich um die Beater-Aufnahme, der rechte übernimmt die Funktion der Antriebs-Cam. Mit jeweils einer Vierkantschraube lassen sich beide lösen, somit ist eine unabhängige Einstellbarkeit von Beater-Winkel und Trittplattenhöhe gewährleistet. Ein praktisches Detail sind aufgedruckte Skalen, einmal gefundene Justierungen lassen sich damit jederzeit reproduzieren. Obwohl Trick auch einen Kettenantrieb anbietet, setzen unsere Testkandidaten auf direkt antreibende Alu-Verbindungen, selbstverständlich beidseitig kugelgelagert aufgehängt. Auf der Trittplattenseite kann zudem zwischen drei Positionen gewählt werden, mit welchen das Verhältnis von Trittweg zu Kraft justiert werden kann. 

Fotostrecke: 5 Bilder Diese Abdeckung muss mit dem kleinen Inbusschlüssel…

Mit wenigen Handgriffen lassen sich die zwei Singles in ein Doppelpedal konvertieren 

Obwohl hier nur zwei Produkte getestet werden, handelt es sich es sich im Grunde um drei vollwertige Pedale. Das Doppelpedal besteht nämlich aus zwei identisch konstruierten Teilen, der Umbau zur Doppelversion geschieht mit Hilfe eines Anbauteils, welches dann die mitgelieferte Welle aufnimmt. Das ist sehr pfiffig gelöst, denn viele Drummer ärgern sich, wenn sie für den Umstieg auf zwei Bassdrums entweder eine umständliche Umbauaktion vornehmen oder gar ein weiteres Pedal kaufen müssen. Im Detail funktioniert das so: Mechanikverkleidung vom Hauptpedal abschrauben, Slave-Erweiterung – bestehend aus Slave-Beater-Aufnahme und Kardanwellen-Aufnahme – aufschrauben, Kardanwelle befestigen, fertig. Auch optisch wirkt die Sache sehr sauber gelöst. Effektiv wirkt auch die Federklemmung zur Befestigung der Pedale am Bassdrum-Spannreifen. Das Herunterdrücken eines großen Aluhebels bewegt eine Aluzunge nach oben, anschließend schiebt man das Pedal an den Spannreifen und lässt den Hebel wieder los. Zum Schutz empfindlicher Holzspannreifen legt Trick noch zwei aufklebbare Filzpunkte bei. Zudem kann die Konstruktion in der Länge verschoben und damit der Abstand des Pedals zum Fell angepasst werden. 

Das Bigfoot Pedal unterscheidet sich nur durch die Verwendung einer Longboard-Trittplatte

Trick bietet seine Pro1-V Pedale als Doppel- sowie als Einzelversionen an, gewählt werden kann zudem zwischen einer normalen Trittplatte mit festem Fersenteil und einer Longboard-Variante ohne Fersenteil. Beim getesteten Single-Modell handelt es sich um die verlängerte Variante, Trick nennt diese Bauart Bigfoot. Das Doppelpedal besitzt dagegen zwei recht hohe, massive Alublöcke als Fersenteile. Zu erwähnen wären noch die filigran wirkenden, per Vierkantschlüssel justierbaren Beater mit runder Kunststoffschlagfläche sowie die sehr stabil und präzise gebaute Welle des Doppelpedals. Übrigens verfügen die Testobjekte über keinerlei Gummierung, Dornen oder sonstige „Rutschverhinderer“, bei Bedarf können allerdings mitgelieferte Klettstreifen an den Bodenplatten angebracht werden. Die Gesamtverarbeitung der getesteten Maschinen ist absolut makellos. 

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