Praxis
Die Soundfiles wurden mit einer Les Paul über einen Mesa Boogie MK5 aufgenommen. Für den Vergleichstest wurde der MK5 mit einem SM57 mikrofoniert.
Zunächst möchte ich mich von der Signaltreue des Captors überzeugen. Ihr hört zuerst den Amp direkt in den Speaker und anschließend durch den Thru des Captors, das heißt, ihr hört den Speaker in beiden Fällen über Mikrofon.
Die Soundbeispiele offenbaren, dass der Sound beim Durchschleifen identisch bleibt, doch wie verhält es sich bei der Lautstärkereduktion? Ihr hört das Signal durch den Thru und dann durch den Attenuator, also um 20 dB gedämpft. Den Lautstärkeunterschied habe ich durch Erhöhen des Inputs versucht auszugleichen, um die Signale vergleichbar zu machen.
Häufig hat man bei solchen Dämpfungsgliedern das Problem, dass eine Reduktion der Lautstärke auch im Verlust von Bass und Höhen resultiert. Ein Veränderung des Signals ist auch hier der Fall. Die Bässe wirken etwas zurückhaltender und die Mitten prägnanter. Two Notes macht auf seiner Website allerdings auch auf diesen Umstand aufmerksam und betont, dass das Attenuatormodul eher simpel gehalten wurde. Für mich ist der Sound-Unterschied auch durchaus zu verschmerzen und man muss akzeptieren, dass der Attenuator eher eine nützliche Dreingabe und kein primärer Anwendungsbereich des Captors ist.
Kommen wir nun zur Loadbox/DI-Funktion des Captors.
Durch die aktive Bauweise der DI-Box fallen keine Transformatoren an, die den Sound beeinflussen, daher ist die Signaltreue erstklassig. Der interne Ventilator springt im Betrieb relativ zügig an, schaltet sich aber zumindest anfänglich in Spielpausen wieder ab. Dabei ist er zwar wahrnehmbar, aber dennoch relativ leise.
Im nächsten Beispiel verwende ich die integrierte Speakersimulation und gehe aus dem DI-Output in die Soundkarte:
Von der analogen Frequenzkorrektur bin ich sehr angenehm überrascht. Auch wenn der Klang nicht ganz an die Qualitäten einer Impulsantwort heranreicht, so klingt die Speakersimulation unglaublich echt und reagiert auch sehr dynamisch auf mein Spiel. Sind solche analogen Cabsims häufig nur als Notlösung gedacht, finde ich, dass die Two Notes Variante doch absolut einsetzbare, ja sogar gutklingende Ergebnisse liefert.
Nun verwende ich die Wall-of-Sound-Software und lege die Simulation BritVintC mit SM57 von Two Notes auf das Signal. Das Plugin liefert bereits frei Haus einige sehr gut klingende Faltungen, mit denen sich komfortabel arbeiten lässt. Die Bedienung ist dabei sehr intuitiv und die Benutzeroberfläche sehr ansprechend.
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Zum Abschluss hört ihr eine Drittpartei-Impulsantwort, bei der es sich um einen Celestion G12H30 Speaker handelt. Auch wenn hier Eingriffe in die Wahl und Platzierung des Mikrofons nicht möglich sind, so ist der Einsatz von Fremdfaltungen dennoch ziemlich unkompliziert und Ordnerstrukturen werden von der Software übernommen.
Bernhard sagt:
#1 - 02.10.2020 um 19:04 Uhr
Rauschen?
Habt ihr beim Test des DI Outputs ein lautes Rauschen festgestellt?
Haiko Heinz sagt:
#1.1 - 03.10.2020 um 07:08 Uhr
Hi Bernhard, der Test ist zwar schon ein paar Tage alt, aber das wäre mir sicherlich aufgefallen und hätte ich vermerkt. Der Lüfter kann natürlich bei hoher Last rein akustisch zu hören sein, aber nicht über den Amp bzw. im Recording. Hast du symmetrische Kabel für den Ausgang benutzt? Beste Grüße, Haiko
Antwort auf #1 von Bernhard
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