Das Two Notes ReVolt Guitar im Praxis-Check als Preamp
Getestet wird das Two Notes ReVolt mit verschiedenen Gitarren sowohl über die Endstufe eines REVV D20 als auch im Stand-Alone-Modus direkt vor dem Audio-Interface. Alle Delay- und Reverb-Sounds kommen dabei von einem MXR Carbon Copy und einem Neunaber Wet Reverb.
Für die ersten Praxisbeispiele wurde das ReVolt dafür mit der 4-Kabel-Methode an den Amp angeschlossen. Im Bypass-Modus bleibt so die Vorstufe des D20 aktiv und wird beim Einschalten komplett durch das ReVolt ersetzt.
Echte Röhrenamp-Sounds zwischen Clean und High-Gain mit dem Two Notes ReVolt
Der Clean-Kanal des ReVolt präsentiert sich ausgesprochen voluminös und warm. Das Prädikat „American Clean“ lässt sich dabei in Bezug auf den unterrepräsentierten Mittenbereich durchaus unterstreichen. Vielmehr erinnert der Clean-Sound aber an die klare und direkte Ansprache eines guten Transistor-Amps. Der „British Crunch“ macht wiederum seinem Namen alle Ehre und liefert bissige, aber harmonische Medium-Gain-Sounds im Stile der 70er- und 80er-Jahre Marshall-Amps. Beim Umschalten in den Modern-Lead-Modus verliert das Signal etwas an Lautstärke, was sich durch das unabhängige Volume-Poti natürlich ausgleichen lässt. Gleichzeitig erhält es einen deutlichen Schub in Sachen Gain und Bass, was dem Solospiel zuträglich sein dürfte. Während sich die beiden verzerrten Kanäle optimal ergänzen, steht der Clean-Kanal soundmäßig etwas alleine da. In keiner Einstellung lässt er sich an die Grenze zum zweiten Kanal bringen. Nichtsdestotrotz vermitteln alle Kanäle eine Ansprache und ein Spielgefühl, die einem „echten“ Röhren-Amp kaum nachstehen.
Die drei Kanäle des ReVolt Guitar überzeugen mit Singlecoils und Humbuckern
Für einen ersten Soundcheck hören wir nacheinander das Bypass-Signal und dann alle drei Kanäle des ReVolt mit den Potis in der 12-Uhr-Stellung. Für die genauen Einstellungen bei allen Beispielen empfiehlt sich ein Blick in das dazugehörige Video.
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Weiter geht es mit derselben Gegenüberstellung aller drei Kanäle, diesmal mit Humbuckern.
Als Nächstes nehmen wir uns die EQ-Sektionen des ReVolt vor und hören zunächst nacheinander das Treble- und das Bass-Poti des Clean-Kanals in drei Stellungen. Das jeweils andere Poti verweilt währenddessen auf 12 Uhr.
Crunch- und Lead-Kanal teilen sich beim Two Notes ReVolt eine Klangregelung
Da sich Crunch- und Lead-Kanal beim ReVolt eine Klangregelung teilen, beschränken wir uns beim EQ-Test auf den etwas transparenter klingenden Crunch-Kanal. Nach einem Durchgang in der Mittelstellung hören wir nacheinander das Bass-, Mid- und Treble-Poti in der Minimal- und Maximalstellung.
Das ReVolt Guitar deckte einen großen Bereich an Gain-Stufen und Boost-Optionen ab
Nun wollen wir den drei Gain-Reglern etwas näher auf den Zahn fühlen. Zunächst hören wir das Gain-Poti des Clean-Kanals in drei Stellungen und gleichen die Ausgangslautstärke entsprechend mit dem Volume-Regler aus. Klanglich gibt es dabei kaum Unterschiede zwischen einem hohen Pegel mit wenig Gain und dem umgekehrten Fall. Im Boost-Modus wirkt der Clean-Kanal insgesamt etwas aggressiver in den Höhen. Trotzdem kann er keine angezerrten Edge-of-Breakup-Sounds generieren, die einen nahtlosen Übergang zum Crunch-Kanal liefern würden.
Im Crunch- und Lead-Kanal des ReVolt hören wir nun das Gain-Poti mit Humbuckern in drei Stellungen zwischen 9 und 15 Uhr. Nach der 15-Uhr-Stellung wird jeweils die Boost-Option dazugeschaltet, im Crunch-Kanal in drei Intensitätsstufen, im Lead-Kanal in der 15-Uhr-Stellung. Hier deckt das ReVolt vom leichten Crunch bis zum High-Gain so ziemlich alles ab, was das Herz begehrt.
Die analoge Cab Sim des Two Notes ReVolt schneidet im Vergleich mit den DynIRs gut ab
Nun nehmen wir uns die eingebaute analoge Cab Sim vor und hören das ReVolt ab jetzt direkt vor dem Audio-Interface. Zum Vergleich mit dem analogen Signal dient jeweils eine Impulsantwort aus der DynIR Cabinet Collection von Two Notes. Die steht nach der Registrierung des ReVolt kostenlos zum Download bereit. Über die Torpedo Wall of Sound Software oder einen externen IR-Loader kann sie geladen werden. Die analoge Boxensimulation macht dabei, wenn auch recht mittenbetont, einen absolut überzeugenden Job. Logischerweise ist sie aber im Vergleich zu den IRs weniger flexibel einsetzbar.
Abschließend hören wir das ReVolt noch im Songkontext mit Bass und Schlagzeug auf verschiedenen Spuren und in allen drei Kanälen.
Bengo sagt:
#1 - 08.06.2024 um 12:25 Uhr
Clean und Crunch sind einfach perfekt, und zwar sofort "out-of-the-box". Der Revolt kann einzeln gebraucht werden, und macht auch vollkommen Sinn als Backup auf die Bühne.