PRAXIS
Nach dem Start des Elastik 2 Players und dem Klick ins Browser-Menü, fällt zunächst einmal die durchgängige Verschlagwortung aller Samples, Kategorien und Kits angenehm auf. Dadurch kann dann auch die Filter-Funktion, die auf Instrument, Genre, Grundton und BPM angesetzt werden kann, ihre Arbeit zufriedenstellend erledigen. Besonders die Preview-Funktion arbeitet extrem schnell, sodass sich bei laufendem Sequenzer recht komfortabel passende Samples selektieren lassen. Wem das schon zu viel Mühe ist, der zieht sich einfach die bereits fertig gemappten Soundbänke auf das virtuelle Keyboard. Etwas unübersichtlich ist das dynamische Ein- und Ausklappen der Spalten aufgrund des festen Seitenverhältnisses des Elastik 2 Players: Passen nicht alle Spalten ins Fenster, schiebt er sie automatisch zusammen, weshalb man, um sie wieder vollständig sichtbar zu machen, jeweils eine Hierarchieebene höher wechseln muss.
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Das funktioniert bei kurzen Loops alles bestens und auch die integrierten Möglichkeiten zur Klangmanipulation in der radialen Wellenformdarstellung sind hierbei gut zu bedienen. Aber gerade im Zusammenspiel mit den beiden hier getesteten Libraries entpuppt sich Elastik nicht als ideale Abspielstation. Das beginnt damit, dass viele der Sounds oftmals über 64 und mehr Takte gehen: Da im Elastik 2 Player die Samples via MIDI-Note getriggert werden, wird hier das frame-genaue Positionieren von Klangelementen zum Geduldsspiel, da ja in der DAW jedes Mal an den Anfang des abzufeuernden Samples gesprungen werden muss. Ein weiterer Nachteil: In der Standard-Einstellung, also wenn man sie aus dem Browser auf das Keyboard zieht, haben fast alle Samples einen kurzen Release. Da man aber gerade in der Entwicklungsphase von Vertonungen oft noch „Quick’n’Dirty“ arbeitet, man die Sounds also gerne ein bisschen „überlappend“ hat, muss man hier fast immer händisch die Release-Zeit hoch setzen.
Das insbesondere auch deshalb, weil viele der Samples von Score-FX mit massig Hall- und Delay-Effekten versehen sind und daher ein abruptes Ende doppelt unschön wirkt. Gut also, dass es die Exportfunktion für komplette Libraries gibt, denn sobald man die Klänge in der DAW mit sanften Volume-Kurven ausstatten kann, macht die Arbeit damit richtig Spaß. Falls die verwendete DAW über keine komfortable Vorhör- und Browser-Funktionalität verfügt, wie beispielsweise die Mediabay des im Test verwendeten Cubase, kann dann auch der Elastik 2 Player wieder punkten. Denn mit ihm lassen sich Samples schnell sichten und für das Projekt vorselektieren.