Wenn es um qualitativ hochwertige Kopfhörer aus deutscher Fertigung geht, führt fast kein Weg an Ultrasone aus dem bayrischen Wielenbach vorbei.
Die Kopfhörermanufaktur fertigt aber nicht nur Modelle für den professionellen Einsatz wie den Signature Pro, sondern hat auch verschiedene Headphones für den Consumerbereich im Programm.
Den portablen Lifestyle-Kopfhörer Go hatten wir bereits im Test – jetzt kommt der kabellose Nachfolger Go Bluetooth, der im Akkubetrieb fast einen ganzen Tag durchhalten soll. Ob das funktioniert, habe ich herausgefunden.
Details
Konzept
Schaue ich mir zu Beginn noch einmal das Produktsortiment von Ultrasone an, fällt zunächst die extreme Preisspanne zwischen den verschiedenen Serien auf. So geht der Ultrasone Tribute 7 für bis zu 2500 Euro über den Ladentisch. Der hier vorgestellte Go Bluetooth kostet dagegen „nur“ 149 Euro. Klar, dass solch ein Preis vor allem bei hoher Stückzahl nicht mehr in Deutschland zu realisieren ist, weshalb die Manufaktur die Produktion der kleineren Modelle nach Asien auslagert. Die Vergangenheit hat schon häufiger gezeigt, dass dies zwar keine Wertung über das Qualitätslevel mehr zulässt, ein kritischer Blick auf die Verarbeitung kann allerdings nicht schaden.
Bauweise
Der Ultrasone Go Bluetooth ist ein ohraufliegender, dynamischer Kopfhörer (siehe Kopfhörer-Grundlagen), der sich mit oder ohne Kabel betreiben lässt. Mit 162 Gramm Gewicht sorgt er kaum spürbar für mehr Ballast im Reisegepäck. Dank der vielen Falt- und Drehmöglichkeiten lässt sich der ohnehin schon kompakte Kopfhörer noch einmal deutlich verkleinern. Perfekt eben für unterwegs! Typisch für Ultrasone kommt auch der Go Bluetooth mit patentierter S-Logic-Technologie daher, bei der die Schallöffnungen nicht direkt auf den Gehörgang zielen, sondern leicht dezentral angeordnet sind. Das soll für ein räumlicheres Klangbild sorgen und zieht sich in abgewandelter Form bis zu den Spitzenmodellen des Herstellers durch.
Verarbeitung
Dass es sich beim Ultrasone Go Bluetooth nicht nur um ein nettes Gadget handelt, zeigt das optische Erscheinungsbild des Kopfhörers. Der komplett in Schwarz gehaltene Ohrhörer mit silberner Logoprägung auf den Ohrmuscheln wirkt schon recht edel. Allerdings wird hier statt auf Metall komplett auf Kunststoff gesetzt. Die Muscheln aus Kunstleder sind relativ kompakt, schließen die Ohren jedoch gut ab. Am Kopfbügel verzichtet Ultrasone auf eine zusätzliche Polsterung, wodurch der elastische Kunststoff direkt auf dem Kopf aufliegt. Der Bequemlichkeit tut das jedoch keinen Abbruch. Praktisch: Die Ohrbügel lassen sich nicht nur nach innen klappen, sondern auch um 90 Grad in Richtung Betrachter drehen, um den Kopfhörer bequem um den Hals zu legen.
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Zubehör
Der Ultrasone Go Bluetooth kam in einem einfachen Karton mit innenliegendem Schaumstoff-Formteil sicher bei mir an. Neben dem Kopfhörer selbst enthält das Paket eine einfache Tragetasche, ein stoffummanteltes 3,5mm-Klinkenkabel in 1,5 m Länge und ein USB-Ladekabel für den Akkubetrieb. Den typischen Adapter auf 6,3 mm Klinke zum Anschluss an einen Kopfhörerverstärker oder an ein Audiointerface gibt es hier nicht. Zwar ist der Kopfhörer vorrangig für den mobilen Einsatz gemacht und soll bestenfalls kabellos betrieben werden – eine Adapterzugabe hätte den Hersteller jedoch sicherlich nicht arm gemacht.
Technik
Der Ultrasone-Kopfhörer verfügt über den Bluetooth-Standard 4.1 mit aptX, was in der Werbesprache gerne mit einer Übertragung in CD-Qualität erläutert wird. Der Frequenzgang wird vom Hersteller mit einem Übertragungsbereich von recht engen 20 Hz bis 20 kHz angegebenen, die Empfindlichkeit von 101 dB(SPL) sorgt für einen druckvollen Klang am Mobilplayer. Die geringe Impedanz von nur 20 Ohm entlockt dem Kopfhörer auch an Playern mit schwacher Ausgangsleistung wie etwa Smartphones einen ordentlichen Pegel. Zum Telefonieren ist ein Elektretmikrofon verbaut. Die Sprachqualität liegt dabei auf durchschnittlichem Niveau. Beeindruckend ist dagegen die angegebene Akkulaufzeit von bis zu 23 Stunden, die bei mir im Dauerbetrieb bei höherer Lautstärke allerdings ein paar Stunden darunter liegt. Ein kompletter Ladezyklus nimmt etwa 2,5 Stunden Zeit in Anspruch.