DETAILS
Ein bisschen Design darf doch sein, wie es scheint. Es muss ja nicht direkt in die Kategorie “Augenweide” gehören. Das silber-gebürstete Metallgehäuse hält sich optisch angenehm zurück, schließlich wird es nicht unbedingt in Racks und unter Schreibtischen versteckt werden, sondern von den (stolzen) Besitzern möglicherweise gut sichtbar neben Computern mit „glimmendem“ Obst-Logo aufgebaut. Und damit es auch in dieser Hinsicht harmoniert, leuchtet bei vorhandener 12V-Netzspannung aus dem externen Steckernetzteil vorne am festplattengroßen Gerät das rautenförmige UA-Logo vor sich hin. Zu lesen gibt es direkt darunter den Firmennamen, rechts die Produktbezeichnung. Ansonsten regiert zwischen den vier kleinen Gehäuseschrauben die gleiche gähnende Leere wie im Weltraum. Das einzige Bedienelement befindet sich auf der Rückseite in Gestalt eines winzigen Ein- und Ausschalters. Ich erlebe es ausgesprochen selten, dass sich die Beschreibung der Bedienelemente derart schnell abhandeln lässt.
Auch die Beschreibung der Anschlüsse geht schnell vonstatten, denn naturgemäß müssen nur Daten vom Computer zur UAD und wieder retour laufen können. Dazu stehen ein FW400- und zwei FW800-Anschlüsse zur Verfügung. Viele Rechner besitzen nur eine einzige 800er-Schnittstelle. Damit mit dem Anschluss einer möglicherweise vorhandenen sonstigen Peripherie durch die Verwendung der UAD nicht direkt alles aus ist, kann die DSP-Kiste das Datensignal durchschleifen. Außerdem können sich auch mehrere Satelliten in einer Rechner-Umlaufbahn befinden. Was wir sonst von Space-Shuttles auf umgebauten Boeings kennen, ist auch hier möglich – der Huckepack: Die Rillen auf der Oberseite des Gehäuses sind nämlich keine Zierleisten, sondern dienen schlicht der Stapelbarkeit. Es können sogar bis zu vier Einheiten verbunden werden, was eine enorme DSP-Leistung bedeutet. Die Farm wird komplett, wenn man zudem noch UAD-PCI-Karten benutzt. Mittig auf der Rückseite prangt eine zweifarbige LED, die grün leuchtend verkündet, wenn die Satellite Quad mit einem Rechner verbunden und akitv ist. Mit Blinken und dem Einsatz ihrer roten Leuchtfähigkeit kann sie uns weitere Informationen geben, falls dies notwendig ist – etwa bei Fehlfunktionen. Warum um alles in der Welt diese LED hinten versteckt wird, ist mir allerdings nicht ganz einleuchtend, aber sei’s drum. Die UAD eignet sich hervorragend zum Betrieb mit tragbaren Computern und ist schlauerweise ebenfalls (leicht) tragbar – leider nicht nur für den Besitzer. Universal Audio wollen es Dieben jedoch nicht zu einfach machen und haben einen Anschluss für das Kensington-Schloss installiert.
Im Inneren des Silberlings geht es mit Sicherheit wesentlich komplexer zu als beim Namens-Urahn Sputnik 1, den die Russen 1957 ins All geschubst haben. Im Universal Audio werkeln vier Shark-DSPs vom Typ ADSP-21369 und verwandeln die ihnen überlassenen Audiosignale so, wie man es auf der grafischen Oberfläche der Plug-Ins eingestellt hat. Die Samplerate der Host-DAW und der verwendeten Audio-Hardware kann bis zu 192 kHz betragen. Wer eine UAD-2 Satellite sein Eigen nennt, installiert auf seinem Rechner das “Meter & Control Panel”, in welchem Auskunft über wichtige Werte gegeben wird und in dem sich Einstellungen vornehmen lassen. So erfährt man im Meter zum Beispiel, wie viel die DSPs zu tun haben, aber auch, wie hoch die Belastung des 1394-Bus ist oder wie viel des Onboard-RAM in Verwendung ist (dieser Speicher wird vor allem bei Delays und Reverbs genutzt). “System Info” im Control Panel zeigt die angeschlossene UAD-Hardware, im Panel “Plug-Ins” können die vielen verfügbaren Plugs als 14-Tage-Demo freigeschaltet oder gekauft werden. In “Configuration” werden Geschichten wie Extra-Buffer geschaltet.
Für dich ausgesucht
UAD-2 Satellite Quad ist lauffähig auf Intel-Macs unter Snow Leopard ab 10.6.4. Alle relevanten AU-, VST- und RTAS-Hosts werden unterstützt. Die Hardware der verschiedenen Satellite-Quads ist wie beschrieben bei den verfügbaren Produkten immer die gleiche. Unterschiede gibt es im Wert der Gutscheine für den Software-Einkauf im UA-Online-Store. Neben den immer enthaltenen Plug-Ins der “Analog Classics”-Serie (darunter LA-2A, 1176 und Pultec-EQ) kann aus einem kleinen Universum weiterer Plug-Ins ausgewählt werden – gegen ordentliche Bezahlung versteht sich. So kosten die beiden gemodelten Reverbs EMT 140 und EMT 250 im Bundle gut 350 Dollar. Selbst ein 500-Dollar-Gutschein ist also schnell verbraten, ein “Complete”-Bundle gibt es leider nicht.
stefan sagt:
#1 - 29.10.2012 um 21:50 Uhr
also, ich weiß jetzt nicht was der test mit dem satellite-system zu tun hat. hier wurden aus meiner sicht sehr oberflächlich ein paar plug ins vorgestellt. auf fragen zum satellite-system (performance über firewire-bus, anzahl an plug ins, probleme mit dem system) wird überhaupt nicht eingegangen. Ich sag mal so...der artikel braucht eine andere überschrift ;-)