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Universal Audio Dream ’65 Reverb Amplifier Test

Wir starten unseren Rundgang wie immer mit der Erforschung der Grundsounds und der Bandbreite bestimmter Regelmöglichkeiten. Dazu habe ich das Dream 65 Reverb Amp Pedal direkt an das Audio-Interface (Universal Audio Apollo 8) angeschlossen. Das Pedal ist zwar in Stereo mit dem Audio-Interface verbunden, das aber nur für die spätere Nutzung mit Stereoeffekten. Denn Ampsound, Vibrato und Reverb werden wie beim Original in Mono ausgegeben. Auch die Speaker-Simulationen mit zwei Mikrofonen werden nicht im Panorama verschoben, so wie es beim OX möglich ist. Der Korrelationsgradmesser zeigt bei allen Audiobeispielen mit dem Pedal allein ein monophones Signal an, wie bei der Verwendung mit dem „richtigen“ Amp.

Das Pedal liefert den typischen Fender Deluxe Reverb-Ton mit seidigen Höhen, einem ausgewogenen Frequenzgang bei mittlerer Positionierung der beiden Klangregler und einem relativ unverzerrten Sound, wenn man den Volume-Regler im ersten Viertel des Regelweges stehen hat. Ab ca. 10 Uhr setzt ein leicht übersteuerter Klang ein, der im weiteren Verlauf entsprechend zunimmt und bei höheren Zerrgraden stärker komprimiert und einen leicht fuzzigen Charakter annimmt, vor allem auf den tiefen Saiten. Ich würde sagen, alles erstklassig getroffen!

Das UAFX Dream 65 liegt klanglich sehr nahe am Vorbild und an Ansprache und dem Reaktionsverhalten gibt es nichts zu meckern.

Bei den Effekten gilt das Gleiche: Klanglich alles erstklassig und eindeutig den Charakter getroffen, und das betrifft nicht nur den Basis-Sound, sondern auch die Ansprache. Man hört es beim Klackern des Federhalls bei kurzen perkussiven Tönen. Das macht richtig Spaß und man darf auch gerne etwas üppiger mit dem Effekt auftragen, der immer angenehm im Hintergrund liegt oder sich auf angenehme Weise mit dem Direktsignal mischt. Die Regelwege bei den Effekten sind eine Sache für sich und ich bin absolut kein Fan von ihrem Verlauf bei Fender-Amps: Bei Reverb und Vibrato passiert zuerst nichts, dann kommt eine ganze Ladung und danach geht es wieder moderater weiter. Ein gleichmäßiger Regelweg gefällt mir persönlich besser, aber auch hier haben sich die Entwickler detailgetreu ans Original gehalten und man bekommt das, was man gewohnt ist. Daher fließt diese Eigenart auch nicht als Contra in die Gesamtbewertung ein. Der Boost lässt sich allerdings sehr gut und gleichmäßig dosieren und mit drei Varianten hat man Einiges zur Hand, um Zerrgrad und Frequenzgang noch etwas mit feiner Klinge zu modellieren. Hier sind die nüchternen Vergleichsbeispiele, es geht los mit den Speaker-Kombinationen.

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Cab Check: Alle sechs Speaker Simulationen (Stratocaster) Boost Check: Kein Boost > Lead > Stock > D-Tex – Boost 14 Uhr (Stratocaster) Gain Check: 9 > 12 > 15 > 17 Uhr > Boost max. (Stratocaster) Reverb Check: 7 > 9 > 10 > 12 > 15 > 17 Uhr (Stratocaster) Vibrato Speed Check: 7 > 12 > 17 Uhr (Stratocaster) Vibrato Intensity Check: 11 > 12 > 15 > 17 Uhr (Stratocaster)

Eine große Vielfalt steckt allein in den Grundsounds, die man mit den Speaker-Kombinationen und der Boost-Funktion erzeugen kann. Meine Favoriten sind die beiden ersten Cabs in der roten Reihe, GB25 und Oxford. Aber es kommt immer darauf an, welche Gitarre man benutzt und wie der Charakter bei der Aufnahme und der Platz im Arrangement ist. Aber mit der kompletten Auswahl ist man wirklich erstklassig ausgestattet. Klanglich deckt der Amp einen großen Bereich an Sounds ab, vom drahtigen Funksound bis zum Mid-Gain-Brett mit der typischen Fender-Charakteristik. Die dynamische Ansprache und Reaktion auf das Volume-Poti an der Gitarre funktionieren ebenfalls bestens, man kann sehr gut den Zerrgrad über den Anschlag oder das Volume-Poti an der Gitarre steuern. An der Klangtransparenz gibt es auch nichts zu beanstanden, Akkorde werden sauber aufgelöst, auch bei hohen Gain-Einstellungen. Hier sind einige Beispiele in verschiedenen Stilistiken und den entsprechenden Sounds dazu. Alles nur mit dem Dream 65 Reverb Amp Pedal.

Audio Samples
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Dream 65 – Beispiel 1 (Stratocaster) Dream 65 – Beispiel 2 (Telecaster) Dream 65 – Beispiel 3 (Danelectro 12 String) Dream 65 – Beispiel 4 (Esquire) Dream 65 – Beispiel 5 (Stratocaster) Dream 65 – Beispiel 6 (Melody Maker) Dream 65 – Beispiel 7 (Jaguar P90) Dream 65 – Beispiel 8 (ES-335) Dream 65 – Beispiel 9 (Les Paul)

Der Original Deluxe Reverb Amp ist auch deshalb so beliebt, weil er eine sehr gute Plattform für Overdrive- und Distortion-Pedale ist, daher spannen wir den Bogen nun noch etwas weiter und kombinieren das Dream 65 Reverb Amp Pedal mit diversen Overdrive-Pedalen. In den letzten beiden Beispielen hört ihr Chorussounds – dann auch in Stereo – einmal aus der DAW und dann mit einem vorgeschalteten Strymon Mobius. Man kann selbstverständlich auch Modulations- und Raum-Effekte hinter das Dream 65 Reverb Amp Pedal schalten, aber dann ist der Federhall nicht am Ende der Kette.

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Dream 65 & Effekt – Beispiel 1: Himmelstrutz Fetto (Les Paul) Dream 65 & Effekt – Beispiel 2: Klon KTR (Esquire) Dream 65 & Effekt – Beispiel 3: Friedman BE-OD (ES-335) Dream 65 & Effekt – Beispiel 4: Brigade Chorus (Bass VI) Dream 65 & Effekt – Beispiel 5: Strymon Mobius (ES-335)

Auch diese Disziplin mit vorgeschalteten Overdrives klappt sehr gut! Zum Schluss hört ihr noch ein praxisnahes Recording-Beispiel mit Bandarrangement und verschiedenen Gitarrenspuren.

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Dream 65 im Band Arrangement
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