Praxis
UNiKA PRO USB
Um die UNiKA PRO USB zu testen, verbinde ich die USB-C DI-Box mit dem USB-C-Port meines MacBook Pro. Das Gerät ist direkt nach der Verbindung in den Audioeinstellungen des Laptops auswählbar. Die Stromversorgung wird praktischerweise ebenfalls über den USB-C-Port des MacBooks gewährleistet, was mir das Hantieren mit einem zusätzlichen Netzteil erspart. Die beiden XLR-Ausgänge der UNiKA PRO USB leite ich direkt in einen Soundcraft UI16 Digitalmixer und von da aus in die PA.
Als Klangquelle dient mir eine Soundcheck-Playlist auf Spotify und als zusätzliche Abhörquelle ein Kopfhörer. Sobald die Musik aus den Boxen erklingt, bietet sich mir ein unglaublich transparentes, dynamisches und vor allem brillantes Klangbild. Im Vergleich zum On-Board-Audioausgang des MacBooks und der Verbindung mittels herkömmlicher Miniklinke, klingt das Audiosignal über die PRO USB viel aufgeräumter und detailreicher. Auch der Kopfhörerausgang klingt ebenso transparent und klar wie die beiden Main-Out-Verbindungen. Darüber hinaus ist auch die zu erreichende Lautstärke des Kopfhörerausgangs ordentlich. Lediglich die Basswiedergabe könnte für meinen Geschmack ein klein wenig ausgeprägter sein, aber das ist wirklich Jammern auf höchstem Niveau.
UNiKA PRO 148
Der nächste Testkandidat ist die aktive Single-Channel-Variation UNiKA PRO 148. Zum Test verwende ich den Pickup-Ausgang einer Akustikgitarre. Die zum Betrieb benötigten 48 V Phantom-Power erhält die PRO 148 von einem Audient ASP 800 Mikrofonvorverstärker. Gewandelt wird das Signal mittels eines Antelope Audio Orion 32+. Schon nach den ersten paar Akkorden bin ich begeistert von dem, was ich da höre. Das Signal der Gitarre klingt sauber und detailreich, ohne dabei in irgendeiner Art zu verzerren. Auch das Ausgangssignal der DI-Box kann sich sehen lassen.
Im direkten Vergleich mit einer aktiven Palmer PAN 02 kommt die UNiKA PRO 148 mit deutlich mehr Ausgangspegel daher und bietet mir am Preamp des Mixers definitiv ein wenig mehr Headroom, was als Resultat weniger Rauschen zur Folge hat. Auch klanglich spielt die UNiKA PRO auf jeden Fall in einer anderen Liga als die Palmer PAN 02. Das Signal der Gitarre klingt warm und brillant. Außerdem hat das aufgenommene Signal mit der PRO 148 deutlich mehr Low-End zu bieten.
Was sich bereits beim Aufnehmen einer Gitarrenspur gezeigt hat, wird noch offensichtlicher, als ich mehrere Spuren mit beiden DI-BOXen aufnehme und die einzelnen Gitarrenspuren im Panorama verteile. Die Aufnahmen mit der UNiKA PRO 148 erscheinen nämlich wesentlich breiter im Panorama und klingen bedeutend druckvoller und edler. Einen Eindruck des Klangunterschiedes könnt ihr euch in den folgenden Audiobeispielen machen. Ihr hört als erstes die Palmer PAN 02 und dann die UNIKA Pro 148. Um den Headroom-Gewinn zu demonstrieren, sind die ersten beiden Takes nicht in der Lautstärke angeglichen.
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UNiKA PRO TWO
Last but definitly not least wird die passive, dual Mono DI-Box PRO TWO einem Praxistest unterzogen. Als Klangquelle kommt diesmal ein Moog Sub Phatty Synthesizer zum Einsatz. Da dieser lediglich ein Monosignal liefert, teste ich die PRO TWO logischerweise nur auf einem Kanal. Als Vergleichskandidat wähle ich eine DBX DB10, die preislich im Vergleich zur PRO TWO mit ungefähr der Hälfte aufschlägt.
Um mir einen klanglichen Eindruck zu machen, habe ich einfach einen kurzen Loop in Cubase eingespielt und eine kleine Filterfahrt automatisiert. Den Ausgang des Synthies schicke ich dann direkt in die PRO TWO und von dort in ein Apogee Ensemble Interface. Auch hier ist das klangliche Ergebnis der UNiKA DI-BOX deutlich ausgewogener und druckvoller. Vor allem im Low-End-Bereich wirkt die Aufnahme mit der UNiKA PRO TWO definitiv viel voluminöser.
Auch im hohen Frequenzspektrum überzeugt mich die DI-Box von UNiKA auf ganzer Linie. Um den zweiten Kanal zu nutzen, schließe ich den Ausgang eines Behringer RD-6 Drumcomputers an die PRO TWO und erstelle auf die Schnelle einen kleinen Four-to-the-floor-Loop. Als Interface kommt wieder das Apogee Ensemble zum Einsatz. Hier geht die UNiKA DI-Box ebenfalls als klarer Gewinner aus dem Rennen hervor.
Wie auch schon beim Synthesizer, klingt die Aufnahme der PRO TWO deutlich druckvoller und klarer. Um den direkten Unterschied noch mehr zu verdeutlichen, nehme ich zum Abschluss einen Drumloop aus dem RD-6, einen Synth-Bass aus dem Moog und zwei Lead-Sounds aus einem Yamaha DX-7 auf. Alle Signale gehen einmal durch die UNiKA PRO TWO und durch die DBX DB10 und von dort ins Ensemble. Hier zeigt sich ähnlich deutlich, wie auch schon bei der PRO 148, dass die UNiKA DI-Box ganz klar die Nase vorne hat.
Mich persönlich beeindruckt am meisten die enorme Stereobreite, die durch die Verwendung der UNiKA DI-Box entsteht. Es klingt im Vergleich zur DBX DI-Box fast so, als hätte man ein zusätzliches Imager-Plug-in auf die Aufnahme gelegt. Auch hier könnt ihr euch selbst ein Bild machen, indem ihr euch die folgenden Audiofiles zu Gemüte führt. Ihr hört als erstes die DBX db10 und dann die UNIKA Pro Two.
Zielgruppe
Die Firma UNiKA wendet sich mit der PRO-Serie an Kunden, die Wert auf Qualität und robuste Verarbeitung legen und die auf der Suche nach einer zuverlässigen DI-Box sind. Durch das breit aufgestellte Repertoire reicht der Einsatzbereich von herkömmlichen Anwendungen wie der Abnahme von Keyboards, Synthies oder Pickups von akustischen Gitarren bis hin zu Laptop-Musikern oder DJs, die einen soliden Begleiter für den rauen Tour-Alltag suchen. Auch am FOH machen vor allem die USB-C und mitunter auch die hier leider nicht getestete Bluetooth-Variante eine gute Figur und sorgen für brummfreie Zuspieler vom Laptop oder anderen Geräten.
Durch die überzeugende Audioqualität eignet sich die UNiKA PRO-Serie zudem perfekt für den Einsatz im Tonstudio. Hier wären in erster Linie die aktive PRO 148 und die passive PRO TWO denkbar, aber auch die PRO USB wäre hier vorstellbar: Zum Beispiel als Interface für Laptops und Tablets oder aber als zusätzlicher, hochwertiger 32 Bit DA-Wandler. Der Preis wird wahrscheinlich viele erst mal schlucken lassen. Bedenkt man aber die dargebotene Qualität in Klang und Verarbeitung, relativieren sich die hohen Anschaffungskosten.