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Universal Audio VOLT 476P Test

Volt 4 in der Praxis

Einfach, gut, aber nicht günstig

Grundlegend erklärt sich das Universal Audio Interface von selbst – das ist gut! Zumal am Mac nicht mal Treiber notwendig sind. Das Monitoring ist einfach und ebenfalls selbsterklärend – nur anstecken und los! 

Fotostrecke: 7 Bilder 8,59 ms bei 32 Samples und 44,1kHz: solide Latenz mit dem UA Volt unter macOS in Ableton Live 11

Die Preamps sind grundsolide und neigen nur im obersten Viertel zum leichten Rauschen –  typisch in dieser Preisklasse, wobei man dazusagen muss, dass UA das 476P schon verhältnismäßig teuer positioniert. Selbst wenn ein direkter Vergleich mit Mitbewerbern nicht möglich ist, sollte man sich auch mal Focusrite oder Steinberg ansehen. 

Das UR44C hat keinen Vintage Mode und auch keinen Kompressor, aber definitiv das bessere DSP-Monitoring – nicht unwichtig. Und es kostet über 100 Euro weniger. Das Clarett+ ist hinsichtlich Monitorings ebenfalls flexibler, liefert aber auch nur 2 dB mehr Gain und ist sogar etwas teurer.

Für gleiches Geld gibt es aber aus eigenem Hause schon das UA Apollo Solo, was definitiv das bessere Audiointerface ist – selbst wenn es „nur“ zwei Preamps hat. Die haben amtlich Gain (65 dB vs. 55 dB), rauschen weniger und bieten mit der Unison-Option im Preamp viel mehr – durchaus aufpreispflichtige – Spielmöglichkeiten.

Flexibleres, wenn zugegeben auch etwas komplizierteres Monitoring inklusive getrennt adressierbarem Main-Out und Kopfhörer gibt es ebenfalls dazu – bessere Wandler sowieso. Geilere Haptik ohne peinliches Holz auch – das sollte man nicht außer Acht lassen.

Für wen ist das Volt 476P? 

Ihr merkt schon, hier steh ich zwischen den Stühlen. Wie kann das sein? Die anderen Volts, die ich getestet habe, sind ja grundsätzlich identisch – nur preislich und in Anbetracht der Features in sich stimmiger. Für wen das 476P nun genau sein soll – ehrlich gesagt: keine Ahnung.

Audio Samples
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Guitars – 4 Mics / Clean (SM57 & FET47 Mono, Gefell M300 Stereo) Guitars – 4 Mics / Vintage Guitars – 4 Mics / Vintage + Git-Comp Guitars – 4 Mics / Clean + UA LA2A-Plugin auf Summe Guitars – 4 Mics / Vintage + UA LA2A-Plugin auf Einzelspuren United FET 47 / Clean United FET 47 / Vintage United FET 47 / Vintage + Git-Comp Shure SM57 / Clean Shure SM57 / Vintage Shure SM57 / Vintage + Git-Comp

Ambitionierte Recordings mit mehr als zwei Mics in allen Ehren, aber wer bereits auf dem Level operiert und Geld für vier hochwertige Mics ausgegeben hat, könnte beim Interface durchaus zwei Etagen höher ins Regal greifen. Für Bands oder Drums sind vier Preamps aber auch wieder zu wenig. Dem Podcaster kommt der Preamp mit Kompressor zwar gelegen, dann dürfte es aber wiederum an Loopback-Channels fehlen. Und ohnehin ist das Direct-Monitoring in der Klasse zu rudimentär und nicht richtig durchdacht.

Zu einfaches Direct-Monitoring

Man kann zwar nicht nur „entweder oder“ auswählen, sondern auch alle Quellen gleichzeitig aktivieren und sie damit mischen – hören tun dabei nur alle dasselbe! Und das Mischungsverhältnis lässt sich maximal über den Gain regulieren – suboptimal bei vier Quellen. Oder möchte man die Room-Mics so aufreißen? Eher nicht. Der gemeinsame Mono-Taster, der alle Inputs mit einem Mal summiert, ist bei vier Mics ebenfalls unpraktisch. Über die globale Phantompower kann man diskutieren – ideal ist das aber ebenfalls nicht.

Außerdem gibt es für mich kein relevantes Szenario, bei dem die Wahl der USB-Outputs zur Zuweisung von Main-Out/Kopfhörer einen Mehrwert bringt. Vielleicht dient sie aber auch dazu, um einen Hardware-Insert vor der Wandlung abzuhören? Hätte man sich jedenfalls sparen können. Sinnigerweise hätte man meines Erachtens nach USB1/2 fix auf Kopfhörer 1 und Main Out geklemmt und den Kopfhörer 2 dann zwischen USB1/2 und USB3/4 umschaltbar gemacht. Ach, und die Inputs will man als Producer auch nicht unbedingt auf der Summe hören… 

Gesagtes trifft zugegebenermaßen auf Volt 4 und Volt 476 ebenfalls zu, nur sind die günstiger und den Line-In betrachte ich da als nettes Extra – für Solomusiker sind die Monitoring-Möglichkeiten für zwei Preamps indes ausreichend – bei vier Preamps und zwei Kopfhöreranschlüssen verschiebt sich aber meine Erwartungshaltung – zumal 449 Euro kein Schnäppchen sind. 

Volt zum Ersten, zum Zweiten – Verkauft!

Insofern finde ich das Volt 2 für aktuell 176 Euro tatsächlich am stimmigsten – weshalb meine Empfehlung hierhin tendiert. Den Aufpreis von 110 Euro zum Volt 276 (286 Euro) finde ich für die Kompressoren schon heftig – zumal das kein echter 1176 und die Regelmöglichkeiten zu knapp bemessen sind. Konservativ Pegeln und mit Plugins komprimieren kommt sicherlich auch nicht schlechter, wenn nicht sogar besser. 

Das Volt 1 mit 138 Euro kostet am wenigsten, allerdings stehen die 28 Euro in keinem Verhältnis zum generellen Verzicht auf Stereo-Input. Das Volt 4 für aktuell 249 Euro hat sogar einen zusätzlichen Stereo-I/O, wobei ich mir die Frage stelle, zu welchem Zweck man den in diesem Sektor braucht. Vielleicht für einen Submixer? Nur dann bekommt man für die Summe auch schon ein großes Interface. Ähnliches gilt für das Volt 476 (349 Euro). Über das Volt 476P (449 Euro) haben wir bereits ausführlich gesprochen. Immerhin haben wir so viel Qual der Wahl. 

Falls die Preise von der UVP weiter abrücken, was zu erwarten ist, könnte es wieder anders aussehen – oder wenn Universal Audio noch ein paar UADx-Plugin Schmankerl dazu packt, die aktuelle Promo mit den LA2A-Collection und Plates finde ich gut, allerdings sollte das nicht zeitlich befristet sein.

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