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Universal Audio Apollo x16 Test

Praxis

Einsame Elite

Das Universal Audio Apollo x16 wird wie auch das x6, x8 und x8p mit dem aktuellen UAD-2 9.6.1 Paket installiert. Das sind immerhin üppige 2 GB Download und verlangt umständliches Einloggen. Schnell mal an einen anderen Computer dranklemmen ist hier also eher nicht angesagt. Da die wenigsten Rechner Thunderbolt haben und passende Kabel und Adapter ohnehin selten zur Hand sind, ist das aber auch nur ein theoretische Problem

Smoothe Bedienung, simples Kaskadieren

as Handling der UA Console Software ist einfach gelöst und grundsätzlich wirklich gut zu bedienen. Beispielsweise lassen sich die Fader des Mixers mit den Touchpad meines Mac Books sehr geschmeidig und wirklich präzise bedienen. Außerdem ist es ein Leichtes, mehrer Interfaces zu kaskadieren und über nur einen virtuellen Mixer zu bedienen. Umschalten zwischen Interfaces entfällt. Sehr gut!

Fotostrecke: 11 Bilder Ausgepackt installiert sich die UAD-2 Software sogar mit 3,18 GB – ob man will oder nicht, für den Betrieb des Audiointerface ist das notwendig.

Ich konnte mit meinem UA Arrow somit beim x16 „fehlende Funktionen“ wie Kopfhörerausgang, Preamps und Instrumenteneingang „nachrüsten“. Das macht Sinn, wenn es auch nicht super günstig ist. Man erhält je nach zweiten Interface auch nochmal mehr DSP-Cores. Das Kaskadieren klappt hier jedenfalls äußerst unkompliziert und gut wie bei keinem anderen Hersteller, vielleicht kommt MOTU noch in die Nähe. Falls man übrigens noch ein “älteres” UA UAD-2 Satellite mit Thunderbolt 2 sein Eigen nennt, kann man das ohne Problem mit einem Apple Thunderbolt 2 auf 3 Adapter tun.

Remote Controll

Als Fernbedienung ließ sich mein UA Arrow nicht gebrauchen. Beispielsweise hätte ich es mir gewünscht, den Monitor-Out des x16 vom Arrow bedienen zu können oder den Talkback von der kleinen Tabletop-Kiste aus aktivieren zu können – mit dem Apollo Twin MK2 soll dies alles aber ohne Problem möglich sein! Weiter Informationen zur Multi-Unit-Nutzung findet ihr hier ab Seite 201.

Die Bedienmöglichkeiten am x16 sind mehr als bei den Vorgängern, halten sich aber dennoch in Grenzen und sind dem hohen Preis trotz der Ausrichtung auf Verwendung in Verbindung mit einer Recording-Konsole nicht ganz angemessen. Das Gleiche gilt auch für den schmerzlich vermissten Kopfhörerausgang – es hätte ja auch nicht unbedingt gleich ein separater Wandler sein müssen.

Folgende Funktionen sind via drei kleiner Taster möglich, allerdings auch nicht alle auf einmal nutzbar: LEDs zwischen Input und Output umschalten funktioniert immer, zwischen zwei Paar Speaker togglen auch. Die dritte Taste FCN für Function kann das Talkback bedienen, ein drittes Paar Speaker togglen oder Mono bzw. Dim ausführen.

Fotostrecke: 11 Bilder Auch Thunderbolt 2 Devices, wie das UA UAD-2 Satellite, lassen sich mit einem TB 2 auf 3 Adapter an das x16 anschließen.

Speziellere Funktionen sind allerdings etwas zu verschachtelt zu finden. Das Routing ist bei Universal Audio auch nicht so flexibel umgesetzt wie etwa bei RME. Beispielsweise sind die alternativen Monitorpfade fix, sodass man nicht den AES/EBU für das zweite Paar Monitore verwenden kann. UA verfolgt generell eher einen klassischen Ansatz, in Form eines “analogen” Mischpultes, mit maximal vier Cues und dergleichen. Das sollte die wenigsten User stören, es fehlt nur mir persönlich ein wenig der Matrix-Mischer-Ansatz, weshalb ich das aber auch nur erwähne, ohne es zu verurteilen. Dafür gibt es eine Menge I/O-Presets.

Klang

Der Klang des neuen Universal Audio x16 ist wirklich der Hammer. Die D/A Wandler allein sind meinen wirklich sehr guten RME UFX+ Wandler ohne Fragen überlegen. Das Apollo spielt tiefer, einfach musikalischer und mit deutlich weniger Härte in den Höhen. Auch die Stereobühne ist größer aufgespannter und stabiler, was ich auf das verbesserte Clocking und den damit geringeren Jitter zurückführe. Der RME spielt teilweise „schneller“ in den Bässen, hat dabei aber dennoch nicht den tiefen Impact des UA. Das Apollo klang somit mit allen Vergleichstracks durch die Bank weg „richtiger“, weil musikalischer und emotionaler. Ich muss sagen, damit habe ich absolut nicht gerechnet!

Das kleine Loch über dem Logo: Da sitzt das eingebaute Talkback-Mic.
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