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Trickfish Bullhead 1K/SM112 Test

Praxis

Wenn man den Bullhead einschaltet, wird zu allererst eine Testroutine gestartet, die sicherstellt, dass alles korrekt funktioniert. Optisch wird der Testdurchlauf sehr eindrücklich durch die blau blinkenden Frequenzwahltaster signalisiert. Wenn alle Komponenten schließlich bereit sind, leuchten sämtliche LEDs des Bullhead permanent. Die Justierung des Gain-Pegels ist mithilfe des LED Level-Meters sehr bequem und exakt zu bewerkstelligen. Optimalerweise sollte sich das Signal im grün/gelben Bereich der zehn LED-Segmente befinden, Trickfish weist aber explizit darauf hin, dass die Vorstufe über sehr viel “Headroom” verfügt und auch noch ein sauberes Signal liefert, wenn die roten LED-Segmente kurzzeitig aufleuchten.

Zu den Usern des Trickfish-Equipments gehören u.a. Bassisten wie Jerry Jemmott und Tim Landers.
Zu den Usern des Trickfish-Equipments gehören u.a. Bassisten wie Jerry Jemmott und Tim Landers.

Jetzt muss ich nur noch den Mute-Taster betätigen und die erste Testfahrt mit meinem Trickfish-Stack kann endlich beginnen. Mein fünsaitiger Jazz Bass von Xotic klingt über die Anlage ungeheuer voll und warm, gleichzeitig wird der Sound aber auch sehr transparent und detailreich abgebildet. Diese Qualität behält das Stack auch in den tiefsten Lagen bei. Die H-Saite meines Basses klingt total dick und solide, ich höre aber dennoch jedes Details des Tons und der Sound bleibt genauso definiert wie bei den höheren Tönen. Trotz dieser Qualitäten klingt die Trickfish-Anlage nicht so analytisch wie beispielsweise ein Stack von Glockenklang. Die Grundausrichtung ist viel gutmütiger – der Bassbereich ist sehr offen und weit, im höheren Mittenbereich gibt sich das Trickfish-Stack eher entspannt und die Höhen klingen zwar Hifi-mäßig offen, bleiben aber dezent im Hintergrund.

Formschöne Details: ein Potiknopf des Bullhead 1K auf der Frontseite.
Formschöne Details: ein Potiknopf des Bullhead 1K auf der Frontseite.

Die Trickfish-Anlage ist allerdings kein “One Trick Pony”, sondern hat eine wirklich mächtigen Equalizer an Bord, mit dem der Sound in vielerlei Richtungen getrimmt werden kann. Die Klangregelungen von Mike Pope kenne ich bereits von den Fodera-Preamps und ich bin deshalb nicht überrascht, dass der Equalizer im Bullhead genauso hervorragend abgestimmt wurde und wirklich erstaunlich musikalische Ergebnisse liefert. Im Handumdrehen wird der Sound wärmer und voller, wenn man beispielsweise den Tiefmittenregler etwas aufdreht, oder man verhilft dem Bass mit einem Boost bei 1,8 kHz zu mehr Durchsetzungskraft im Bandsound. Der Grundsound des Instruments wird dabei nicht wirklich verändert, aber die gewünschte Klangverbesserung ist trotzdem deutlich zu hören. Die Flexibilität dieses Equalizers ist in meinen Augen absolut ausreichend, denn mit den Frequenzwahltastern stehen insgesamt acht verschiedene Einsatzfrequenzen zur Verfügung, sodass ich meinen Sound immer blitzschnell an die Spieltechnik oder den Musikstil anpassen konnte. Ich habe in meiner Testphase den Bullhead bei Gigs und Proben auch mit meinen 1x12er-Boxen von Epifani verwendet und dabei festgestellt, dass ich den Equalizer dabei weit weniger einsetzen musste, um mich wirklich gut im Bandsound hören zu können. Der Bullhead klang zwar immer noch etwas wolliger und weicher als beispielsweise mein Glockenklang Blue Sky, das Fundament wurde allerdings kompakter übertragen und die deutlichere Hochmittenbetonung der Epifanis sorgte für mehr Durchsetzungskraft im Bandsound. Die Trickfish SM112-Boxen sind also zu einem großen Teil für den offenen und breiten Sound des Stacks verantwortlich. Wer es etwas knackiger und direkter mag, sollte den Bullhead durchaus auch mit anderen Boxen testen.

Den Frontbezug der Box zieren Logo und Schriftzug der neuen kalifornischen Company.
Den Frontbezug der Box zieren Logo und Schriftzug der neuen kalifornischen Company.

Viele wird sicherlich interessieren, wie es mit der Leistung des Bullhead im “Real World Test” ausschaut, denn die Angabe des Hersteller von 1000 Watt Peak hat wenig Aussagekraft und bietet keine theoretische Vergleichsmöglichkeit mit den häufiger verwendeten RMS-Angaben anderer Hersteller. Ich habe das komplette Trickfish-Stack, bestehend aus dem Bullhead-Top und zwei SM112-Boxen bei Gigs mit einer fünfköpfigen Band in verschiedenen Clubs eingesetzt und kam damit sehr gut klar. Der Bass war stets laut genug und das Stack lieferte einen transparenten Sound, selbst wenn es mal lauter wurde. Dynamikspitzen verarbeitet die Endstufe absolut souverän und der Amp hört sich nie gequält oder komprimiert an. Auch mit einer 8-Ohm-Box performt der Bullhead noch erstaunlich gut und man hat nicht das Gefühl, dass sich die Leistung nahezu halbiert, wie es bei vielen anderen Class-D-Tops der Fall ist. Mithilfe der anschließenden Audiobeispiele könnt ihr euch einen Eindruck von den Klangqualitäten des Trickfish-Stacks machen. Zu hören ist immer eine Mischung des direkten Signals aus dem XLR-Ausgang des Bullhead mit dem mikrofonierten Signal einer SM112-Box.

Audio Samples
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Flat – neutrale Einstellung Slap: Bass 40Hz Boost, Mid 1,8kHz Cut, Treble 8kHz Boost Finger: Bass 80Hz Boost, Mid 1kHz Boost, Treble 8kHz Boost Bridge PU: Bass 80Hz Boost, Mid 473Hz Boost, Treble 4kHz Cut Pick: Bass 80Hz Boost, Mid 473Hz Boost, Treble 8kHz Boost
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Raul Queijo-Theissing sagt:

#1 - 03.07.2019 um 12:46 Uhr

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Hmmmm so richtig lese ich nicht heraus, ob ihr die Trickfish Produkte empfehlt. Das Fazit ist sehr gut, aber auf der Minus Seite stehen hoher Preis und fehlende Leistungsangaben ......vielleicht habt ihr mal die Möglichkeit den Trickfish Bullhead 5K zu testen? Wäre schön hier etwas mehr zu erfahren. Dann könnte man die Produkte hier genauso untereinander vergleichen wie man auch mit Dark Glass, Aguilar oder Eich T vergleichen kann

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