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Veranstaltungstechniker

FAKTEN

Normale Arbeitszeiten zwischen 9 und 18 Uhr sind für den Veranstaltungstechniker eher ungewöhnlich. Konzerte finden meist abends statt, Festivals laufen während des Wochenendes, genau wie Publikumsmessen. Für eine Tagung müssen Multimediatechniken, Videokonferenzen und Liveschaltungen schon am frühen Vormittag reibungslos klappen. Bei all diesen Events werden flexible Fachkräfte gebraucht, die dafür sorgen, dass sämtliche Geräte während des Ablaufs fehlerlos funktionieren. Eine Besonderheit stellt der Bereich von Rock- und Popkonzerten dar. Dort sind die Unternehmen oftmals auf eine bestimmte Tätigkeit ausgerichtet, beispielsweise das Planen, Aufstellen und Betreiben einer Soundanlage.

(c) G.Light, Fotolia
(c) G.Light, Fotolia

a) Aufbau und Durchführung
Im Schwerpunkt Aufbau und Durchführung stellt der Veranstaltungstechniker die benötigte Ausrüstung zusammen und sorgt für die optimale Beschallung und die bestmögliche Lichtanlage. Er holt erforderliche Genehmigungen ein und kümmert sich um die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften und Bestimmungen. Dazu achtet er darauf, dass die Zufahrtswege für Sanitäter und Feuerwehr freigehalten werden. Wenn im Vorfeld alle Fragen geklärt sind, fährt er mit Kollegen zum Ort des Events. Im Team mit anderen Fachkräften aus den Bereichen Ton, Licht und Video bauen sie die technischen Anlagen auf. Sie errichten die Bühne, verlegen Kabel, montieren Scheinwerferbrücken, platzieren Verstärker und Bühnendekorationen und schließen Kommunikationsanlagen an. Während der Veranstaltung bedient der Veranstaltungstechniker Scheinwerferanlagen, steuert Diaprojektoren, Sound- und Übertragungsanlagen von Schalt- und Mischpulten aus. Sollten Teile der Anlage ausfallen, wird er zum „trouble shooter“, das heißt, er muss den Schaden möglichst schnell, unauffällig und reibungslos beheben. Nach der Veranstaltung baut er die Anlage ab, verpackt sie sorgfältig und fährt sie zurück ins Lager.
b) Aufbau und Organisation
Im Schwerpunkt Aufbau und Organisation widmet sich die Fachkraft für Veranstaltungstechnik Messen und Ausstellungen. Zusammen mit dem Kunden plant sie den Stand und sorgt dafür, dass dieser wirkungsvoll in Szene gesetzt wird. Welche Lichtverhältnisse sind gefragt? Sollen vor Ort Produkte gezeigt und Verkaufsgespräche geführt werden? Soll der Stand für künftige Messen wieder benutzt werden können? Wenn alle Fragen beantwortet sind, bestellt der Veranstaltungstechniker Baumaterial und technische Ausrüstung. Vor Ort koordiniert er die einzelnen Arbeitsgänge, Arbeitsbereiche und Fachleute. Das zeitliche Zusammenspiel von Lieferanten, Tischlern, Elektrikern und Standpersonal muss aufeinander abgestimmt werden. Am Ende richtet der Veranstaltungstechniker die Licht-, Projektions- und Beschallungsanlage ein und übergibt den Messestand dem Kunden. Für beide Gruppen von Veranstaltungstechnikern gilt, dass sie sich an den Räumlichkeiten der Veranstaltung sowie den finanziellen Möglichkeiten ihres Kunden orientieren müssen.

Ein Beispiel aus der Praxis
Stellen wir uns vor, ein Fachkongress von Medizinern benötigt eine Beschallungsanlage in einer Tagungshalle. Bereits am Nachmittag zuvor hat er Veranstaltungstechniker die Flightcases mit technischen Geräten und Zubehör gepackt, darunter natürlich auch Kabel, Gaffaklebeband, Werkzeug, Schrauben und Nägel. Am Ort des Kongresses verkabelt er das Rednermikrofon, das Headset sowie Lautsprecher mit dem Mischpult. Auch ein Laptop wird an die Tonanlage angeschlossen. So können bei Film- oder Musikeinspielungen alle Tagungsteilnehmer etwas hören und sehen. Seine Kollegen kümmern sich um Aufbau und Einstellung eines Beamers und prüfen, ob das Bildsignal in gewünschter Qualität auf der Leinwand erscheint.

(c) - Vladimir Kolobov, Fotolia
(c) – Vladimir Kolobov, Fotolia

Es folgt der Soundcheck. Dann werden alle verlegten Kabel mit Kunststoff verstärktem, textilem Gaffatape überklebt. So liegen Mikrofonkabel fest am Stativ an, Stromkabel werden gebündelt und auf dem Boden befestigt, denn es gilt, Stolperfallen zu vermeiden. Zudem werden die Regler am Mischpult beschriftet. Während ein Redner nach dem anderen das Pult betritt, fährt der Veranstaltungstechniker die Anlage und sorgt für einen optimalen Sound im Saal. Per Computer kann er so viele Komponenten wie nötig vernetzen, Lightshows, Videoeinspielungen und Toneffekte sind vorab programmiert und werden in der gewünschten Reihenfolge auf Mausklick eingespielt. Nach dem Kongress heißt es, die Technik abbauen, einpacken und zurück in den Betrieb fahren. Hier werden die Geräte ausgepackt und einsortiert.

Branchen, in denen Veranstaltungstechniker arbeiten:
Konzerte und Festivals, Messen, Kongresse, Rundfunk, Fernsehen, Film, Theater, Museen


Arbeiten im Einzelnen
– Konzipieren und Kalkulieren
– Beurteilen der Sicherheit und Infrastruktur von Veranstaltungsstätten
– Planen von Arbeitsabläufen, Zusammenarbeiten im Team, Projektkoordination
– Bereitstellen, Einrichten und Prüfen von Geräten und Anlagen
– Sichern, Transportieren und Lagern von Geräten und Anlagen
– Aufstellen, Montieren und Demontieren von Veranstaltungsaufbauten, Bedienen von bühnen- und szenentechnischen Einrichtungen
– Organisieren, Bereitstellen und Prüfen der Energieversorgung
– Aufbauen, Einrichten und Bedienen von Beleuchtungs- und Projektionsanlagen
– Aufbauen, Einrichten und Bedienen von Beschallungsanlagen
– Aufnehmen und Übertragen von Bild, Ton und Daten
– Durchführen von Veranstaltungen und Projekten

Folgende Gebiete sollte der Veranstaltungstechniker am Ende der Ausbildung beherrschen:
Elektrotechnik,
 Bühnentechnische Aufbauten, Bühnentechnische Einrichtungen
, Lichttechnik
, Projektionstechnik
, Audiotechnik
, Fachbezogene Mathematik, Rechnungswesen, Statische Berechnungen, Elektrotechnisches Fachrechnen, Praxis in verschiedensten Veranstaltungshäusern

Die Auszubildenden können in den einzelnen Ausbildungsjahren monatlich folgende Ausbildungsvergütungen erhalten:
1. Ausbildungsjahr: € 531
2. Ausbildungsjahr: € 619
3. Ausbildungsjahr: € 707
(Quelle: Bundesagentur für Arbeit)

Voraussetzungen
Bewerber sollten das Abitur bzw. Fachabitur in der Tasche haben. Zudem sollten Interessenten Spaß an den Fächern Physik, Mathematik, Technik und Englisch haben sowie über Grundkenntnisse am Computer verfügen. Neben der betrieblichen Ausbildung bilden auch spezielle Schulen Veranstaltungstechniker aus.

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