Universal Audio setzt mit dem UAFX Knuckles ’92 Rev F Dual Rec Amplifier zum nächsten Streich an! Nach dem unlängst vorgestellten ANTI 1992 High-Gain-Amp-Modeler scheint es nur logisch, einen weiteren Metal-Klassiker ins Portfolio aufzunehmen. Die Rede ist vom Mesa Boogie Dual Rectifier, den unser Testkandidat mit drei Kanälen und zwei Boost-Schaltkreisen abbildet. Ob der UAFX-Neuzugang genauso überzeugen kann wie seine Vorgänger?
UAFX Knuckles ’92 Rev F Dual Rec Amplifier – Das Wichtigste in Kürze
- Mesa Boogie Dual Rectifier Style Amp- und Cab-Modeler im Pedalformat
- drei Kanäle (Clean, Orange, Red)
- drei On-Board Cabsims (plus 3 nach Registrierung)
- sechs Potis: Gain, Presence, Output, Bass, Mid und Treble
- schaltbarer TS- und TC-Style Drive/Boost
- Hergestellt in Malaysia
Gehäuse und Bedienung des UAFX Knuckles ’92 Rev F Dual Rec Amplifiers
Der UAFX Knuckles ’92 Rev F Dual Rec Amplifier reiht sich in Optik und Dimensionen nahtlos in die vorangegangenen UAFX-Pedale ein. Das silberfarbene Metallgehäuse kommt im Pultdesign mit den Maßen 91 x 146 x 61 mm (B x T x H), wirkt solide und strahlt eine hohe Roadtauglichkeit aus. Auf der Oberseite versammeln sich alle Bedienelemente, bestehend aus sechs zweireihig angeordneten Potis und drei Dreifach-Kippschaltern. Die vorderen drei Regler verarzten Gain, Presence und Output, die hintere Reihe beheimatet den EQ mit Bass, Mid und Treble. Der mittlere Kippschalter bietet für alle Potis eine zweite Funktion zum Einstellen von Room Reverb, Noise Gate und der Settings des Drives/Boost-Schaltkreises. Die beiden Fußschalter können ebenfalls verschiedene Funktionen übernehmen. Ab Werk befindet sich das Pedal im Live/Preset-Mode, in dem der linke Fußschalter das Pedal aktiviert, der rechte hingegen ein gewähltes Preset aufruft. Auch andere Belegungen sind möglich, wie z. B. die Aktivierung des Boostmoduls oder des Gates. Stirnseitig sind alle Anschlüsse untergebracht. Zwei Ein- und Ausgänge im 6,3-mm-Klinkenformat ermöglichen neben dem Standard-Monobetrieb auch die Verwendung der 4-Kabel-Methode. Darüber hinaus zeigen sich hier noch ein USB-Anschluss und der Eingang für ein optionales Netzteil, das den Knuckles mit 9 V und 400 mA befeuern muss.
Drei Kanäle und sechs Cabinet-Simulationen
Der UAFX Knuckles ist mit drei Kanälen ausgestattet, Clean, Orange und Red. Die App eröffnet jedoch noch weitere Soundoptionen, auf die wir unten genauer zu sprechen kommen. Bietet der originale Dual Rectifier Amp für den Orange- und Red-Kanal die Auswahl aus den drei schaltbaren Channel Styles „Raw“, „Vintage“ und „Modern“, so geht es beim Pedal etwas simpler zu. Dennoch lässt sich der Orange Kanal zwischen Normal und Modern und der Red Kanal zwischen Normal und Vintage schalten. Analog zum Anti 1992 wurde der Knuckles mit zwei wählbaren Boost-Klassikern ausstaffiert. Zum einen findet sich hier der TS Overdrive, der einen Tube-Screamer simuliert, aber auch der TC Preamp nach Vorlage des TC Electronic Integrated Preamplifiers. Das alternative Setting der hinteren Poti-Reihe bietet die identischen drei Parameter der Vorlagen. Die Integration der beiden Booster empfinde ich als extrem benutzerfreundlich, denn in härteren Genres ist es absolut Usus, für mehr Gain Zerrpedale vor den Amp zu hängen, aber auch für ein strafferes Lowend. Über den linken Cab-Schalter werden die Speakersimulationen angewählt, wobei werkseitig bereits drei Cabinets an Bord sind, die sich nach Registrierung auf insgesamt sechs aufstocken lassen. Hier gibt es archetypische 4×12“ Boxen mit z. B. Celestion V30-, Creamback-, Classic Lead- und Greenback-Speakern, aber auch ein 1×12“ Electro-Voice EVM12L Cabinet. Wer den UAFX Knuckles mit einer Endstufe und abgemikter Box, oder aber mit eigenen IRs betreiben will, der hat die Möglichkeit, den Cab-Block zu deaktivieren. Sämtliche Einstellungen lassen sich abspeichern, was über den mittleren Kippschalter in der Down-Position realisiert wird.
Der UAFX Knuckles ’92 kommt mit USB- und Bluetooth-Anbindung
Über die USB-C-Buchse kann das Pedal an einen Rechner angeschlossen werden, wobei sowohl PCs als auch Macs unterstützt werden. Auch lässt sich der Knuckles über die kostenlose UAFX Control App per Bluetooth über das Smartphone oder Tablet (Android, iOS) bedienen. Die App bietet einige Parameter und Optionen, die über die physischen Regler nicht zugänglich sind. Darüber hinaus können Artist-Presets oder eigene Voreinstellungen verwaltet und auch Firmware-Updates aufgespielt werden. Im Amp-Sektor lassen sich Endstufenröhren, Gleichrichtertyp und Power Mode anwählen.
Ein häufiger Kritikpunkt der UAFX-Pedale ist die unzulängliche Stabilität der Bluetooth-Verbindung. Während der kompletten Testdauer konnte ich zwar keine Aussetzer verzeichnen, allerdings empfinde ich den Kopplungsvorgang nach wie vor als extrem langwierig. Leider muss ich sagen, dass für mich persönlich die Benutzung der App daher in einer Live-Situation nur eingeschränkt infrage käme. Schade, dass eine Firma wie Universal Audio nach all der Zeit zu diesem Aspekt immer noch keine Lösung gefunden hat, die der sonstigen Qualität ihrer Produkte gerecht wird. Ein MIDI-Anschluss ist nicht vorhanden, was aus meiner Sicht nicht allzu tragisch ist. Dennoch würde er, bei der Menge an möglichen Settings, das Pedal in einem Live-Setup klar flexibilisieren.