HomeGitarreTestsUniversal Audio UAFX 1176 Studio Compressor, Orion Tape Echo, Heavenly Plate Reverb Test
Universal Audio UAFX 1176 Studio Compressor, Orion Tape Echo, Heavenly Plate Reverb Test
So werden die Audiobeispiele unserer Kandidaten in der Praxis aufgezeichnet
Für die Soundfiles setze ich die Pedale jeweils direkt vor einen 73er Fender Bassman Top und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Für verzerrte Sounds benutze ich einen Wampler Tumnus Overdrive. Die Gitarren werden jeweils angegeben.
So klingt der Universal Audio UAFX 1176 Studio Compressor
Der 1176 Studio Compressor bietet im Single-Mode das einfache 1176-Setting. Hier ist von dezenter Kompression mit schöner Tonandickung bis hin zu squashigen Twangsounds alles möglich. Die Regler arbeiten sehr feinfühlig, wobei die Attack-Zeiten des 1176 extrem schnell greifen.
Die Ratio lässt sich in sechs Stufen regeln, wobei das erste Setting den Klang färbt, aber keine Kompression hinzufügt. Der Output-Regler bietet tolle Möglichkeiten, den Gesamtpegel anzupassen, und den Compressor sogar als Booster einzusetzen. Die Magie des Dual-Settings liegt primär in der Einstellung des Input-Potis, denn über dieses kann man sehr eigenständige Distortionsounds erzielen, die in Kombination mit einem crunchenden Amp ordentlich Zerre bieten. Als Vorlage diente hier der Gitarrensound des Led Zeppelin Songs “Black Dog”, der allerdings direkt ins Pult aufgenommen wurde. Diese Option zeige ich euch natürlich auch im letzten Klangbeispiel.
Beim Dual-Setting sind, wie der Name vermuten lässt, zwei Kompressoren in Reihe geschaltet und aufgrund des hohen Gain-Pegels des ersten Kompressors zeigen sich die Änderungen an den Reglern Attack, Release und Ratio eher subtil. Im Sustain-Mode kommen ebenfalls zwei 1176 zum Einsatz, die jedoch so konfiguriert sind, dass sie ein Maximum an Kompression bieten. Hier gehen zwar die Nebengeräusche deutlich in die Höhe, aber für fette und singende Leadsounds im Gilmour-Stil ist dieser Modus geradezu prädestiniert. Sucht man nur einen gut klingenden Kompressor, ist der 1176 mit dem Single-Setting bestens gerüstet, die anderen beiden Modi sind etwas spezieller und vollkommen cleane Sounds nur schwer umsetzbar.
Insgesamt muss man dennoch sagen, dass die Vielseitigkeit des Pedals enorm ist. Und die Tatsache, dass der Dual-Mode sogar noch einen „Off-Label“-Einsatz als Zerrer bietet, flexibilisieren das 1176 Studio Compressor Pedal zusätzlich.
UAFX 1176: Pedal Off/On – Ratio Check – Stratocaster
Input
Mode
Output
Attack
Release
Ratio
Max
Dual
15:00
12:00
Max
1:12
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
UAFX 1176: Dual Mode Setting – direkt in Audio Interface – Les Paul
So klingt das UAFX Orion Tape Echo
Das Orion Tape Echo liefert einen warmen, analogen Bandecho-Sound, wobei der Eigenklang der simulierten EP-Vorstufe, wenn sie aktiv ist, den Ton zusätzlich andickt und auch leicht komprimiert. Die Regelmöglichkeiten sind sinnvoll gewählt und mit dem Mixregler sind auch Dry/Wet-Setups kein Problem. Das Rec-Level-Poti bestimmt die Delay-Lautstärke, der Sound wird allerdings auch noch deutlich wärmer, sodass dichten Delay-Fahnen nichts im Wege steht. Der Wonk-Regler addiert mit seinen Band-Nebengeräuschen etwas Mojo und interagiert mit dem Tape-Age-Schalter. Den stärksten Effekt erhält man hier, wenn man den Tape-Schalter auf Old oder Worn setzt.
Mit aktiviertem Preamp kann man den Orion auch als „Always-on“-EP-Booster einsetzen, ganz ohne Delay. So lassen sich auch cleane, trockene Sounds mit der warmen Verdichtung des EP-Preamps garnieren. Diesen Schachzug empfinde ich als besonders geglückt, denn streng genommen stecken hier zwei Pedale in einem. Grundsätzlich handelt es sich hier um ein tolles Pedal mit Charakter und eigener Färbung, das sehr flexible Grundsounds erlaubt, von Brot-und-Butter- bis hin zu dunklen Vintage-Echos. Das Delay arbeitet zwar nur in Mono, aber das tut die berühmte Vorlage auch und wird die meisten Gitarristen, die mit nur einem Amp spielen, auch vollkommen zufriedenstellen.
UAFX Orion Tape Echo: EP Booster Preamp Off/On – Les Paul
So klingt der UAFX Heavenly Plate Reverb
Der Heavenly Plate Reverb soll laut Hersteller den Sound alter deutscher Studio-Plattenhallgeräte der 1950er-Jahre simulieren. Die drei Plate-Typen unterscheiden sich klanglich trotz ähnlicher DNA, wobei die Stellung A einen höhenreichen Plattenhall liefert, Stellung B etwas dunkler daherkommt und das C-Setting klanglich etwas voller und weniger Vintage-mäßig erscheint. Der Decay Regler legt hier feinfühlig die Ausklangzeit fest, wobei die niedrigste Reglerstellung schon einen relativ großen Raum öffnet. Über das Pre-Delay kann die Zeitspanne vor dem Einsetzen des Hallsignals zwischen 0 und 250 ms festgelegt werden. So wird es beispielsweise möglich, bei aktiverem Picking die Taktanfänge relativ clean zu behalten. Der EQ erlaubt nuancierte Eingriffe in den Höhenbereich der Hallfahne, sodass die grobe Voreinstellung des Plate-Types genauer gezeichnet werden kann.
Auch eine angenehm dezente Modulation ist an Bord, um der Hallfahne eine zusätzliche Dimension zu verleihen, wobei die Rate-Stellung sowohl im Slow- als auch im Fast-Betrieb sehr praxisnahe Grundeinstellungen bietet. Die Option, den Hall mit einem leichten Choruseffekt zu belegen, eignet sich übrigens auch hervorragend für User, denen ein Standard-Choruspedal zu aufdringlich ist und die nur ein subtiles Wabern auf ihrem Spiel benötigen. Auch hier gibt es aus meiner Sicht nichts zu beanstanden, denn der Heavenly Plate Reverb liefert einen qualitativ hochwertigen Hall mit viel Transparenz und flexiblen Regelmöglichkeiten.
Decay
Plate
Mix
Predelay
EQ
Mod
12:00
1-3
12:00
12:00
12:00
9:00
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
UAFX Heavenly: Pedal Off/On – Mid Setting – Plate A, B und C
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