Der Dapper, ein Multieffektgerät des chinesischen Herstellers Valeton, vereint die drei Effekte Overdrive, Distortion, Delay und einen Tuner in einem sehr kompakten Gehäuse, das in jedem Gitarrengigbag Platz finden sollte. Und das Ganze gibt es dann auch noch zu einem erstaunlich moderaten Preis von gerade einmal 169 Euro. Da werden die Augen groß und die Ohren gespitzt!
Zudem bietet das Gerät auch noch einen Einschleifweg, eine Tap-Funktion für das Delay und eine Lautsprechersimulation, wenn man mal ohne Amp spielen möchte. Wenn es nun auch noch einigermaßen klingt, dann könnte dieses Teil ein schöner Geheimtipp werden. Vorhang auf und Bühne frei für den Dapper.
Details
Gehäuse/Optik
Unser Testkandidat macht seinem Namen alle Ehre und sieht dazu auch noch recht elegant und stylish aus. Er kommt im silberfarbenen Metallgehäuse mit fünf Schaltern in der unteren Reihe des Bedienfeldes. Die obere Reihe ist mit Reglern belegt, kleine Exemplare, deren Potiknöpfe mit einem gummierten Rand ausgestattet sind. Diese sind sehr griffig und trotz der geringen Größe sind ihre Markierungen gut zu erkennen. Separate Kontroll-LEDs gibt es keine, die werden durch die Potis ersetzt. Wird eine Sektion mit dem entsprechenden Schalter aktiviert, leuchten alle Regler in der Farbe des Effektes (Overdrive grün, Distortion rot, Delay blau). An den Außenpositionen finden sich noch eine LED zur Anzeige der Tap-Funktion und rechts das Display des Tuners. Hier wird der angeschlagene Ton angezeigt, die Stimmung kann über drei kleine LEDs oberhalb des Displays kontrolliert werden. Zwar ist das nicht unbedingt die ultimative Präzision, aber es reicht aus, die Gitarre zu stimmen, und das ist genau das, worauf es ankommt.
Der Dapper passt mit seinen geringen Maßen von 320 x 65 x 42 mm (B x T x H) locker ins Gigbag, auch das Gewicht von 650 Gramm ist für ein Multi-Effektgerät relativ gering. Es steht solide auf acht kleinen Gummifüßen und wird mit 9V-Gleichstrom betrieben. Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen, obwohl der Dapper mit einem Stromverbrauch von 85 mA recht sparsam ist. Aber das benötigte Netzteil gehört auf jeden Fall zum Lieferumfang, sein Anschluss befindet sich an der Rückseite. Hier sind auch die restlichen Anschlüsse geparkt, neben Ein- und Ausgang warten auch eine Send- und eine Return-Buchse. Sehr gut! Der dazugehörige interne Effektloop liegt in der Signalkette zwischen Distortion und Delay, hier können entweder noch zusätzliche Effektpedale angeschlossen oder der Amp mit der “Vier-Kabel-Methode” verbunden werden. Dadurch sind Overdrive und Distortion vor der Vorstufe und das Delay hinter der Vorstufe des Amps positioniert. Direkt neben dem Output findet sich noch ein kleiner Schalter, mit dem die Cab-Simulation aktiviert werden kann. Wie das Ganze klingt, werdet ihr im Praxisteil zu hören bekommen.
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Die Bedienung ist absolut problemlos, die Sektionen werden mit den dazugehörigen Schaltern aktiviert. Zum Einstellen der einzelnen Effekte stehen folgende Regelmöglichkeiten zur Verfügung:
- Overdrive: Volume, Tone, Gain
- Distortion: Volume, Bass, Treble, Gain
- Delay: Mix, Regen (Anzahl der Echowiederholungen), Time (Delay-Zeit)
Die Delay-Zeit kann auch per Fuß über den Tap-Schalter eingegeben werden, die Kontroll-LED blinkt dann im entsprechenden Tempo. Bei eingeschaltetem Tuner ist das Signal stummgeschaltet, um einen geräuschlosen Stimmvorgang zu ermöglichen. Alles ist bis hierher sehr gut durchdacht und auch die Ausstattung mit Tuner, Tap-Funktion und Send/Return ist für den Preis wirklich erstklassig. Jetzt muss es nur noch klingen, und das werden wir direkt überprüfen.
roseblood11 sagt:
#1 - 06.10.2019 um 23:05 Uhr
Leider gibt es keinen schaltbaren Tap Divider (Viertel, Achtel, punktierte Achtel). Damit ist Tap Tempo ziemlich nutzlos.Ein Schalter, um die Position der Loop zu verschieben, wäre auch sinnvoll (vor/hinter Distortion).
Ascherbachloewe007 sagt:
#2 - 31.01.2020 um 17:27 Uhr
Frage: direkt in den effect return eines amps geht auch ? Oder beinhaltet das geraet keine preamp funktionalitaet ?
Thomas Dill - bonedo sagt:
#3 - 31.01.2020 um 18:54 Uhr
Der Dapper ist prinzipiell für die Benutzung mit (unverzerrter) Amp Vorstufe gedacht. Als Preamp würde ich das Gerät nicht bezeichnen, aber ausprobieren kann man es schon mal ihn vor die Endstufe zu schalten.