Ja, nicht nur wir müssen uns ständig der Kritik stellen – es trifft auch andere. Behringer kann da bestimmt ein Lied von singen. Das Unternehmen muss sich seit jeher die unterschiedlichsten Vorwürfen anhören. Eine Firma, deren Kerngeschäft darin besteht, bekannte Markenprodukte nachzubauen und günstig anzubieten, muss wohl damit rechnen. Dass der Hersteller aber manchmal auch sehr empfindlich reagiert, zeigte sich im Sommer 2018, als einer chinesischen Website mit rechtlichen Schritten gedroht wurde. Jetzt hat sich Uli Behringer höchstpersönlich auf Facebook gemeldet und eine Nachricht an alle „Hater“ veröffentlicht.
Behringer reagiert auf Kritik der „Hater“
Zunächst stellt der Firmengründer in dem Posting fest, dass es „nicht ein Magazin, Forum oder Thread gibt“, in dem das Unternehmen „nicht kritisiert oder gar angegriffen“ wird. Gleichzeitig zeigt Uli Behringer Verständnis dafür, dass nicht jeder das Unternehmen mag.
We understand and respect that not everyone likes us or me and that’s perfectly fine.
Konstruktive Kritik sei immer willkommen und wäre eine tolle Gelegenheit, um etwas dazuzulernen und sich zu verbessern. So geht es frei übersetzt in dem Posting weiter.
Customer Obsession
Und dann kommt Uli Behringer auf den zentralen Punkt zu sprechen. Und zwar, dass für das Unternehmen lediglich zwei „Verpflichtungen“ gelten. Diese sind „unerbittlich abzuliefern, was sich die Kunden wünschen und das Gesetzt zu befolgen“. Die Kundenorientierung wird an späterer Stelle mit dem Business-Begriff „Custumer Obsession“ genauer auf den Punkt gebracht.
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Danach geht der Text ans Eingemachte: „Technologie ist für alle frei zum Gebrauch, es sei denn, sie ist geschützt.“ Behringer führt dies weiter aus und weist darauf hin, dass die Gesetze extra so gestaltet wurden, um den Wettbewerb zu fördern – zum Vorteil von Kunden und dem Fortschritt der Gesellschaft. Patente laufen nach mehr als 20 Jahren aus und das geistige Eigentum ist danach für alle verfügbar.
„Stellt euch vor, es gäbe nur eine Gitarren- oder Automarke“. Mit diesem Beispiel will Uli Behringer verdeutlichen, wie die Welt mit anderen Gesetzesgebungen vielleicht aussehen könnte. Und tatsächlich ist das eine komische Vorstellung, oder nicht?
Auf einer Mission
Aus Sicht des Firmengründers fordere das Unternehmen die Mitbewerber dazu heraus, „bessere Qualität zu niedrigeren Preisen“ anzubieten. Seit kurzem „erfahre das Unternehmen, dass mehr und mehr Hersteller“ sich dieser „Mission anschließen“. Alle, die an die Vision des Unternehmens glauben, seien willkommen. Behringer erwerbe manchmal auch Unternehmen, wenn Synergien ersichtlich sind.
Zum Schluß bedankt sich Uli Behringer für den Support in den letzten 30 Jahren und bekräftigt noch einmal, dass die Loyalität der Kundschaft gehört.
Warum überhaupt?
Es ist schon erstaunlich, wie stark anscheinend Behringers Bedürfnis ist, sich rechtzufertigen. Dabei sind doch die entscheidenen Punkte genannt: So lange der Hersteller nicht gegen Gesetze verstösst, können Produkte anderer Firmen ohne Konsequenzen günstiger nachgebaut werden. Was die „Hater“ darüber denken, sollte ja eigentlich egal sein. Vielleicht ist das Posting auch lediglich als Marketing zu bewerten. Dass sich Behringer in der Rolle des „Außenseiters“ sieht, wird jedenfalls häufiger deutlich. Vielleicht ist der Beitrag auch als weitere Reaktion auf die Kontroverse mit Devil Fish zu sehen, die in letzter Zeit für Schlagzeilen sorgte.