Universal Audio SP-1 Test

Der Markenname Universal Audio hat in der Tontechnik-Branche einen Namen wie Donnerhall, sind doch etliche legendäre Studiogeräte mit der von Bill Putnam gegründeten Firma verbunden. In den späten 1990er Jahren wurde die Marke von seinen Söhnen reaktiviert und zu einem modernen Anbieter von Studioelektronik getrimmt. Als besonders genial erwies sich die frühzeitige Fokussierung auf Interfaces, welche mit maßgeschneiderten, DSP-gestützten Simulationen eine Brücke zwischen der analogen Firmengeschichte und moderner Digitaltechnologie schlugen. UAD-Plug-ins dürfen mittlerweile ebenfalls als Standard gelten. Standard heißt auch unser heutiger Testkandidat. Genauer: Universal Audio SP-1 Standard Pencil Microphone, in der Version als gematchtes Stereoset. Damit, und mit weiteren neuen Mikrofonen, möchte UA jetzt auch den konventionellen Schallwandlermarkt erobern und verspricht „albumfertige“ Ergebnisse zum erschwinglichen Preis. 

Stereoset Kleinmembraner
Kleinmembran-Kondensatormikrofone Universal Audio SP-1 (Stereoset)

Wer auf bahnbrechende Features wartet, wird jedoch enttäuscht, bei den UA Mikros handelt es sich um zwar optisch schicke, aber technisch schnörkellose Arbeitsgeräte ohne Aufsehen erregende technische Details. Das Wörtchen „Standard“ ist übrigens nicht im Brot-und-Butter Sinn gemeint, sondern als Meßlatte, an der sich die anderen zu orientieren haben. Ob das für einen Newcomer zum Paarpreis von knappen 400 Euro nicht etwas zu hoch gegriffen ist, erfahrt ihr auf den folgenden Zeilen. 

Details

Edles Design, Stereoschiene Teil des Sets

Bei UA legt man Wert auf ein gediegenes Image samt zugehörigem Look, soviel wird schon beim Auspacken des mattschwarzen Schächtelchens klar, in welchem sich die Testgeräte verbergen. Nach einer kurzen Zieh- und Klappprozedur liegen die beiden Mikrofone vor mir. Mit einer matt-weißen Pulverbeschichtung und erhabener UA-Logo-Raute machen sie einen edlen Eindruck und heben sich dezent von vielen anderen Schallwandlern ihrer Preisklasse ab. In Sachen Größe und Gehäuseproportionen geht es hingegen standardmäßig zu, die Kapseln sind abschraubbar (weitere Richtcharakteristiken wurden jedoch noch nicht angekündigt), die versenkten und vergoldeten XLR-Pins bilden den rückseitigen Abschluß der Gehäuse. Da es sich bei unserem Testobjekt um ein gematchtes Stereopaar handelt, legt UA noch eine einfache Stereoschiene aus Kunststoff bei, EU-Verkleinerungsgewinde und zwei Windschutze gehören auch zum Paket. Wer ein Case oder eine Tasche vermisst, kann für einfache Transportaufgaben übrigens auch die Schachtel verwenden. 

Technisch gibt es keine Besonderheiten bei den UA SP-1

Anders als manch anderer Hersteller, der neu in eine Produktgruppe einsteigt, verkneift sich UA technische Extravaganzen und spezielle Features. Bei den SP-1 geht es gerade heraus zu, was soviel heißt wie: Es gibt keine Schaltmöglichkeiten wie Low Cut oder Pegelabsenkung und keine auffälligen Messwerte. Besitzern von UA Apollo Interfaces können in der Software ihres Geräts jedoch eigens abgestimmte Presets für die SP-1 anwählen. Die Mikrofone selbst sind davon aber ganz offenbar unbeeinflußt. 

Schachtel Stereoset
Fotostrecke: 5 Bilder Universal Audio SP-1 Stereoset: Die Schachtel kann im Notfall auch als Transportbehälter fungieren.

Der den in China hergestellten UA SP-1 beiliegenden Anleitung ist zu entnehmen, dass der Übertragungsbereich der SP-1 von 20 bis 20000 Hertz reicht, ein Frequenzdiagramm gibt es nicht. 142 SPL Maximalschalldruck (1% Klirrfaktor bei 1 Khz) können die Stäbchen verkraften, die Empfindlichkeit liegt bei knapp 13 mV/Pa. 

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