PRAXIS
Testumgebung und Performance
Nach der reibungslosen Installation per UA Connect habe ich das Plugin auf meinem iMac Pro unter macOS Big Sur (11.6.1) in Apple Logic Pro 10.7.4 gestestet. Dabei lief alles stabil und ohne Zwischenfälle. Laut Anzeige hinterlässt das Electra 88 je nach Auswahl und Quantität der verwendeten internen Effekte einen spürbaren Fußabdruck, der bei qualitativ hochwertigen VIs in der Regel aber auch nicht ungewöhnlich oder problematisch ist. Ab einer bestimmten Produktionsstufe muss man gegebenenfalls bouncen. Die Prozessorlast beim Capitol Mastering Compressor bewerte ich als gering und unwesentlich. Zur Verwendung nativer UAD Plugins ist übrigens ein iLok Account erforderlich!
Und wie klingt’s? – Capitol Mastering Compressor
Der Capitol Mastering Compressor hat alle Spielarten von subtiler Verdichtung von Mixes bis zur stilechten Anzerrung von Subgruppen im Repertoire. Besonders gut gefällt mir der feinfühlige Zugriff im M/S-Mode, der den Gesang im dritten der nun folgenden Hörbeispiele ins Playback einbettet. Meist verwende ich bei Produktionen den UAD SSL G Bus Compressor im Master Bus, überlege nun aber ernsthaft, ob ich das „Capitol-Pendant“ mit seinen erweiterten Zugriffsmöglichkeiten ohne Schnickschnack auch über die Demo-Phase hinaus benutzen werde!
Und wie klingt’s? Part II : Electra 88 Vintage Keyboard Studio
Die vielleicht auf den ersten Blick unspektakulären und wenig progressiven Standardinstrumente von Universal Audio – sowohl nativ als auch in der hauseigenen DAW Luna – überraschen mich immer wieder positiv.
Ich finde die VIs des amerikanischen Herstellers nicht selten „musikalischer“ und inspirierender als Instrumente anderer Softwareschmieden, außerdem mischen sie sich gut im musikalischen Kontext. So hat es mir nun auch die Rhodes-Emulation inklusive ihrer fantastischen Presets angetan. Das Repertoire umfasst puristische bis hin zu atmosphärischen Sounds zum Scoring. Für mein Empfinden eine gute Inspirationsquelle.
Für dich ausgesucht
Die in einigen Forenbeiträgen beschriebene Problematik der unzureichenden dynamischen Spielbarkeit kann ich übrigens nicht bestätigen. Das Electra 88 lässt sich bereits ohne die Anpassungsmöglichkeiten gefühlvoll mit der Tastatur meines Sequential Prophet 10 spielen.
Und falls einzelne Sounds zu stark zerren – nun ja: Dann regelt man den Amp eben etwas herunter. In den zwei folgenden Hörbeispielen habe ich einige Presets des Electra 88 Vintage Keyboard Studio kurz angespielt.