Eine doch eher seltene Gelegenheit, ohne Filter in einer Probe zu einer großen Welttournee einer ziemlich großen Band genau auf die Finger zu schauen, bietet ein Video, das dieser Tage auf YouTube aufgetaucht ist. Okay, es ist über 30 Jahre alt, aber die Eindrücke, die man bekommt, sind nach wie vor absolut authentisch.
Das Video zeigt Genesis, prominent die Drummer Chester Thompson und natürlich Phil Collins, aus nächster Nähe bei den Rehearsals zur bekanntlich ziemlich erfolgreichen „We Can’t Dance“-Tour 1992 im englischen Chiddingfold, Surrey. Zu sehen ist Chester Thompson an seinem mittlerweile legendären, weil besonders umfangreichen Sonor-„Signature“-Kit während der Closing-Section von „The Musical Box“. Phil Collins steht währenddessen als Sänger vor ihm. Dann nimmt der Meister selbst zum anschließenden „Firth of Fifth“ hinter dem ebenso legendären Gretsch-Concert-Tom-Drumset Platz.
Interessant zu sehen ist beispielsweise, wie Collins und Thompson bei diesen frühen und detailverliebten Genesis-Kompositionen aus den Siebzigerjahren die Drumparts harmonisch aufteilen und sich dabei auch klangtechnisch geschmackvoll ergänzen. Der Sound ist direkt, nahezu unverstärkt und klingt damit tatsächlich nach Proberaum, nicht nach großer Produktion – was sich zum Beispiel besonders bei Collins’ Piccolo-(Haupt-)Snaredrum der Marke Noble & Cooley bemerkbar macht. Näher dran geht nicht. Schaut mal rein.
P.S. Hier gibt es eine Live-Version, das Medley startet ab Minute 26:31.
Stefan Dietrich sagt:
#1 - 14.07.2024 um 20:40 Uhr
Wenn man diesen Beitrag liest, könnte man denken: Genesis, das ist Collins, Collins, Collins und dann kommt erst mal gar nichts. Der eigentliche "Meister", nämlich maßgebliche Songwriter der Band, Tony Banks, wird z.B. gar nicht erwähnt. Da ich solche Kommentare oft lese, muss ich das mal loswerden