Mit den herkömmlichen Audio-Tools, wie zum Beispiel einem EQ, einem Kompressor oder einem Limiter, kommt man beim Mischen schon ziemlich weit. Und die Legende behauptet sogar, dass die größten Mixing-Artists auch nicht mehr brauchen, um einen genialen Mix abzuliefern.
Aber spätestens, wenn man die Elemente und Instrumente eines Mixes nicht selbst produziert oder aufgenommen hat, kann es durchaus sein, dass man in der ein oder anderen Situation etwas nachhelfen muss. Und genau dafür wurde Finisher Micro von Ujam entwickelt.
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Details und Praxis
Allgemeines
Finisher Micro gibt es für Windows ab Version 7 und für Apple-User ab Mac OS X 10.11 in den Formaten VST, AU und AAX. Bei beiden Betriebssystemen wird allerdings nur die 64-Bit-Version angeboten.
Das Plugin ist absolut kostenlos und kann direkt auf der Seite des Herstellers heruntergeladen werden. Leider muss man den umständlichen Weg über den Warenkorb gehen. Deshalb muss man auch Namen und Adresse angeben, auch wenn die Rechnung dann später null Euro ausweist. Das ist natürlich ein bisschen umständlich. Außerdem muss eine E-Mail-Adresse und ein Passwort angegeben werden, mit dem das Plugin nach der Installation freigeschaltet wird. Ein Internetzugang ist also ebenfalls nötig, damit das Plugin dann reibungslos funktioniert. Der Windows-Installer ist 57,1 MB groß, im Falle von MacOS sind es 76,5 MB.
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GUI und Konzept
In Finisher Micro verstecken sich gleich mehrere Effekte wie Chorus, Reverb, Kompressor oder EQ. In 25 Multi-Effect-Chain-Modes sind diese auf unterschiedlichste Art und Weise angeordnet, jedes Mal mit einem völlig anderen Ergebnis. Finisher Micro versteht sich also nicht als präzises Audio-Tool, mit dem präzise chirurgische Eingriffe beim Audiomaterial vorgenommen werden können. Das Plugin soll mit den beinhalteten Presets eher kreativ anregen und ein bisschen magischen Feenstaub verstreuen.
Sound
Beispiel 1 ist eine Akustikgitarre. Der Loop klingt gut und wurde definitiv auch schon komprimiert. Der Big-Hair-Modus von Finisher Micro fügt der Gitarre einen leichten Chorus- und einen Delay-Effekt hinzu. Das klingt wirklich gut, auch wenn das Delay ein bisschen massiv ist.
Der Basslauf in Beispiel 2 klingt rund und wurde auch verzerrt, das leise Schnarren in den hohen Frequenzen ist der Beweis. Der Distroytion-Modus von Finisher Micro fügt nochmal ordentlich Verzerrung hinzu und macht den Bass wesentlich aggressiver. In den Höhen ist es dann insgesamt etwas zu viel Distortion, aber in den mittleren und tiefen Frequenzen klingt der Bass mit Finisher auf jeden Fall besser.
Beispiel 3 ist ein Drum-Loop, der schon ordentlich Punch hat. Wir machen die Drums mithilfe von Finisher Pro zum Parallelkompressionssignal. Der Slam-Compressor-Modus bietet uns nochmal zusätzlich Kompression, wodurch die Drums total gesmasht werden. Einzeln ist das natürlich viel zu heftig, für die New-York-Compression aber perfekt.
Fazit
Finisher Micro von Ujam ist ein interessantes Multi-Effekt-Tool zum Ausprobieren und Spaß haben. Die meisten Preset-Namen lassen nicht wirklich darauf schließen, was klanglich dahinter versteckt. Darum am besten Finisher Micro auf das Signal packen und einfach schauen, was passiert. Ob Produktion, Mixing oder Sound-Design – dieses Plugin kann überall eingesetzt werden.
Pro
- sehr wandelbarer Multi-Effekt
- leichte Bedienung, da es nur zwei Parameter gibt
- super schneller Workflow
Contra
- Download und Registrierung umständlich
Features
- Multi-Effekt-Plugin
- 25 Modi
- Regler für Modus, Amount, Input und Output
Preis
- kostenlos
- sehr wandelbarer Multi-Effekt
- leichte Bedienung, da es nur zwei Parameter gibt
- super schneller Workflow
- Download und Registrierung umständlich