Ausreichend Pegel, Tragekomfort, austauschbare Komponenten und druckvoller Klang. Das sind wichtige Zutaten für einen DJ-Kopfhörer. Und genau diesen Herausforderungen stellt sich Ultrasones DJ-1 Pro im bonedo-Marathon. Der in Tutzing ansässige Spezialist produziert seit 1991 Kopfhörer für den Privatmann und den Profi. Im Portfolio der Bayern finden wir die Produktlinien Pro, HIFI, Edition, Signature und DJ. Sie bewegen sich in einem Preisgefüge von 80 Euro (HIFI-15G) bis hin zu 2000 Euro (Edition 10 Limited).
Für den Deejay haben Ultrasone aktuell zwei Modelle im Sortiment, und zwar den DJ-1 für 156 Euro und den DJ-1Pro für 209 Euro, welcher Gegenstand dieses Testberichtes ist. Kein Schnäppchen, doch wenn man sich die beworbenen Qualitäten vor Augen führt, könnte sich die Investition vielleicht lohnen. Zeit also, den „Tutzinger“ mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und zu ergründen, ob es für einen Stammplatz im Setup reicht.
DETAILS
Lieferumfang und Verarbeitung
Ein erstes dickes Plus auf der Checkliste kann der Kandidat bereits nach Öffnen des Kartons einheimsen. Denn statt eines einfachen Plastik-Schubers kommt mir ein mit Aufnähern besetzter Hartschalenkoffer samt Trageband zwischen die Finger. Ein praktisches Utensil, das seinen wertvollen Inhalt kompetent vor äußerer Schadeinwirkung während nächtlicher Clubrotationen schützt. Nach Öffnen des Reißverschlusses wird der Blick auf das Innenleben der schwarzen Kiste frei. Im Netzfach des Deckels kommt eine CD mit zwanzig unterschiedlichen Audioclips (Orchestral, Natur, Grillenzirpen usw.) zum Vorschein. Unten liegen – weich gebettet auf einem stoffüberzogenen Plastikträger – der DJ-Pro und sein Kabelsatz.
Größte Eyecatcher sind die großen schwarzweißen Muscheln. Sie sind mit gebürsteten Metalllogos verziert und mit glänzenden weichen Polstern besetzt. Der Kopfhörer wirkt auf mich insgesamt sehr hochwertig. Die Verarbeitung ist ausgezeichnet, die Gelenke lassen sich gut drehen. Der Kunststoffbügel zeigt eine gute Dehnbarkeit und Federung, das Kopfband ist gepolstert und die Ohrauflagen werden bei Bedarf mittels einer kurzen Drehung ausgetauscht. Ein Paar Ersatzpolster liegt der Box bei.
Techspecs
Ultrasone DJ-1Pro ist ein supra-aurales Modell mit geschlossener Rückseite und dynamischen Wandlern. Die Impedanz liegt bei 64 Ohm, der Übertragungsbereich bei 10 bis 22000 Hertz (alles Herstellerangaben ohne Nennung von Abweichungen). 40 Millimeter Neodym-Magnet-Treiber erzeugen einen Schalldruck von 102 dB, womit der Ultrasone „nominal“ das Schlusslicht in unserem Marathon bildet – aber warten wir´s mal ab.
Sämtliche Pro, DJ und HIFI-Modelle des Unternehmens sind mit der patentierten ULE-Technologie ausgestattet, bei der eine MU-Metall-Abschirmung Niederfrequenzfelder minimiert, die bei der Schallwandlung entstehen. Laut Herstellerangaben reduziert die Trennwand zwischen Kapsel und Ohr die magnetische Strahlung im Vergleich zu handelsüblichen Kopfhörern um bis zu 98 Prozent. Ein weiteres Markenzeichen der Ultrasone Kopfhörer ist die S-Logic-Technologie. Die Treiber strahlen durch dezentrale Anordnung schräg ab und nutzen so die Ohrmuschel dem natürlichen Hören gemäß. Dies erlaubt laut Hersteller, bei gleich empfundener Lautstärke den Schalldruck um 3-4 dB abzusenken und belastet das Ohr so um bis zu 40 Prozent weniger. Egal ob Studiomusiker oder DJ – das hört man gern. Inwieweit das nun tatsächlich im täglichen Einsatz gesund ist, lässt sich von unserer Seite her schwer mit messtechnischer Gewissheit sagen. Die S-Logic Technologie brachte Ultrasone den Plus-X-Award ein; ferner können sie sich mit dem bayerischen Exportpreis 2010 und mit dem Red-Dot Design Award 2011 für ihre offenes Modell „Edition 10“ schmücken. Bei dieser Gelegenheit möchten wir gleich einmal die außergewöhnliche Anordnung der Treiber für euch im Bild festhalten.