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Ultrasone Pro 1480i Test

Praxis

Ultrasone Pro 1480i: Verwendungszweck

Als Studiokopfhörer offener Bauart ist der Ultrasone Pro 1480i weder für den mikrofonierten Aufnahmeraum, noch für laute Umgebungen geeignet. Sein potentieller Arbeitsplatz ist in der Regie zur Unterstützung beim Mischen, Mastern und Editieren.

Ultrasone Pro 1480i: Tragekomfort

Der Tragekomfort des offenen Ultrasone-Kopfhörers profitiert von der überaus weichen Samtpolsterung der Ohrmuscheln und des Kopfbügels. Auch der Anpressdruck ist ein gelungener Kompromiss aus sicherem Sitz und angenehmem Tragegefühl. Im fortgeschrittenen Testverlauf fiel allerdings auf, dass trotz des insgesamt sicheren Sitzes die exakte Positionierung der Ohrmuscheln auf dem Ohr ein wenig flexibel/variabel ist, was in Verbindung mit den ausgerichteten Wandlern zu Klangveränderungen führen kann. Weiterhin kann ich nicht nachvollziehen, warum die Buchse zum Anschließen des Kabels nach hinten und nicht nach vorne angewinkelt ist. Hierdurch berührt der steife Teil des Steckers bei geringen Kopfbewegungen meine Schulter oder den Kragen meiner Kleidung, wodurch Körperschall in die linke Ohrmuschel gelangt. Dies ist kein Drama, aber in manchen Situationen einfach nicht optimal. Wenn ich den Kopfhörer falsch herum aufsetze und der Stecker leicht nach vorne zeigt, tritt diese Problem nicht auf. Trotz dieses merkwürdigen Umstands ist der Komfort des Pro 1480i als solches insgesamt als gut zu beurteilen.

Fotostrecke: 2 Bilder Awesome! Die Ohrpolster aus Velours machen einen guten Job.

Ultrasone Pro 1480i: Klang

Der Ultrasone Pro 1480i wurde für diesen Test an folgenden Kopfhörerausgängen/Verstärkern betrieben: iPad 4 UAD Apollo 8 SPL 2Control Lake People G93 Neben diversen akustischen Experimenten (Sinus Sweeps, übliche DAW-Tätigkeiten) habe ich einen stilübergreifenden Mix eigener und fremder Produktionen (gemastert und ungemastert) über den Ultrasone-Kopfhörer angehört und analysiert.

Frequenzgang

Die Frequenzabbildung des Ultrasone Pro 1480i kann man als gelungen bezeichnen. Im direkten Vergleich zu meiner AKG-Referenz (K812) spielt er eine Nuance mittiger mit etwas weniger Subbass und dezenteren Höhen oberhalb von etwa 9,5 kHz. Das ist aber vertretbar und gefällt mir persönlich deutlich besser als der umgekehrte Fall, also der sogenannte „Badewannen-Frequenzgang“ einiger Mitbewerber. Der Ultrasone-Kopfhörer hat somit eine saubere Tonalität, die professionelle Beurteilungen begünstigt und trotz dieser Tendenz zur sachlich-neutralen Wiedergabe über die gesamte Bandbreite transportiert der Pro 1480i auch den Impact und die Emotionen einer Produktion – sofern im Mix auch tatsächlich vorhanden.

Sweet Spot

Allerdings kommt diese positive Beurteilung erst zustande, wenn man den Sweet Spot gefunden hat, was zugegebenermaßen eine ungewöhnliche Aussage für einen Kopfhörer ist. Wie bereits beschrieben, wirken sich kleinste Änderungen der Ohrmuschelposition unmittelbar auf die Frequenzwahrnehmung aus, was an der speziellen Anordnung der Wandler liegt. Dem stehe ich kritisch gegenüber, weil man hierdurch unter ungünstigen Umständen falsche Entscheidungen treffen könnte. Bei meinem AKG K812 lassen sich derartige Soundveränderungen durch andere Positionen nicht reproduzieren.

Unter der Polsterung lassen sich die unsymmetrisch positionierten Wandler gut erkennen.
Unter der Polsterung lassen sich die unsymmetrisch positionierten Wandler gut erkennen.

Ultrasone Pro 1480i: Sonstige Wiedergabeeigenschaften

Für ein Modell, das seitens des Herstellers als Referenzkopfhörer deklariert wird, empfinde ich das Auflösungsvermögen als etwas grobkörnig, preisbezogen ist dies aber vollkommen okay und nicht kritikwürdig. Trotz dieses leichten „Schleiers“ im Direktvergleich zum zugegebenermaßen deutlich teureren AKG K812 gelingt dem Pro 1480i eine gute Separierung und Lokalisation einzelner Mixelemente/Instrumente. Offensichtlich trägt die hauseigene S-Logic-Plus-Technologie dazu bei, dass sich ein annähernd natürlicher Raumeindruck mit nicht übermäßig breiter Stereobühne entfaltet. Transienten stellt der Ultrasone-Kopfhörer nicht übermäßig aber durchaus zweckdienlich zur Schau. Die Wiedergabe von Impulsen ist sowohl im Ein- als auch Ausschwingvorgang immer noch schön „knackig“, sodass sogar tieffrequente Impulse weitgehend authentisch und artefaktfrei ausklingen, was eine professionelle Beurteilung und tontechnische Maßnahmen ermöglicht. Somit bietet der Ultrasone Pro 1480i viel Licht und ein wenig Schatten. Zu welchem Gesamtergebnis sind wir gelangt?

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