Exzellentes Handling!
Bei der Anschaffung eines Boutique-Basses spielt die Handhabung sicherlich eine entscheidende Rolle. In diesem Punkt kann der Valiant Guitars Jupiter Bass auf ganzer Linie überzeugen, denn er lässt sich wirklich extrem komfortabel und mühelos spielen.
Er wiegt, wie weiter oben bereits erwähnt, lediglich 3,5kg und hängt gut balanciert am Gurt – selbst ausgedehnte Marathon-Gigs lassen sich mit dem wendigen Viersaiter daher problemlos absolvieren. Allein im Sitzen ist die Balance des Valiant Guitars Jupiters nicht ganz perfekt, weil der kurze untere Korpusbereich schlicht keinen ausreichenden Halt auf dem Oberschenkel bieten kann.
Mit einer Sattelbreite von 38mm und einem flachen C-Profil fühlt sich der Hals des Valiant Jupiter für Jazz-Bass-Spieler auf Anhieb vertraut an. Valiant hat allerdings einen etwas größeren Griffbrettradius gewählt (12“), der sich besonders in den höhen Lagen positiv bemerkbar macht – Akkorde und flinke Solo-Lines gehen auf einem etwas flacheren Griffbrett einfach leichter von der Hand.
Valiant Guitars Jupiter Bass: Top-Setup!
Der Bass kam zudem absolut perfekt eingestellt mit einer relativ flachen Saitenlage bei mir an und ließ sich direkt aus dem Koffer wirklich traumhaft leicht bespielen. Beim Aging-Prozess wurde auch der Hals mit einbezogen und ordentlich mit künstlichen Abnutzungserscheinungen versehen. In den tiefen Lagen fehlt die Lackierung komplett, jenseits des 12. Bundes findet sich teilweise noch etwas Hochglanzlack und auch einige kleine Macken auf der Halsrückseite. Mich haben aber weder die Macken noch der Übergang vom unlackierten zum lackierten Bereich gestört.
Ganz im Gegenteil – die Haptik ist dadurch wirklich wie bei einem uralten und gut eingespielten Instrument, das jahrzehntelang auf Bühnen malträtiert wurde, was fraglos seinen Reiz und Charme hat. Wer hingegen einen einheitlich lackierten oder unlackierten Hals ohne Macken bevorzugt, kann sich seinen Jupiter sicherlich genau nach seinen Vorstellungen bestellen – Valiant ist ja schließlich ein Custom Shop. Kurz und knapp: Beim Spielkomfort und der Haptik gibt es von mir die volle Punktzahl!
Für dich ausgesucht
Klangliche Oberliga!
Und man muss auch kein Hellseher sein, um schon bei den ersten Tönen zu bemerken, dass der coole Jupiter 4-Saiter auch soundmäßig in der absoluten Oberliga spielt. Man spürt die Schwingungen der resonanten Hölzer förmlich am Körper und bemerkt bereits ohne Bassamp, dass der Bass sehr ausgewogene und runde Sounds liefert. Der Ton ist in allen Lagen blitzschnell da und schwingt gleichmäßig aus – Deadspots oder Töne ohne Fundament gibt es hier nicht!
Valiant Guitars Jupiter Bass: Soundfiles
Beim ersten Test mit einem Amp bestätigen sich die Qualitäten dann erwartungsgemäß komplett – der Jupiter klingt wirklich fantastisch – egal, welchen Amp ich verwende. Für die folgenden Audiobeispiele habe ich den Bass direkt mit dem Audiointerface verbunden und ohne zusätzliche Preamps oder Plugins mit Logic Pro X aufgenommen.
Der Split-Coil-Tonabnehmer von Valiant bildet den unteren Bereich sehr differenziert ab und klingt in den Höhen wunderbar organisch. Als Ergebnis liefert der Jupiter einen kräftigen und voluminösen Preci-Sound mit viel Wärme, Punch und bestem Durchsetzungsvermögen. Beachtlich ist zudem die klangliche Ausgewogenheit des leichten Viersaiters über das gesamte tonale Spektrum.
Der überaus resonante Bass setzt in diesem Modus erwartungsgemäß auch perkussive Spieltechniken souverän um. Sowohl geslappt als auch mit dem Plektrum gespielt klingt der Valiant Jupter für mich absolut überzeugend!
Einsatz der Tonblende
Jetzt wollen wir hören, wie die Tonblende des Jupiter auf den Sound wirkt. Bei der Aufnahme des ersten Clips stand der Regler auf etwa 70%, im zweiten Beispiel kommt die Blende nur zu etwa 10% zum Einsatz. Auf dem Reglerweg liegen jede Menge Klangvariationen mit etwas milderem und runderem Charakter, die Definition geht aber zu keiner Zeit verloren.
Auf die Preci-typische Mittenbetonung bei komplett geschlossener Tonblende muss man beim Jupiter allerdings leider verzichten – schade um diese coole Soundvariante! Möglicherweise würde ein Kondensator mit einem anderen Wert hier Abhilfe schaffen.
Mit Zerre auch hervorragend!
Ein mittenstarker passiver Preci schreit bekanntlich förmlich nach einer Zerre – deshalb hört ihr zum Abschluss den tollen Valiant Guitars Jupiter Bass in Verbindung mit einem Fuzz. Zum Einsatz kam das neue Duality von Darkglass Electronics – und siehe da: Die Kombi funktioniert erstklassig, wie ich finde!
