Das Universal Audio Apollo x8p Gen2 ist ein umfangreiches und ausgereiftes Thunderbolt-3-Interface, das mittlerweile sowohl für macOS als auch für Windows-Computer erhältlich ist. Es wurde erneut leicht aktualisiert und kommt mit internen Bauteiländerungen sowie einer überarbeiteten Optik. Vor allem aber wurden neue Funktionalitäten in die aktuelle UAD-Console-Software integriert, insbesondere im Bereich des Monitor-Controllers. Schauen wir uns an, wie das aktuelle Gesamtpaket aus Hardware und Software für 2025 aufgestellt ist!
Checkliste zum Kauf von Apollo x8p Gen2
- acht Mikrofonvorverstärker mit bis zu 65 dB Gain und Unison-Technologie
- 16 Eingänge (8 Preamps + 8 ADAT) und 22 Ausgängen (14 analoge + 8 ADAT) sowie virtuelle Kanälen zum Routing
- sechs DSP-Kerne (Hexa-Core) ermöglichen das latenzfreie Processing von UAD-Plugins in Echtzeit
- Instrumenteneingänge an der Front, Combo-Buchsen auf der Rückseite sowie ein zusätzlicher Sub-D-Ausgang für Line-Signale
- bis zu 7.1-Surround-Setups durch acht analogen Ausgänge möglich, erweiterte Kombinationen den größeren Modellen vorbehalten
DETAILS
Thunderbolt 3 mit Hexa-Core
Das Universal Audio Apollo x8p Gen2 wandelt Audio mit bis zu 24 Bit und einer Auflösung von 192 kHz. Wie alle aktuellen Apollos im 19-Zoll-Rackformat verfügt es über sechs integrierte DSPs (Hexa-Core). Diese ermöglichen das proprietäre Echtzeit-Processing der zugehörigen UAD-Plugins.
Damit lassen sich nicht nur umfangreiche und latenzfreie Monitoring-Mischungen inklusive Effekten – ähnlich wie an einem analogen Mischpult – durchführen, sondern auch eine Vielzahl an Plugins unabhängig von der Computer-CPU berechnen. Es fungiert somit als zusätzlicher Booster für die Nachbearbeitung.
Beim Kauf der Hardware gibt es Software-Einsteigerpakete mit unterschiedlichen Mengen an Plugins. Aktuell heißen diese Pakete Essential und Studio+. Hergestellt wird das Ganze in China.
Für dich ausgesucht
Nur UAD ist echtzeitfähig
UAD-Plugins sind nicht günstig und inzwischen nicht mehr nur ausschließlich für DSP-Systeme verfügbar. Dennoch zählen sie zu den besten Plugins, die auf dem Markt erhältlich sind. Einzig das Pro Tools HD System ist vergleichbar, kostet allerdings noch viel mehr!
Apollo mit acht Preamps
Die Apollo x8p Gen2 Hardware verfügt über acht integrierte Mikrofonvorverstärker mit Unison-Technik. Diese Technologie passt die Impedanz in der Verstärkerschaltung an, um die Charakteristik möglicher Preamp-Simulationen zu emulieren.
Dadurch reagiert das Signal im Eingang „wie bei den analogen Vorlagen“. Zwar ersetzt das auch weiterhin kein echtes Vintage-Outboard für das letzte Quäntchen „Mojo“, aber auch unter den integrierten Preamps ist dies eine der besten Lösungen.
Mit bis zu 65 dB Gain bieten die Preamps auch professionelle Funktionen wie Low-Cut, Pad-Dämpfung, 48 Volt Phantomspeisung und Phasen-Umkehr. Neu hinzugekommen ist die „Auto-Gain“-Funktion, die den Pegel über ein wählbares Zeitfenster analysiert und den Gain automatisch einstellt. Für sich genommen keine bahnbrechende Innovation, aber in dieser Umsetzung äußerst praktisch.
Die Mikrofon-Eingänge befinden sich auf der Rückseite und sind als symmetrische Combo-Buchsen ausgeführt, die sowohl XLR- als auch TRS-Stecker akzeptieren. Zusätzlich verfügen die ersten beiden Mic-Pres über Instrumenteneingänge an der linken Frontseite. Dies ermöglicht ein schnelles Anschließen und Einspielen von Instrumenten wie Gitarren – umgeschalten muss hier nicht, Einstecken reicht aus! Praktisch.
Flexible Line-Outs und optimierte Signalführung
Zusätzlich zu den Combo-Buchsen gibt es einen Sub-D-Ausgang namens Line-Out, der die Line-Eingänge spiegelt – mit eigenen Wandlern. Dies erleichtert die Integration, da keine Kabel umgesteckt werden müssen. Mikrofone nutzen die XLR-Buchsen, Line-Signale den Sub-D-Ausgang, und die Umschaltung erfolgt direkt im Gerät. Das ersetzt zwar keine vollständige Patchbay, sorgt aber für Ordnung im Studio, da die meisten Kabel hinter dem Gerät verborgen bleiben.
Frontseitige Anschlüsse und Immersiv-Monitoring
An der rechten Frontseite befinden sich zwei Kopfhörer-Ausgänge, die über separate Klinkenbuchsen verfügbar sind. Zusätzlich gibt es einen expliziten Monitor-Ausgang auf der Rückseite für aktive Lautsprecher. Alle Monitor-Outs lassen sich bequem über Cue-Sends in der Software beschicken und sind unabhängig voneinander steuerbar.
Zusätzlich verfügt das Apollo x8p Gen2 über einen weiteren Sub-D-Ausgang mit acht analogen Kanälen. Diese ermöglichen maximal 7.1-Surround-Setups, Kombinationen mit den Kopfhörer- und Monitor-Ausgängen für solche Setups sind aber nicht vorgesehen.
Neu ist auch das Bass-Management, was Trennungen bei 80, 100 und 120 Hz für einen Subwoofer anbietet. Geregelt wird komfortabel mit dem großen Monitor-Encoder an der Front, der auch über tolle Pegelvisualisierung verfügt.
Für erweiterte Surround-Optionen wäre das Apollo x16 oder x16D also die bessere Wahl. Bis zu vier Thunderbolt-Geräte lassen sich ohnehin kaskadieren, was flexible Kombinationen bzw. Anschlussmöglichkeiten bietet.
Integration von Sonarworks SoundID
Neu ist die Möglichkeit, Speaker-Outs und Kopfhörer mit SoundID von Sonarworks zu entzerren und so perfekt auf den Raum abzustimmen.
Aktuell gibt es sogar eine Cross-Promotion, wodurch man die spezielle Sound ID Erweiterung für UAD kostenlos bekommt.
Zum Einmessen braucht man dennoch auch noch die andere Software sowie natürlich er auch das passende Messmikro – beides ist mit Mehrkosten verbunden. Aktuell 315 €.
4 x ADAT (mit Einschränkungen)
Das x8p Gen2 besitzt vier ADAT-Anschlüsse. Das zusätzliche Paar I/Os ist jedoch ausschließlich für den S/MUX-Betrieb gedacht. Das bedeutet: Bei 48 kHz und 96 kHz stehen 8 Kanäle für Ein- und Ausgänge zur Verfügung, bei 44,1/48 kHz hingegen keine 16 Kanäle. Dies verhindert, dass sich Kanäle bei Wechseln zwischen x1- und x2-Sampling durcheinandermischen. Dennoch wirkt diese Einschränkung wieder wie eine bewusste Limitierung seitens Universal Audio.
Kanäle und Routing
Rechnen wir kurz nach: Die acht Preamps zusammen mit den acht ADAT-Eingängen ergeben 16 Eingänge. Der Stereo-Monitor-Ausgang plus die beiden Kopfhörer-Ausgänge ergeben drei Stereo-Ausgänge (also sechs Kanäle), ergänzt durch die acht Kanäle des Sub-D-Ausgangs. Diese 14 analogen Ausgänge summieren sich zusammen mit den acht ADAT-Ausgängen auf insgesamt 22 Kanäle.
Damit bietet das Apollo x8p Gen2 16 Eingänge und 22 Ausgänge – genauso, wie der Hersteller es bewirbt. Zusätzlich gibt es virtuelle Kanäle, die das Routing zwischen der UAD Console und verschiedenen DAWs ermöglichen. Eine vollständige Matrix-Mischung ist auf Grund des “Worflow-orientierten Mischpult-Layouts”, mit zwei Sends und maximal vier Cue-Outs, allerdings nicht möglich.