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Two Notes Opus Test

Mit dem Opus Two Notes bringt der französische Hersteller eine Kombination aus DI-Box, IR-Loader und Modeling-Amp auf den Markt. Das Opus basiert auf dem C.A.B. M aus gleichem Hause und kann als digitale Speakersimulation (IR-Loader) zwischen Amp und Box verwendet werden. Dank eines neu entwickelten Pre- und Power-Amp-Modelings namens TSM („Tube Stage Modeling“) ist zusätzlich möglich, das Opus im Standalone-Modus als (MIDI-fähigen) Pedalboard-Amp zu betreiben. Hierzu liefert Two Notes eine eigens entwickelte Sammlung von über 600 Impulsantworten (DynIRs), von denen 32 bereits auf dem Opus vorinstalliert sind und mit einer Auswahl an Effekten (Reverb, Enhancer und EQ) kombiniert werden können.

Two Notes Opus Test

Two Notes Opus – das Wichtigste in Kürze

  • DI-Box, Speaker-Simulation, IR-Loader und Modeling-Amp
  • Pre- und Power-Amp-Simulation
  • Integrierte Effekte (EQ, Enhancer, Reverb)
  • MIDI-In
  • Zugang zu über 600 „DynIR“ Speaker-Simulationen
  • USB-C/Wireless-Steuerung über Torpedo Remote-Software
  • Hergestellt in China

Aufbau und Bedienung des Two Notes Opus

Das Opus sitzt in einem leicht abgeschrägten schwarzen Metallgehäuse mit den Maßen (BxHxT) 102 x 53 x 120 mm und bringt 445 g auf die Wage. In Sachen Layout und Form ist es nahezu identisch mit dem Two Notes Cab M und verfügt bis auf zwei Ausnahmen über die gleiche Anordnung an Ein- und Ausgängen. An der rechten Gehäuseseite befinden sich zwei Mono-Buchsen, von denen die vordere ausschließlich zum Anschluss an eine Lautsprecherbox benötigt wird, sofern das Opus als DI-Box/IR-Loader zwischen Amp und Box sitzt. Möchte man seinen Verstärker lautlos spielen, ließe sich hier auch ein entsprechender Lastwiderstand anschließen. Der Input links daneben ist für jegliche Art von Eingangssignal bestimmt (Instrument bzw. Amp) und lässt sich in seiner Eingangsempfindlichkeit an die jeweilige Situation anpassen (Amp/Line/Instrument). Ebenfalls auf der rechten Seite befindet sich die USB-C-Buchse zum Anschluss an einen Computer neben der Eingangsbuchse für das mitgelieferte 12V-Netzteil. Durch einen Micro-SD-Karten-Slot an der Stirnseite lässt sich der interne Speicher des Opus erweitern. Auf der anderen Gehäuseseite hat man die Wahl zwischen einem Line-Out für Klinken- und einem symmetrischen DI-Out für XLR-Stecker, die auch gleichzeitig belegt werden können. In den globalen Einstellungen des Opus ist es dann möglich, das Line-Out-Signal an einer beliebigen Stelle in der Signalkette (z. B. vor der Amp-Sektion) auszugeben, während das DI-Out immer das vollständig bearbeitete Signal liefert. Ebenfalls auf der linken Seite befindet sich ein Mini-Klinkeneingang zur MIDI-Steuerung (CC- und PC-Messages) mittels Adapterkabel (im Lieferumfang), ein Aux-Input zum Einspeisen externer Soundquellen und ein Kopfhöreranschluss.

Two Notes Opus Gehäuse
Fotostrecke: 6 Bilder Das Opus sitzt in einem leicht abgeschrägten schwarzen Metallgehäuse mit den Maßen (BxHxT) 102 x 53 x 120 mm.

Das Opus lässt sich komfortabel mit der Torpedo Remote App oder per Hand bedienen

Das Opus kann mithilfe zweier Rasterpotis per Hand bedient werden, entwickelt sein volles Potenzial aber erst mit der Torpedo Remote-App für Computer oder Mobile Devices. Neben einem animierten Aufnahmeraum, bei dem sich die virtuellen Boxen und Mikrofone bequem per Maus anordnen lassen, ist hier auch die Effektsektion aus EQ, Enhancer, Reverb und Gate sowie die virtuelle Vor- und Endstufe zu finden. Neben den 32 vorinstallierten „Virtual Cabinets“ lassen sich hier weitere DynIRs und eigene Impulsantworten laden.  

Two Notes Opus Oberseite
Fotostrecke: 4 Bilder Das Two Notes Opus bietet sich als DI-Box, Cab-Sim, IR-Loader und als Pre- und Modeling-Amp an.

Die Modeling- und Effekt-Sektion des Two Notes Opus

Preamps:

Albion: British Crunch/Lead

Foxy: British Clean/Crunch

Foundry: American Clean

Nifty 50: American High Gain

Peggy: Bass-Amp

Power Amp Tubes (Single Ended/Push-Pull):

6L6, EL34, EL84, KT88

Effekte:

EQ: 5-Band, parametrisch mit Low- und High-Cut

Enhancer: Kompression, Low-Mid Boost, High-Mid Boost

Reverb: Spring, Studio, Hall, Plate, Crypt, Cathedral, Basement, Tile, Chamber, Loft

Gate: Hard/Soft

Mikrofone:

Cnd Fet 47, Cnd 4050, Dyn 58, Dyn 7b, Dyn 57, Dyn 421, Rbn 160, Rbn 121

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Das Two Notes Opus im Praxis-Check

Getestet wird das Two Notes Opus in drei Szenarien als Modeling-Amp direkt vor dem Audio-Interface, als Preamp im FX-Return eines Budda Superdrive 45 und als Speaker-Simulation zwischen Amp und Box mit einem Two Notes Torpedo Captor X als Lastwiderstand. Im Standalone-Modus verhält sich das Opus dabei wie ein handelsüblicher Modeling-Amp, kann über Monitore, eine PA oder andere Fullrange-Systeme verstärkt und per Hand mit den zwei Rasterpotis bzw. Taster bedient werden. Da das Display sehr schmal und simpel gehalten ist, empfiehlt sich für alle Funktionen, die über das Anwählen der Presets hinausgehen, die Steuerung per Torpedo Remote-App auf Computer, Tablet oder Smartphone. Wer sich bereits mit anderen Two Notes-Produkten beschäftigt hat, wird hier keine großen Überraschungen erleben, denn bis auf die neue Preamp-Sektion hat sich in Sachen Features und Design nichts geändert. Bei der ersten Inbetriebnahme als Modeling-Amp begrüßt einen das Opus in den ersten Factory-Presets mit einem recht offensiven Grundrauschen. Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass die Werks-Presets aus dem High-Gain-Bereich fast ausschließlich mit sehr hohen Gain-Poti-Settings und dem Enhancer (dynamischer Prozessor) als Post-Effekt programmiert wurden. Entschärft man diese beiden Komponenten, liegen die Nebengeräusche auf einem absolut normalen und „Amp-ähnlichen“ Level. Ansonsten zeigt sich die Steuerung per Remote-App äußerst komfortabel und übersichtlich und der Download weiter DynIRs oder das Laden eigener Impulsantworten klapp problemlos.

Two Notes‘ neue DynIR-Engine liefert hochwertige digitale Speaker-Simulationen, die bei Bedarf durch eigene IRs ersetzt und mit Effekten ergänzt werden können.

Wir hören für einen ersten Überblick sechs Beispiele leicht abgewandelter Werks-Presets, in denen alle Preamp-Modelle, der Enhancer und verschiedene Endstufenröhren-Simulationen beleuchtet werden. Sowohl klanglich als auch in Sachen Ansprache und Dynamik liegen die Preamp-Modelle dabei auf einem hohen bis erstklassigen Niveau und auch die Auswahl an Amp-Klassikern lässt keine Wünsche offen. Wie immer erhaltet ihr einen detaillierten Überblick über alle Settings im dazugehörigen Video.

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Mehr Informationen

Das Two Notes Opus als Standalone-Modeling-Amp

Audio Samples
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Preset 1 British Crunch (Les Paul) Preset 7: British Clean, Enhancer off/on (Tele) Preset 11: American Clean, Mic on/of axis (Strat) Preset 14: American High Gain, 6L6/EL34/KT88 (Les Paul) Preset 16: Lead (Les Paul) Preset 29: British Crunch, Contour 14:00/10:00 (Tele)

Das Noise-Gate verfügt neben dem Treshold-Regler zum Einstellen der Empfindlichkeit über zwei Grund-Settings zur Steuerung der Attack-Time. Wir hören ein High-Gain-Preset zunächst ohne Gate, dann im Soft- und zuletzt im Hard-Modus.

Audio Samples
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Preset 57: Noisegate, off/soft/hard (Les Paul)

Die Reverb-Algorithmen des Opus sind jeweils in zwei Modi namens Room und Ambience aufgeteilt, mit denen sich die Basis-Raumgröße der Hallfahne bestimmen lässt. Als Erstes hören wir drei exemplarische Room- und danach drei Ambience-Reverbs.

Das Opus bietet 12 verschiedene Reverb-Algorithmen mit je zwei Modi (Room/Ambience)

Audio Samples
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Preset 62: Room Reverb, Plate/Tile/Basement (Tele) Preset 62: Ambience Reverb, Hall A/Crypt/Cathedral (Tele)

Das Preamp-Modell namens „peggy“ ist speziell auf die Verwendung mit dem E-Bass zugeschnitten und kann dementsprechend mit einer Auswahl an Bass-Boxen kombiniert werden.

Audio Samples
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Preset 56: E-Bass

Auch als Preamp und DI-/Cab-Sim mit einem Amp weiß das Two Notes Opus zu überzeugen

Nun hören wir das Opus als Preamp in Kombination mit einer „echten“ Röhrenendstufe. Hierzu ist es möglich, im Line-Out-Routing der globalen Einstellungen sowohl die Lautsprechersimulation als auch die Effekte zu umgehen, während man am DI-Out weiterhin ein vollständiges Amp-Modeling zur Verfügung hat (Dual Mono Routing). Etwas schade ist nur, das die Blöcke von Pre- und Poweramp im Line-Out-Routing nicht getrennt sind, sodass man für diesen Fall immer die komplette Amp-Sektion am Line-Out hat. 

Audio Samples
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British Clean-Preamp -> FX-Return (Tele) British Crunch-Preamp -> Fx-Return (Les Paul)

Weiter geht es mit dem „ursprünglichen“ Einsatzgebiet des Two Notes C.A.B. M, auf dessen Basis das Opus entwickelt wurde. Hierzu sitzt unser Proband zwischen Amp und Box, währen das DI-Out direkt an das Audio-Interface angeschlossen wurde. Um den Amp-Sound möglichst unverfälscht aufzunehmen, wurden bis auf das Reverb alle Effekte und Amp-Modelings ausgeschaltet. Wir hören nacheinander drei verschiedene Speaker-Simulationen (DynIRs) mit einer Auswahl verschiedener Mikrofone im letzten Beispiel.     

Audio Samples
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Amp-DI + CabSim, IR Brit 60a (Tele) Amp-DI + CabSim, IR Lynch Citrus (Tele) Amp-Di + CabSim, IR Voice 65, Dyn57/Dyn421/Rbn160 (Tele)

Abschließend kommt das Opus noch als Modeling-Amp im Bandkontext mit Bass und Schlagzeug auf verschiedenen Gitarrenspuren zum Einsatz.

Audio Samples
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Song
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Das Two Notes Opus überzeugt als praktische Kombination aus DI-Box, Cab-Sim, IR-Loader, Pre- und Modeling-Amp und ist ein echtes „Schweizer Messer“ im Bereich Verstärker-Abnahme und -Simulation. Two Notes‘ neue DynIR-Engine liefert dabei hochwertige digitale Speaker-Simulationen, die bei Bedarf durch eigene IRs ersetzt und mit Effekten ergänzt werden können. Das neu entwickelte Pre- und Power-Amp Modeling weiß absolut zu überzeugen und auch preislich gibt es beim Opus nichts zu meckern. Echte Fans von Modeling-Amps werden beim Opus auf Dauer vermutlich die Stereo-In- und Outputs, integrierte Fußschalter oder eine größere Auswahl an Amps und Effekten vermissen. Wer aber auf der Bühne oder im Studio ohnehin auf digitale Boxensimulationen schwört, findet im Opus einen gleichermaßen handlichen wie vielseitigen Partner, der bei Bedarf auch als Standalone-Pedalboard-Amp eine richtig gute Figur macht.

Das Two Notes Opus überzeugt als praktische Kombination aus DI-Box, Cab-Sim, IR-Loader, Pre- und Modeling-Amp und ist ein echtes „Schweizer Messer“ im Bereich Verstärker-Abnahme und -Simulation.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • vielseitig einsetzbar
  • Qualität der Ampmodelle und Boxensimulationen
  • Torpedo Remote-App
  • USB-C-Anschluss
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • Pre- und Poweramp lassen sich beim Line-Out-Routing nicht trennen
Artikelbild
Two Notes Opus Test
Für 319,00€ bei
  • Hersteller: Two Notes
  • Modell: Opus
  • Typ: DI-Box, Cab-Sim, IR-Loader und Modeling-Amp
  • Herkunft: China
  • Anschlüsse: Inst./Line In, To Speaker, USB-C, Netzteil, MIDI In, Aux In, DI Out, Line Out, Micro-SD-Karten-Slot
  • Regler/Schalter: Preset/Parameter, Volume/Value, Menu, Enter, In Level, GND Lift
  • Stromversorgung: 12V-Netzteil (im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 200 mA
  • Abmessungen: (BxHxT) 102 x 53 x 120 mm
  • Gewicht: 445 g
  • Ladenpreis: 319,00 Euro (November 2023)
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Ash sagt:

#1 - 06.12.2023 um 17:16 Uhr

0

I bought the Opus as I have been extremely satisfied with the Torpedo Captor X - incredible device. However Opus is something completely different. I tested it for hours trying to like the device ... It is built like a tank, all the connections are there, options etc. Unfortunately the sound is not. I don't like comparison, but with all the pedals I have on the pedal board - this little device is similar to Zoom devices when they flooded the market end of 90s. I tried all possible combinations with my amps - Fender DRRI and AER Alpha, electric and acoustic guitars - I could not get the same sound out of it no matter what I tried and I tried ... it simply is not there yet. In terms of integrating this into my rig I do not see this pedal as useful in live situations. All the drive sounds are terrible noise generators, the acoustic guitar emulations are not even worth mentioning. After discovering this is not going to end on the pedal board I tried connecting directly to my Audient and see if I could use it for recording purposes. I was again disappointed - yes it is better but nothing that I cannot already achieve with Torpedo Captor X - I will not discuss the quality of the IRs. The device itself is well engineered but the quality in comparison to my rig is under 25%. I mean, if you do not have a pro quality tube amp go for it but if you do then better invest into Torpedo Captor X - that is one of best devices you will own. Opus - my 5 cent ... 2 stars max.

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