Das Vemuram Budi-G Boost ist weit mehr als ein Boost-Pedal
Die Bezeichnung „Boost“ wird dem Pedal insgesamt nicht gerecht, denn dazu ist der Vemuram Budi-G Boost einfach zu vielseitig. Das Pedal bietet neben einer Zweiband-Klangregelung herausragende, wenn auch nicht sehr hohe Zerreigenschaften. Einen großen Anteil am ausgewogenen Sound hat neben der gesamten Schaltung auch die Verwendung von FET-Transistoren, die dem Klang von Röhren ziemlich nahekommen. Das Pedal „verbrutzelt“ also nicht nur statisch das Gitarrensignal, sondern reagiert sensibel auf den Anschlag. Ich sehe den Vemuram Budi-G Boost deshalb auch als eine Erweiterung der Vorstufenschaltung des Gitarrenverstärkers. Ich habe das Pedal mit einem VOX AC 30 und einem Marshall JMP 100 aus den 70er-Jahren getestet und in beiden Fällen auf Anhieb hervorragende Soundergebnisse erhalten. Für den Test habe ich mich dann letztlich für den guten alten Marshall an der berühmten Grenze zwischen clean und angezerrt, auf Neudeutsch „Ätsch off Breekap“, entschieden. Bis auf das letzte Soundbeispiel, bei dem eine Gibson SG zum Einsatz kommt, hört ihr meine alte Stratocaster aus dem Jahr 1977, die ich vor ein paar Jahren nachträglich mit Kloppmann-Pickups bestückt habe.
Der Vemuram Budi-G Boost überzeugt auch als hervorragender Overdrive
Kommen wir direkt zur Sache und gehen die verfügbaren Gainreserven durch. Das Audiobeispiel besteht aus sieben Teilen, beginnend mit dem cleanen Signal. Danach wandert der Gain-Regler von 9 über 11, 12, 14 und 16 Uhr in die Maximalstellung mit komplett aufgerissenem Trimmpoti.
Die Klangregelung dient nicht nur der Anpassung an den Amp, sondern auch an die jeweilige Situation und den Verwendungszweck. Nutzt man das Pedal als reinen Booster oder zum Anzerren eines ansonsten relativ clean eingestellten Gitarrenamps, belässt man den Bassregler in der Regel auf 12 Uhr. Wer einem kachelnden Amp oder einem Overdrive-Pedal zusätzliche Verzerrung mit auf den Weg geben möchte, tut gut daran, die Bässe etwas zurückzunehmen, damit sich der Sound nicht verschluckt. Hier die Wirkungsweise des Bassreglers in drei Stufen von 9 über 12 auf 16 Uhr.
Im Gegensatz zum Bassregler gefällt mir der Treble-Regler sowohl am cleanen wie vor dem verzerrten Amp am besten auf 12 Uhr. In hohen Einstellungen wird es für meinen Geschmack dann etwas zu glasig.
Mit dem Buddy-G Boost kann man nicht nur den Eingang eines Amps oder nachgeschalteten Verzerrers überfahren, sondern den Sound zusätzlich sättigen, ohne den Eingang zu überfahren. Die „natürlichsten“ Ergebnisse, die dem Sound einer angezerrten Röhre am nächsten kommen, erhält man in der 12-Uhr-Position des Gainreglers. Wer einen JCM 800 spielt, wird mit dieser Einstellung aus dem Jubeln nicht mehr herauskommen. Für alle folgenden Soundbeispiele habe ich meinen Amp auf Halbgas gestellt. Im ersten Soundbeispiel hört ihr das Riff ohne Pedal. In zweiten Soundfile steht der Gainregler auf 10 Uhr mit einem zusätzlichen leichten Boost. Im dritten Soundfile steht der Gainregler dann auf der von mir präferierten 12-Uhr-Position.
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Auch mit maximaler Gain-Einstellung klingt das Pedal immer noch sehr geschmackvoll und klassisch. Von Metall keine Spur, aber dafür wurde das Pedal ja auch nicht konstruiert. Im ersten Soundbeispiel hört ihr wieder die Stratocaster und im zweiten Soundfile dann meine Gibson SG.
Hamsworld sagt:
#1 - 16.02.2024 um 20:25 Uhr
Super Test, aber schon hart, dass ihr nicht endlich mal die Landau Butter Machine testet, dass doch gerade solche Wellen schlägt!