Universal Audio Fuchs Overdrive Supreme Test

Praxis

Wenn wir unseren Fuchs in der freien Wildnis mit dem eingesperrten Fuchs vergleichen, also das Original über eine Gitarrenbox und das Plug-In über kleine Studiomonitore hören, dann ist das natürlich ein sehr wackeliger Vergleich. Da es hier um ein Recording Plug-In geht, muss in der kompletten Signalkette Maß genommen werden. Also den großen Fuchs einfangen und ebenfalls über die Studio-Lautsprecher abhören. Kein Problem, denn ich habe die Aufnahmen vom Overdrive Supreme Topteil noch auf der Festplatte, die jetzt dem knallharten Vergleich zwischen Original und Plug-In dienen dürfen. Ich hatte mir auch die Einstellungen am Original notiert, sodass ich zwei Beispiele mit identischen Einstellungen direkt einander gegenüberstellen kann. Allerdings ist auch dieser Vergleich nur ein Anhaltspunkt, denn beim Test des Originals habe ich meine Marshall-Box und ein Neumann TLM-103 benutzt, die im Plug-In natürlich nicht enthalten sind. Zur Annäherung habe ich die Variante 47 (English 4 x 12 – 3x Dyn57 + EQ) genommen, die dem Originalsound vom Charakter her am nächsten kamen. Hier sind nun die beiden Beispiele.

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Crunch: Fuchs ODS Original (Strat) Crunch: Fuchs ODS Plug-In (Strat) Mid Gain: Fuchs ODS Original (Les Paul) Mid Gain: Fuchs ODS Plug-In (Les Paul)

Die Sounds sind natürlich aufgrund der unterschiedlichen Lautsprecher/Mikrofon-Kombinationen nicht eindeutig identisch, aber man kann den Entwicklern eindeutig sorgfältiges Arbeiten bescheinigen, denn der Klangcharakter des Originals ist sehr gut eingefangen.
Weiter geht es nun mit dem Test in punkto Dynamik, also der Übertragung des Anschlags an der Gitarre und dem Reaktionsverhalten auf die Einstellungen des Volume-Potis an der Gitarre. Hier hatte das Original ja eine exzellente Performance geliefert. Voraussetzung für die optimale Ausnutzung dieser Parameter beim Plug-In ist ein Apollo Interface von Universal Audio, denn auf den internen Prozessoren des Interfaces können die Plug-Ins über die Unison Software mit absolut geringer Ausgangslatenz (vergleichbar mit der Latenz eines digitalen Multieffektgerätes) angesteuert werden. Auch der Hi-Z Eingang ist speziell auf die Impedanz einer direkt angeschlossenen Gitarre eingestellt, weshalb man auch dem digitalen Fuchs eine gute dynamische Ansprache und Reaktion auf das Gitarren-Lautstärkepoti bescheinigen kann. Aber natürlich muss man die Kirche im Dorf lassen. Der “richtige” Amp hat in dieser Beziehung durchaus noch ein paar Asse mehr im Ärmel und schmatzt und atmet auch besser, aber wenn sich das Plug-In mit seinesgleichen misst, dann spielt es schon weit oben mit. Allerdings hat mir der Fender Deluxe aus dem Hause Universal Audio in dieser Disziplin am besten gefallen. Hier hört ihr drei Beispiele mit unterschiedlichen Gitarren und verschiedenen Einstellungen am Instrument.

Audio Samples
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SG Steg-Pickup: Volume 6 (Pick ), Volume 10 (Pick), Volume 10 (Finger) Les Paul: Hals-Pickup (Volume 6), Steg-Pickup (Volume 10) Jaguar P90 Steg-Pickup: Zuerst leicht, dann hart mit dem Pick angeschlagen

Die Bandbreite des Amp Plug-Ins geht von clean bis zu harmonischen mittleren Zerrgraden. Man kann also eine Menge an Klangfacetten mit dem Fuchs Overdrive Supreme abdecken, hier ist noch eine weitere Auswahl mit unterschiedlichen Plug-In Einstellungen.

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Blues Style mit AKG Spring Reverb Plug-In (Les Paul) Funk Style (Tele) Blues Rhythm (Strat)
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