Praxis
Erster Eindruck
Wer bereits einmal mit Twisted Electrons Acid8 oder gar dessen kleinen Platinen-Klon µAcid8 Bekanntschaft gemacht hat, wird sich auch schnell auf hapiNES zurechtfinden. Die Tracks des hapiNES sind wie beim RP2A07-Soundchip-Vorbild monophon und gerade bei den Drums heißt das: Nur ein Sound pro Sechzehntel. Das ist aber keine Einschränkung, sondern schlicht Teil der Chiptune Ästhetik.
Die acht sehr typisch klingenden Drumsounds sind in Sound und Lautstärke unveränderlich vorgegeben, treffen aber genau den Sound von NES- und Gameboy-Games. Auch die Dreieckswelle ist nur im Decay modulierbar, sorgt aber für sehr authentisch klingende Basslinien. Die beiden Rechteckwellen greifen dann aber als potenzielle Melodie-und Effekt-Instrumente auf all die schönen und typischen Features zurück, die Twisted Electrons dem hapiNES mitgegeben haben: Arpeggiator, Pulsweite, Ausklingzeit und Vibrato. Einen Filter gibt es nicht.
Bedienung: Ready Player One
Ist der gewünschte Sound per gehaltener Shift-Taste gewählt, kann’s sofort losgehen, denn das stilisierte Keyboard von hapiNES ist grundsätzlich im Write-Modus. Alle Sekundärfunktionen des Keyboards werden mit gehaltener Shift-Taste ausgeführt. Sequenzen können – wie beim schwarzen Acid-Bruder µAcid8 – per Step-Programmierung oder Live eingespielt werden.
hapiNES bietet viele der üblichen und beliebten Möglichkeiten zur Sequenzveränderung in Echtzeit, wie mute für alle Tracks und gemeinsames transponieren. Sequenzen können komplett verkürzt und mit Swing belegt werden. Darüber hinaus können bis zu 16 Transpositionen festgelegt und als „Key Change Sequence“ wiederholt werden. Dabei sind alle vier Spuren monophon.
Plug-in
Auf der Produktwebsite stellen Twistet Electrons ein Plug-in zum Download bereit: Das AU/component-Plug-in für Mac und die VST-Version für Windows erlaubt die Kontrolle der hapiNES-Soundparameter per Mausklick. Aufzeichnen lassen sich die Modulationen leider nicht, dafür können sämtliche Parameter per MIDI CC Controllern ferngesteuert werden. Vor allem aber, kann jede der vier Spuren über einen separaten MIDI-Kanal angesteuert und programmiert werden.
Bei der Arbeit mit dem hapiNES fand ich es am ergiebigsten, die Sequenzen entweder in der Hardware selbst oder per MIDI-Noten in der DAW zu erstellen und die Ergebnisse dann als einzelne Audiospuren aufzunehmen, um sie danach mit den vielfältigen Möglichkeiten von Ableton zu bearbeiten. Hier entpuppt sich hapiNES als toller Lieferant für frische Sounds und Ideen, die mit ähnlich klingenden nativen Plug-ins wie QuadraSID nicht so spontan zu erzielen sind.
Synchronisation
Über USB funktionierte die Synchronisation im Test zufriedenstellend: Tight zur DAW (Ableton) und Start auf dem Downbeat. Beim Triggern von Hardware-Geräten wie z. B. Modularsystemen muss hapiNES eventuell zielgenau per Druck auf die „Run“-Taste auf dem Downbeat eingestartet werden, da die Sequenz dort weiterläuft, wo sie das letzte Mal gestoppt wurde.
Audiobeispiele zu Twisted Electrons hapiNES
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Twisted Electrons hapiNES Sound Demo (No Talking)
Unser Autor zeigt, wie die Twisted Electrons hapiNES programmiert wird und sich im Sync mit einer Roland TR-8S schlägt.
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dr w sagt:
#1 - 28.02.2019 um 18:58 Uhr
üüüüüüübrigens: wenn man den volume knopf nicht auf 100% stellt sondern zb auf 98% dann ist da kaum noch background noise zu hoeren. nur bei voller moehre rauschts wie halt damals bei den spielkonsolen auch.....