Varytec Retro Blinder TRI im Praxischeck
Um die Retro Blinder TRI in Betrieb nehmen zu können, muss ich sie nur mittels Powertwist-Stecker an den Strom anschließen. Einen ON/OFF-Schalter gibt es nicht, die Geräte schalten sich von alleine ein. Dass die Firmware hochfährt, zeigt das Display auf der Hinterseite an. Ist die Lampe bereit, werden der derzeitige Mode und die DMX-Adresse sichtbar.
Bedienung am Gerät
Über das OLED-Display kann ich nun alle Grundeinstellungen der Blinder direkt an der Lampe regeln. Oder eher über die vier Touch-Buttons darunter. Die machen alle einen guten Eindruck, reagieren zuverlässig, auch auf leichte Berührungen. Das Navigieren durch die verschiedenen Untermenüs der TRIs geht somit leicht von der Hand – auch weil diese intuitiv und übersichtlich angeordnet sind.
Hier sind alle wichtigen Funktionseigenschaften der Lampen zu finden, darunter die Adressen- und Mode-Wahl zur DMX-Steuerung, die Device-Time- und Backlight-Settings. Natürlich sind die Lampen mit einem manuellen Modus ausgestattet, in dem sich die RGBW-Werte von TRI 180 & 380 einrichten lassen, woraufhin die LEDs der Blinder statisch betrieben werden. Auch eine Auto-Option ist vorhanden. Hier stehen fünf verschiedene vorprogrammierte Abläufe zur Wahl, die beispielsweise die sechs Segmente der Ambient-LEDs in kreisförmigen Bewegungen unterschiedlich einfärben oder die mittleren COB-LEDs auf- und abglimmen lassen. Dazu ist die jeweilige Spielgeschwindigkeit auf „slow“ oder „quick“ einstellbar.
Bezüglich der Lichtausbeute bietet die größere der beiden Blinder-Optionen natürlich etwas mehr Leistung, für kleine bis mittelgroße Venues sind aber beide voll ausreichend. Vor allem die 80 W starken COB-LEDs als Center-Pieces machen echt was her und imitieren das Glimmverhalten analoger Riegenvertreter hervorragend. Aber auch als Strobe machen sie eine gute Figur.
Was die Ambient-LEDs angeht, sollte man im Hinterkopf behalten, dass diese wirklich nur als Backlight fungieren und daher hauptsächlich die Lampe selbst einfärben, weniger das nach vorn ausgegebene Licht. Hier fällt auf, dass die TRI 180 etwas weniger Output bereitstellt und somit eher schimmernd wirkt. Der große TRI dagegen leuchtet dank seiner leistungsstärkeren 3-W-Leuchten heller in den ausgewählten Farben auf. So oder so ist auch der Backlight-Effekt der Retro Blinder schön anzusehen.
Die TRI 180 lassen sich dank Schienensystem aneinanderbauen
Gegebenenfalls müssen dazu die Haltebügel auf der Rückseite abgenommen werden, da sich die Drehschrauben sonst im Weg liegen. Ansonsten geht das Kombinieren der Lampen leicht von der Hand. Dazu müssen nämlich nur zwei Geräte aneinandergelegt und die Metallbolzen in die Gehäuseschlitze geführt werden. Ein Herausrutschen derer verhindert die rückseitig anzuschraubende Metallplatte. Jetzt können die Blinder getrennt oder über DMX auch gemeinsam angesteuert werden.
Apropos DMX …
Die gebotenen DMX-Modi der Retro Blinder TRI 180 & 380 unterscheiden sich nur marginal, wobei der kleinere Reihenableger insgesamt drei, die große Dreiecksleuchte vier Steueroptionen aufweist.
Im ersten, dem 5-Kanal-Modus, halten sich die Bearbeitungsmöglichkeiten noch in Grenzen. Hier habe ich die Kontrolle über die RGBW-Werte der TRIs und den Shutter der COB-LED, beim 380er werden dabei alle drei global angesteuert.
Der zweite Modus gibt mir beim TRI 180 drei zusätzliche Channels an die Hand: Einen Dimmer kann ich nun bedienen, außerdem lassen sich auch die Automatikabläufe der Lampe abfeuern und in ihrer Geschwindigkeit anpassen. Der große Bruder bekommt zwei weitere Kanäle spendiert, die sind dann für die separate Ablaufbedienung der drei COB-LEDs zuständig.
Steuermöglichkeit Nummer drei erweitert das Bedienrepertoire um die individuelle Anpassung der sechs einzelnen Ambient-LED-Segmente. Die 180er Retro Blinder sind somit vollumfänglich regelbar, der kreativen Auslebung des Bedienenden sind keine Grenzen gesetzt. Da dies auch beim TRI 380 der Fall sein soll, wurde der mit einem vierten DMX-Modus ausgestattet, in dem ich nun auch die drei Warmweiß-Leuchten getrennt voneinander ansteuern kann.
Probleme hat mir beim DMX-Test weder TRI 180 noch 380 bereitet. Beide machen sowohl als Stand-alone-Lampen als auch ferngesteuert einen zuverlässigen Job. Und da Fotos zwar schön anzuschauen, die Ablaufprogramme damit allerdings kaum authentisch wiederzugeben sind, dachte ich, einige mögen sich lieber über Bewegtbild einen eigenen Eindruck von Retro Blinder TRI 180 und 380 verschaffen:
Varytec Retro Blinder TRI 180 – mögliche Alternative
Varytec Retro Blinder TRI 180 | Varytec Retro Blinder TRI 380 | Showtec Stage Blinder 4 DMX | |
Preis | 179 € | 239 € | 259 € |
DMX-Channels | 5/8/21 | 5/10/23/25 | 2 |
Leuchtmittel | 1 x 80 W WWCOB LED, 64 x 0,3 W RGB SMD LED | 3 x 80 W WWCOB LED, 48 x 3 W RGB SMD LED | 4 x Par 36 650 W |
DMX-Verbindung | 3-Pin | 3-Pin | 3-Pin |
Max-Stromaufnahme | 250 W | 250 W | 2600 W |