UDG Ultimate Softbag LP 60 Small Black und LP 90 Slanted Black Test

Praxis

Beide Taschen machen einen hervorragenden Eindruck. Sie sind superleicht und trotzdem total robust. Mit der LP 90 Slanted mit ihrer überhängenden Lippe kann man auch schon mal durch schlechtes Wetter laufen. Auch ins Fluggepäck könnte man die vollbepackten Taschen wegen ihrer guten Polster mit ruhigem Gewissen einchecken – nur das sie danach nicht mehr so toll aussehen würden. Ein weiterer Vorteil der herausnehmbaren Polster: Wenn man sie weglässt, passen auch breitere Dinge in die Taschen, wie z.B. ein NI Kontrol D2 oder – wenn auch mit Ausbeulungen links und rechts – eine Roland AIRA TR-8.
Leider lässt sich die LP 90 Slanted bauartbedingt nicht mit einem Schloss sichern, daher fällt das Einchecken sowieso weg: Mir sind bei Flugreisen schon mehrfach Platten aus ungesicherten Koffern und Taschen gestohlen worden. Ich empfehle daher jedem reisenden DJ TAE-Schlösser für die Plattenkoffer.  

Fotostrecke: 2 Bilder Flexibel: Ohne Polsterung passt notfalls sogar sperriges Musikequipment wie eine AIRA TR-8 in den LP 60 Small

Wer seine Platten auf jeden Fall in die Kabine mitnehmen will, findet im LP 60 Small den perfekten Begleiter. Die International Air Transport Association IATA schreibt eine Kabinengepäckgröße von 56 x 45 x 25 cm bei einem Gewicht von 8 kg vor. Manche Airlines sind strenger, manche großzügiger. Aber rein größentechnisch passt das schon mal, wenn die vordere Außentasche flach bleibt. Vollgepackt mit sechzig Schallplatten wiegt der LP 60 Small mit ca. 13,5 kg allerdings deutlich mehr, als vom Flugpersonal erlaubt. Da hilft dann nur leichtgewichtiges Vorbeischweben beim Check-in.
Die beiden Seitentaschen fallen bei den beiden Testkandidaten natürlich aufgrund der unterschiedlichen Fassungsvermögen auch verschieden groß aus. Bei der LP 60 Small passen seitlich CDs wie auch einfache CD-Booklets hinein und natürlich der übliche DJ-Krimskrams wie Ersatzsysteme, Geldbörse und so weiter. Die Taschen der LP 90 Slanted sind breiter, hier konnte ich auch größere Kopfhörer wie den V-Moda M-100 mitsamt seinem klobigen Formcase reinstopfen.  

Fotostrecke: 3 Bilder Passt: in die große vordere Außentasche der UDG Ultimate LP 60 Small passt sogar der klobige V-Moda M-100 im Formcase.

Eigenartigerweise ist die vordere Außentasche der LP 90 Slanted kleiner als bei der LP 60 Small. Diese weißt mehr Tiefe auf und hat dadurch ein größeres Fassungsvolumen, dort passen größere Kopfhörer völlig unproblematisch hinein, während ich in die Vordertasche der „90er“ gerade mal so die zusammengefalteten Pioneer HDJ-2000 verstauen konnte. 

Fotostrecke: 2 Bilder Passt nicht: Believe it or not – die vordere Außentasche des UDG Ultimate LP 90 Slanted ist tatsächlich enger als die des kleinen Bruders.

Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für eine Plattentasche ist: Wie steckst du deine Scheiben? Das ist Geschmackssache und nicht unwichtig bei der Auswahl der perfekten Plattentasche. Ich selbst ordne meine Platten im Koffer nach Genres, Labels, Artists und stelle die Platten, die als nächstes kommen sollen, gern quer, so dass ich sie im schnellen Zugriff habe. Dabei ist mir die ausklappbare Front des LP 90 Slanted keine große Hilfe. Die Slanted-Bauweise passt eher für DJs, die zielgerichtet nach einer bestimmten Scheibe pro Mix blättern oder einfach eine vorsortierte Playlist abarbeiten wollen. Aber Vorsicht, die leichte Softbag wird durch den Überhang kopflastig. Da kann es schon mal passieren, dass die Plattentasche nach vorn kippt und sich der ganze wertvolle Vinylinhalt in die DJ-Booth ergießt. Autsch!

Fotostrecke: 3 Bilder Geblättert: Bei der LP 90 Slanted schafft die ausklappbare Front mehr Platz zum Diggen, neigt aber auch zur Kopflastigkeit.

Unterwegs beim DJ-Gig macht daher die LP 60 Small für mich die bessere Figur: Meine Kopfhörer passen in die vordere Außentasche, der restliche Kram in die Seitentaschen und weil nur sechzig Platten reinpassen, wird die Tasche auch nicht zu schwer auf der Schulter. Ehrlich gesagt: 60 Platten reichen für ein übliches Zwei-Stunden-Set auch völlig aus. Eine gute Vorauswahl ist für ein Club-Set immer besser als zu viele Optionen, in denen sich DJ dann heillos verliert.

Fotostrecke: 3 Bilder Gewählt: Unterwegs mit dem LP 60 Small müssen 60 Platten reichen.
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