Durchführung des Praxistests der UNiKA-Headphone-Amps
Der Praxistest der UNiKA-Kopfhörerverstärker erfolgte über den Zeitraum mehrerer Tage unter Verwendung diverser Kopfhörermodelle und im unmittelbaren Vergleich mit den Kopfhörerverstärkern SPL Phonitor mini und Lake People G93. Die beiden genannten Modelle sind aktuell nicht mehr im Handel erhältlich, haben zum Teil abweichende Ausstattungsmerkmale, sind (ausstattungsbereinigt) aber grob in einer vergleichbaren Preisregion anzusiedeln und besitzen wiedergabeseitig den gleichen Qualitätsanspruch. Während des Praxistests kamen die folgenden Kopfhörer zum Einsatz:
- Focal Clear Mg Professional
- AKG K812
- Adam Audio Studio Pro SP-5
- Bang & Olufsen U70 (schwachbrüstig spielender Vintage-Kopfhörer mit 140 Ohm Impedanz)
Als Zuspieler wurde primär ein Universal Audio Apollo X4 mit vertrauten Fremd- und Eigenproduktionen sowie Signalgeneratoren in Apple Logic Pro verwendet. Weiterhin kam ein iPad (6. Generation) als Abspielgerät mit 3,5mm-Klinkenausgang zum Testen der RCA- und Miniklinken-Inputs (CHA1) zum Einsatz.
UNiKA CHA1 & RHA1 in der Praxis
Das kompakte Format der beiden Testgeräte begünstigt eine problemlose Positionierung und ist absolut „Desktop-tauglich“. Weiterhin ermöglicht das verglichen zur Gehäusegröße hohe Gewicht (730/770 g) in Verbindung mit den fixierbaren Gummifüßen im Lieferumfang eine gute Bedienbarkeit, zum Beispiel beim Umschalten des Eingangs beim CHA1 – was übrigens ohne störende Knackser erfolgt. Lediglich beim Ein- oder Entstöpseln eines Kopfhörers ist ein wenig Gegendruck mit der zweiten Hand erforderlich. Etwas unhandlich hingegen ist der rückseitige Power Switch. Dieser liegt ungewöhnlich nah am Stecker der Netzversorgung, sodass man speziell zum Ausschalten ein wenig Fingerspitzengefühl benötigt. Allerdings erscheint mir dies nicht dramatisch genug, um es in den Contras am Ende des Reviews zu erwähnen.
Wie ist der Klang von UNiKA RHA1 und CHA1?
Beide Kopfhörerverstärker liefern ein kräftiges und sauberes Signal mit akkurater Ansprache und einer Detailfreudigkeit, wie es von professionellen Anwendern und anspruchsvollen Musikkonsumenten erwartet wird. Auch ohne anliegendes Signal sind keine Nebengeräusche wahrnehmbar. Nun gut: Stellt man die Potis des RHA1 beide auf Vollanschlag (maximaler Output / +18 dB Gain) vernimmt man ein ganz dezentes Rauschen, was aber weder überraschend noch zu kritisieren ist.
Dass beide UNiKA-Modelle profitaugliche Kopfhörerverstärker sind, steht außer Frage. Im unmittelbaren Vergleich unter gleichen Bedingungen, Verkabelungen und selbstverständlich Kopfhörern fallen allerdings Unterschiede zu meinen Vergleichsreferenzen von Lake People und SPL auf. Beide Modelle genießen einen guten Ruf und gelten meines Wissens nicht als „Schönfärber“. Sowohl der Phonitor mini (Crossfeed inaktiv) als auch der Lake People G93 vermitteln eine intensivere Tiefendarstellung und Natürlichkeit, wogegen beide UNiKA-Modelle etwas zweidimensional und „kühl“ klingen. Letzteres liegt nicht etwa an einer reduzierten Wiedergabe im unteren Frequenzbereich, der bekanntlich eine hohe Linearität aufweist und absolut nicht zu bemängeln ist. Es ist eher eine empfundene Harschheit im oberen Spektrum, das mir bei den beiden Verstärkern aus heimischer Herstellung nach intensiven (!) Hörvergleichen subjektiv runder und natürlicher erscheint.
Für dich ausgesucht
Ein Direktvergleich zwischen den beiden UNiKA-Modellen offenbart allenfalls marginale Unterschiede. Ich habe den Eindruck, dass der RHA1 ein wenig konturierter und analytischer klingt. Gesangsstimmen und Soloinstrumente wirken zum Beispiel vereinzelt etwas präsenter und weniger eingebettet als beim CHA1.
Alternativen zu UNiKA CHA1 und UNiKA RHA1
Lake People G105 MKII | Lake People G108 | Rupert Neve Designs RNHP | SPL Phonitor One / One d |
ebenfalls Pre-Gain (intern schaltbar) wie beim RHA1, 2 x 6,35mm-Klinkenausgang, Inputs: XLR + RCA, Made in Germany | ebenfalls Pre-Gain (intern schaltbar) wie beim RHA1, 1 x 6,35mm-Klinkenausgang + symmetrischer Out (XLR, 4-polig), Inputs: XLR + RCA, Made in Germany | drei Inputs (XLR/TRS-Combobuchse, RCA, Miniklinke) wie beim CHA1, etwas geringere Leistung (230 mW), Made in USA | Crossfeed-Matrix, als „d-Variante“ mit USB-Eingang und parallelem Line Out, Inputs (analog): 6,35mm-TRS, RCA, Kopfhörerausgang: 1 x 6,35mm-Klinkenbuchse, Gehäusemaße (210 x 49,6 x 220 mm) nicht ganz so kompakt wie die anderen Alternativen und Testmodelle, Made in Germany |