Praxis
Installation und Kompatibilität
Eine Besonderheit vorweg: Das UAD 9.14 Update ist bereits mit Apples aktuellem Betriebssystem Big Sur, nicht aber mit Apple M1 Silicon kompatibel! Für die Installation unter macOS Big Sur wird auf der Homepage eine eigene Installationsdatei (9.14.6) bereitgestellt, während v9.14.5 die Version für ältere Mac-Betriebssysteme und Windows-Rechner ist. Die Größe der Installationsdatei beträgt übrigens beachtliche 4,34 GB. Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass das Update ebenfalls ein Firmware-Update der UAD Hardware beinhaltet. In meinem Fall erfolgte dies automatisch und vollkommen problemlos nach dem Update meines Testcomputers (iMac Pro, macOS 10.15.7 Catalina) auf meinem Apollo X4.
Was bringt C-Suite C-Vox?
Spontan erscheinen manch einem 349 Euro vielleicht recht teuer für ein Säuberungs-Tool, dafür erhält man allerdings einen sehr guten Gegenwert. Das Nutzsignal wird wie von Zauberhand von unerwünschten Artefakten befreit ohne an Natürlichkeit einzubüßen. Die Situation (offene Terassentür), in der das folgende Audiobeispiel aufgenommen wurde, war schon ziemlich fahrlässig. Hubschrauber sowie einige besonders hysterische Vögel auf meinen verhaspelten und hier nicht veröffentlichten Outtakes lässt auch das Plugin erwartungsgemäß nicht komplett verschwinden. Die Hintergrundgeräusche, die es „latenzfrei“ in Echtzeit reduziert oder sogar komplett eliminiert, sind für mich aber erstaunlich genug, um eine ganz klare Empfehlung für Bedroom-Sänger und Podcaster auszusprechen!
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Wie klingt der API Channel Strip?
Channel Strips gelten generell als vielseitige Tools für Klangkorrekturen und auch kreative Verformungen des Signals. Beides hat der API Vision Channel Strip aufgrund seiner flexiblen Routing- und Side-Chain-Optionen in seinem Repertoire. Echte API-Hardware habe ich bisher nie unter meinen Fingern gehabt, allerdings vermittelt das Plugin mit seinem organischen, warmen und griffigen Klangcharakter, welche Eigenschaften für den guten Ruf des amerikanischen Herstellers verantwortlich sind. Besonders gut gefallen mir die butterweichen Filter, die im Gesangsbeispiel zu hören sind. Nicht so gut gefällt mir das für meine Augen etwas überladen wirkende GUI, das die Hardware fotorealistisch nachempfindet. Von daher kann man Universal Audio hierfür vielleicht nicht unbedingt kritisieren, aber ich empfinde beispielsweise den Neve 88RS Channel Strip als zugänglicher – Geschmacksache … Aber wie hört sich der API Channel Strip denn nun an?
Lohnt sich der API Preamp?
Klangliche Unterschiede von Preamps sind nicht selten subtil und zeigen sich wenn dann häufig erst in der Sättigung. Das Unison-Plugin API Preamp offenbart seinen warmen und satten Klangcharakter bereits im „normalen“ Gain-Bereich. Das vergleichende Klangbeispiel (Sprachaufnahme bei gleichem Mikrofonabstand zum Neumann TLM 102) klingt weniger „satt“ und etwas nasaler. Inwieweit dies an der wahrscheinlich geänderten Eingangsimpedanz oder sonstigen Modelling-Eigenschaften liegt, vermag ich nicht zu beurteilen. Fakt ist, dass das Signal mit der API-212L-Emulation für meine Ohren gefälliger klingt.
Was ist sonst noch aufgefallen?
Ich arbeite mittlerweile ca. 20 Jahren, quasi seit dem Erscheinen von UAD-1-Plugins, mit UAD-Software, die stets zuverlässig funktioniert, was auch beim aktuellen Update (zu 99 %) der Fall ist. Offenbar hat sich dieses Mal ein kleiner Grafik-Bug eingeschlichen, der dafür sorgt, dass sich die UAD Console-Software nicht mehr auf dem Bildschirm verbergen lässt (Command+H). Jedenfalls ist dies auf meinem Testrechner (iMac Pro, macOS 10.15.7 Catalina) der Fall. Vermutlich wird dieser Fehler bald behoben sein, sollte in einem Review aber nicht unerwähnt bleiben.