Universal Audio legt nach und ergänzt mit dem UAFX Lion 68 Super Lead Amp seine Pedalserie um eine Emulation des legendären Marshall Super Lead Amps. Der wegen seiner Plexiglasfront auch häufig nur Marshall Plexi genannte Röhrenverstärker hat wie nur wenige Amps unsere Gehörgewohnheiten geprägt und kann als Inbegriff des Rockgitarren-Sounds bezeichnet werden. Nachdem der Fokus bei den UAFX Amp-Pedalen bisher auf zwei Fender-Modellen und dem VOX AC-30 lag, werden nun also auch Fans des berühmten Marshall-Sounds bedient. An Bord sind dabei gleich drei Versionen der britischen Amp-Legende.
UAFX goes Marshall
Mit dem Woodrow ’55 (Tweed Deluxe) und dem Dream ’65 (Deluxe Reverb) legte der Hersteller bei der Einführung seiner Amp-Pedale zunächst den Fokus auf zwei Klassiker aus dem Hause Fender. Obendrauf gab’s in der ersten Runde außerdem eine Nachbildung des nicht weniger legendären Vox AC30 (Ruby ’63 Top Boost Amplifier). Daher war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis der Hersteller sich auch dem Thema Marshall zuwenden würde. Und wie von UA gewohnt, hat man sich sehr detailliert mit dem heiligen Gral des Rockgitarren-Sounds beschäftigt.
UAFX Lion 68 Super Lead Amp
Im Design unterscheidet sich das UAFX Lion 68 Pedal erst einmal nicht von seinen Vorgängern. Allerdings hat der neueste Sproß aus dem Hause Universal Audio gleich drei Versionen des Marshall-Klassikers an Bord. Im Detail sind dies der Marshall Super Lead, der Marshall Super Bass und eine Variante, die mit „Brown“ betitelt ist. Letztere orientiert sich an einer Modifikation, die auf Eddie Van Halen zurückgeht. Dieser drosselte die Stromzufuhr, was Auswirkungen auf das Klangverhalten seines Marshalls hatte und als „Brown Sound“ in die Geschichte einging. Der Marshall Super Bass, ursprünglich für Bassisten gedacht, verzichtete wiederum auf das Bright Cap in der Eingangsstufe und wurde beispielsweise vom Motörhead-Frontmann Lemmy Kilmister sehr geschätzt. Dennoch fand die Super Bass-Variante auch schnell Fürsprecher in der Gitarrenszene, da sie mehr Clean-Headroom aufweist. Eric Johnson oder Tom Bukovac schwören beispielsweise auf diese Version.
Einfacher Aufbau und doch so viele Sounds
Bekannt ist der Plexi für seine große Dynamik und sensible Ansprache, die für einen sehr lebendigen Klang sorgt. Dabei ist er in der Bedienung zunächst recht schlicht aufgebaut. Und mit den Lautstärkereglern für die beiden gepatchten Eingangskanäle, einem Dreiband-EQ und einem zusätzlichen Presence-Poti orientiert sich das UAFX Lion 68 Super Lead Amp Pedal haargenau am Original. Aber schon allein über die beiden Volume-Potis lassen sich sehr unterschiedliche Schattierungen abrufen. Darüber hinaus reagieren diese Amps sehr empfindlich auf das Eingangssignal, weshalb das Poti an der Gitarre als zusätzlicher Klangformer dient. Obendrauf spendiert der Hersteller seiner Nachbildung aber auch gleich noch einen Boost vor der Eingangsstufe.
Der Raum gehört beim UAFX Lion 68 Super Lead Amp dazu
Wer schon einmal die Möglichkeit hatte, einen Marshall-Style-Amp aufzunehmen, weiß, dass für eine authentische und lebendige Abbildung dieses Sounds eine zusätzliche Abnahme des Raums quasi Pflicht ist. Neben drei Lautsprecher- und Mikrofon-Emulationen hat das UAFX Lion 68 Pedal dafür einen Raum-Parameter zu bieten, mit dem der virtuelle Aufnahmeraum stufenlos hinzugemischt werden kann. In der Lautsprecherauswahl setzt das Pedal beispielsweise auf diverse Greenbacks, hat aber auch eine Box mit gemischten Speakern (2 Greenback / 2 JBL D-120F) im Gepäck. Wie auch schon bei den Vorgängern, können bei der Registrierung des Produkts drei weitere Cabs hinzugefügt werden.
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4-Kabel-Methode und App-Steuerung
Ebenfalls ist es möglich, das Pedal mit einer speziellen 4-Kabelmethode mit dem eigenen Amp zu verbinden, falls dieser einen Einschleifweg zur Verfügung stellt. Somit kann das Pedal den Verstärker um zwei zusätzliche Kanäle erweitern. Weitere Funktionen sind außerdem per Bluetooth über die dazugehörige Smartphone App abrufbar.
Was kostet das UAFX Lion 68 Super Lead Amp Pedal?
Bei Thomann (Affiliate Link) kann das Pedal bereits für 439 Euro vorbestellt werden.