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14“ Light Hi Hat
Die Light Hi Hats gibt es in den Größen 10, 12, 13, 14 und 15“. Zum Test liegt das 14“ – Modell vor. Was mich verwundert hat, ist das Gewicht der Becken: 970 Gramm für das Top- bzw. 1160 Gramm für das Bottom-Becken fallen definitiv nicht in die Kategorie „Light“. Mit etwa 100 Gramm weniger käme man der Sache schon näher. Schade eigentlich, dass UFIP nach unten hin keine weitere Gewichtsalternative anbietet. Nichtsdestotrotz ist dies natürlich kein Qualitätskriterium, sondern eine reine Frage der Kategorisierung.
Der Sound zeichnet sich bei getretener Spielweise durch einen schönen satten „Chick“ aus, der sich in den meisten Musikrichtungen gut durchsetzen dürfte und z.B. auch im Jazz-Kontext funktioniert. Spielt man die Hi Hats alleine, so klingen sie für handgehämmerte Becken relativ höhenlastig und offenbaren auch leicht metallisch klingende Obertöne. Beim Spielen innerhalb des Sets relativiert sich das Ganze allerdings, sodass in erster Linie ein durchsetzungsfähiger, zwar heller, aber keinesfalls unangenehmer Sound zum Vorschein kommt. Gerade bei klassischen discomäßigen Offbeat-Grooves und bei geschlossener Spielweise machen die Becken mit ihrem sehr sauberen, klar definierten Sound eine gute Figur. Bei halb offener, kräftiger Spielweise setzten sie sich auch in lauterer Musik ohne Weiteres durch. Damit kann man den Light Hi Hats perfekte Allroundeigenschaften bescheinigen, die einen Einsatz in verschiedenen Genres möglich machen.
10“ China Splash
Gerade die Splash-Becken genießen im UFIP-Programm traditionell einen ausgesprochen guten Ruf, sodass ich gespannt war, ob das auch auf das China Splash zutrifft. Erhältlich ist das Becken in 4 Größen von 10 bis 13 Zoll. Wir haben es hier mit der kleinsten Größe 10“ zu tun. Was das Äußere betrifft, so fällt sofort das besondere Profil ins Auge. Die Kuppe des China Splash ist, wie bei traditionellen chinesischen Becken, eckig geformt. Allerdings ist der Rand bei diesem Becken nicht umgebogen, sodass es sich, wie der Name schon sagt, um eine Mischform aus Splash und China handelt.
Mit 312 Gramm ist das Becken etwas schwerer als ein übliches 10“ Splash, spricht aber dennoch schnell an. Aufgrund der geringen Materialstärke am Rand muss man beim Spielen mit Sticks schon aufpassen, dass man das Becken nicht überspielt. Mit dem richtigen „Touch“ gespielt, entfaltet sich ein sehr angenehmer Sound, der längst nicht so spitz und höhenbetont klingt wie bei regulären Splash-Becken. Es mischt sich tatsächlich ein Hauch vom dunkleren, exotischen Sound eines China-Beckens dazu, der gerade beim Spiel mit Filzschlägeln deutlich hervortritt. Trotz der dunklen Färbung ist das Becken erstaunlich durchsetzungsfähig, da die Frequenzanteile im höheren Spektrum immer noch ausreichend vorhanden sind. Das Sustain ist, wie sich das für ein Splash gehört, relativ kurz, wodurch sich das Becken hervorragend für kurze Akzentuierungen eignet. Für mich bildet es eine sehr schöne klangliche Alternative zum herkömmlichen Splash-Sound und zeigt, dass UFIP nach wie vor erste Wahl ist, was gut klingende Splash-Becken anbetrifft.
16“ / 18“ Light Crash
Die Crash-Palette der Class-Serie beinhaltet 8 Größen von 13 bis 20 Zoll. Zum Testen liegen das 16er sowie das 18er Modell vor. Das 16“ Light Crash wiegt 1030 Gramm und liegt damit meines Erachtens, wie auch die Hi Hat Becken, eher in der „Medium“- als in der „Light“-Gewichtsklasse. Dennoch spricht es bei normaler Spielweise gut an und öffnet sich auch relativ schnell. Das Sustain ist, was besonders beim Spiel im Set zu hören ist, relativ kurz. Für meinen Geschmack könnte das Becken durchaus etwas länger ausklingen, wodurch es im musikalischen Kontext etwas charakterstärker klingen würde. Der Crash-Sound ist insgesamt relativ dunkel gefärbt, was typisch für handgehämmerte Becken ist. Allerdings sorgen auch hier, ähnlich wie beim China Splash, die präsenten Obertöne für eine gute Durchsetzungsfähigkeit. Leider führen aber genau diese auch zu einem Problem: Während sich die Frequenzen beim China Splash zu einem harmonischen Gesamtklang zusammenfügen, stechen beim 16“ Light Crash einige Obertöne unangenehm heraus. Bei den Einzelaufnahmen des Beckens, besonders beim Spiel mit Filzschlägeln, ist dieser Effekt deutlich zu hören. Im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten macht sich das zwar weniger bemerkbar, aber insgesamt scheint mir das Becken einfach nicht optimal abgestimmt zu sein. Da handgehämmerte Becken ja naturgemäß niemals exakt gleich klingen, nehme ich an, dass dies ein Einzelfall ist. Sofern die Möglichkeit besteht, empfehle ich generell, verschiedene Becken des gleichen Typs anzutesten, um sich dann das Beste herauszusuchen.
Das 18“ Light Crash ist mit 1320 Gramm tatsächlich „light“ und spielt sich auch dementsprechend. Es klingt, bedingt durch die Größe, tiefer als das 16er und entfaltet einen vollmundigen, warmen, sehr angenehmen Crash-Sound, der präsent, aber niemals aufdringlich ist. Mit dünnen Sticks eignet es sich sogar für leichte Ride-Figuren und auch mit Jazzbesen gespielt, reagiert es äußerst sensibel. Der zuvor beim 16“ Light Crash beschriebene Effekt ist hier nicht wahrnehmbar. Das Frequenzspektrum ist über den gesamten Bereich ausgewogen und zeigt keine „Ausreißer“. Größe und Gewicht scheinen mir hier perfekt abgestimmt zu sein. Gut gefällt mir auch das etwas längere Sustain im Gegensatz zum 16er. Insgesamt ein sehr charaktervolles Crash-Becken, einsetzbar in vielen musikalischen Bereichen bei leisen bis mittleren Lautstärken (z.B. Jazz, Blues, Pop).
20“ Light Ride
Das Ride-Becken kommt in der Standardgröße 20“ daher (erhältlich sind die Class-Rides in 5 Größen zwischen 18 und 22“) und wiegt 2170 Gramm. Wenn man bedenkt, dass es, z.B. von Istanbul, 20“ Rides mit unter 1700 Gramm gibt und die schwersten Becken in dieser Größe etwa 2600 Gramm wiegen, ist auch dieses Becken genau genommen nicht wirklich leicht. Es liegt eher an der Grenze Light/Medium und präsentiert sich dementsprechend als guter Allrounder. Es fühlt sich im Jazz-Bereich ebenso wohl wie in mittellauter Rock- oder Pop-Musik. Wobei aufgrund des Gewichts natürlich Grenzen gesetzt sind, d.h., wenn man das Becken kräftiger bearbeitet, gewinnt das Grundrauschen die Oberhand über den „Ping“. Dadurch wird es als echtes Ride zwar weniger brauchbar, aber durchgecrasht wie im Soundbeispiel zu hören, ist es in Bands à la „Queens Of The Stone Age“ oder „Foo Fighters“ wiederum sehr gut einsetzbar.
Sowohl Lautstärke als auch Tonhöhe des Beckens liegen im mittleren Bereich. Der Sound besitzt genügend Wärme und ist durch das breite, gleichmäßige Klangspektrum sehr ausgewogen. Die Glocke klingt angenehm unaufdringlich und fügt sich gut in den Gesamtsound ein. Allerdings könnte sie für meinen Geschmack ein klein wenig lauter sein. Alles in allem ist das 20“ Light Ride ein Becken, das sich in keinem Bereich besonders hervortut, aber dafür äußerst vielseitig einsetzbar ist.